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Studie erkennt Verschleiß als Hauptgrund für Schäden am E-Bike

Fahrrad & E-Bike Report 2023 von Wertgarantie liefert Erkenntnisse zu Schäden am E-Bike

Der Versicherer Wertgarantie lässt regelmäßig Menschen zu ihrer Fahrradnutzung befragen. Er selbst ist natürlich daran interessiert zu erfahren, wie zum Beispiel die Leute ihr Fahrrad sichern, wie viel Geld sie im Vergleich zum Wert des Fahrrades bereit sind für den Diebstahlschutz auszugeben und ähnliches. Häufig spielen jedoch auch Themen wie Reparatur und Wartung eine größere Rolle. So erneut im Fahrrad & E-Bike Report 2023. Diesen Abschnitt haben wir uns genauer angesehen.

Das größte Ärgernis am E-Bike

Interessant sind die Analysen von Wertgarantie, weil sie Erkenntnisse über E-Bikes als auch über herkömmliche Fahrräder liefern. Zwischen beiden zeigen sich mitunter recht unerwartete Unterschiede. Der erste wartet bereits zu Beginn des Reports, wenn die Frage gestellt wird, welche Ursachen hauptsächlich zu Schäden an einem Fahrrad führen. Auf Platz eins der Liste landet erwartungsgemäß der Verschleiß. Nur die wenigsten Teile am Fahrrad stecken die regelmäßige Belastung durch das Fahren einfach so weg. Beinahe jede Komponente lässt im Laufe der Zeit nach, bis sie irgendwann ersetzt werden muss.

Überraschenderweise geht jedoch nur ein Drittel der Schäden am E-Bike auf den Verschleiß zurück. Damit ist das immer noch die Hauptursache. Allerdings liegt der Prozentsatz bei herkömmlichen Fahrrädern bei rund 45 Prozent und damit um zwölf Prozentpunkte höher. Allgemein gelten die zusätzlichen Belastungen durch den Motor ja als prädestiniert dafür, zum Beispiel Bremsen und Schaltung gehörig zuzusetzen. Dass der Anteil im Vergleich dennoch geringer ausfällt, könnte ein Zeichen dafür sein, dass für den Einsatz am E-Bike spezifizierte Teile sich in der Praxis robuster zeigen als gewöhnlich angenommen.

Übersicht aus dem Fahrrad & E-Bike Report 2023 von Wertgarantie zur Ursache von Schäden am Fahrrad

Übersicht zur Ursache von Schäden am Fahrrad

Schaden wird schnell kostspielig

Bei den technischen Defekten kehrt sich dieses Bild dagegen um. Hier fallen E-Bikes deutlich häufiger auf und damit hinter der Quote der Bio-Bikes zurück. Mit rund 22 Prozent zu zwölf Prozent sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache. Laut Wertgarantie versagt an einem E-Bike zu über 30 Prozent der Akku. Möglichkeiten zur Reparatur sind bekanntermaßen heutzutage noch recht begrenzt. Insofern hilft an der Stelle in der Regel nur der Ersatz durch einen neuen Akku. Dafür wird schnell ein hoher dreistelliger Betrag fällig.

Bei den weiteren Schadensursachen Sturz, Diebstahl, Vandalismus und Unfall liegen beide Fahrradtypen dagegen relativ eng beieinander.

Lieber zu Werkstatt als selbst reparieren

Wenn es darum geht, einen Schaden zu reparieren, macht sich erneut der E-Antrieb als X-Faktor bemerkbar. Hier tritt eine klare Tendenz zutage: Wer ein E-Bike fährt, bringt sein kaputtes Fahrrad häufiger in die Werkstatt und versucht weniger in Eigenregie zuhause zu lösen. Beinahe 40 Prozent der E-Bike-Fahrenden vertrauen auf die Kompetenz professioneller Werkstätten und lassen dort alles richten. Unter den Menschen mit einem herkömmlichen Fahrrad trifft dies nur auf rund 24 Prozent zu.

Gleichzeitig vertraut eine große Gruppe unter beiden Lagern komplett auf das eigene Können. Selbst ist der Mann oder die Frau gilt für knapp unter 30 Prozent aller Fahrradfahrenden. Hilfe von Freunden, Bekannten oder Familienmitgliedern ist ähnlich populär. Sobald ein Bio-Bike einen Schaden hat, werden sie in fast 29 Prozent aller Fälle zu Rate gezogen. Bezogen auf ein E-Bike sind es nicht ganz 20 Prozent.

Übersicht aus dem Fahrrad & E-Bike Report 2023 von Wertgarantie zur Reparatur von Schäden am Fahrrad

Übersicht zur Reparatur von Schäden am Fahrrad

Zu den Unterschieden trägt sicher die zusätzliche Technik der E-Bikes bei. Der Umgang mit beispielsweise Akku und Motor erfordert nicht nur das nötige Fachwissen, sondern ebenso spezielles Werkzeug. Die Reparaturen müssen fachgerecht ausgeführt werden. Wer dort nicht korrekt arbeitet, riskiert neben der Garantie, der Gewährleistung und dem Versicherungsschutz für das Fahrrad vor allem die eigene Unversehrtheit beim Fahren im Straßenverkehr.

Fleiß zahlt sich aus

Da jeder Schaden einer zu viel ist, lohnt sich natürlich immer die Frage, wie der sich am besten vermeiden lässt? Ein Zauberwort lautet Wartung. Die beginnt schon bei solch grundlegenden Dingen wie einer Option, das Fahrrad typischerweise im Trockenen abstellen zu können. Ungefähr vier von fünf Befragten können dies gewährleisten. Als Abstellorte dominieren die Garage, der eigene Keller oder ein separater Fahrradkeller. Wer sein Fahrrad draußen abstellt, kann dabei zumindest mehrheitlich auf einen Fahrradständer zurückgreifen.

Übersicht aus dem Fahrrad & E-Bike Report 2023 von Wertgarantie zum Abstellen von Fahrrädern

Übersicht zum Abstellen von Fahrrädern

Regelmäßige Checks, egal ob selbst oder von einer Werkstatt übernommen, sind für das Vermeiden von Schäden gleichfalls entscheidend. Hier zeigt sich abermals ein deutlicher Unterschied zwischen den Menschen mit einem E-Bike und denen mit einem herkömmlichen Fahrrad. Während 60 Prozent der E-Bikes diese Prozedur durchlaufen, sind es nur halb so viele der Bio-Bikes.

Und auch in der Zeit dazwischen wird sich unterschiedlich intensiv gekümmert. Während zwei Drittel aller E-Bikes mindestens einmal pro Monat gesäubert werden, trifft dies nur auf die Hälfte der Fahrräder ohne elektrische Unterstützung zu. Dabei ist es gerade diese regelmäßige Pflege, welche die Lebensdauer aller Teile am Fahrrad maßgeblich verlängern kann. Und je öfter man dies tut, umso geringer ist jeweils der Aufwand.

Übersicht aus dem Fahrrad & E-Bike Report 2023 von Wertgarantie zur Wartung von E-Bikes und herkömmlichen Fahrrädern

Übersicht zur Wartung von E-Bikes und herkömmlichen Fahrrädern

Möglichen Schaden einfach online melden

Trotz aller Umsicht ist niemand vor einem Schaden gefeit. Unternehmen wie Wertgarantie bieten Apps an, in denen sich Schäden registrieren und gegebenenfalls an die ermittelnden Behörden wie auch die Versicherung übermitteln lassen. Alternativ gelingt dies auch mithilfe entsprechender Kundenportale der Versicherer. Beinahe ein Drittel aller Fahrradfahrenden nutzt bereits diese digitalen Möglichkeiten. Von den Menschen, die dies noch nicht tun und zudem ein E-Bike fahren, kann sich mehr als die Hälfte vorstellen, eine App für diesen Zweck zu nutzen.

Übersicht aus dem Fahrrad & E-Bike Report 2023 von Wertgarantie zur Nutzung von Apps für das Melden von Schäden am Fahrrad

Übersicht zur Nutzung von Apps für das Melden von Schäden am Fahrrad

Hintergrund zur Studie

Für den Fahrrad & E-Bike Report 2023 hat Wertgarantie mit dem Hamburger Marktforschungsinstitut Splendid Research zusammengearbeitet. Grundlage der Daten ist eine Befragung von 1.519 in Deutschland lebenden Personen aus dem Februar 2023. Insgesamt 1.018 dieser Personen gaben an mit einem herkömmlichen Fahrrad unterwegs zu sein, während 501 Personen ein Pedelec als das von ihnen genutzte Fahrrad nannten. Zusätzlich flossen Informationen ein, die sich von den bei Wertgarantie versicherten Pedelecs ableiten lassen.

 

Bilder: Wertgarantie

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