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Rückruf: Defekt an der Antriebswelle bei zwei E-Bikes von Rotwild

Markenlogo des E-Bike-Herstellers Rotwild

Die Marke Rotwild ruft über seinen Eigentümer, die ADP Engineering GmbH, die Modelle Rotwild R.X375 und R.E375 des Modelljahres 2021 freiwillig zurück. Der Hersteller sieht sich zu diesem Schritt gezwungen, nachdem in Einzelfällen Materialrisse an der Motorantriebswelle aufgetreten waren. Sowohl am Rotwild R.X375 als auch am R.E375 sind Shimanos EP8-Motoren in Kombination mit dem Kurbelsatz e-spec-EP800 von e-thirteen verbaut.

Externes Prüfinstitut eingeschaltet

Um der Ursache für die Fehler auf den Grund zu gehen, hat ADP Engineering die Sachlage durch ein externes Prüfinstitut untersuchen lassen. In einer Pressemitteilung bestätigt der Hersteller, dass die „Kurbeln mit der Produktchargennummer V40 in Kombination mit Motorwellen der Produktchargen SK, SJ, SL und TA nicht perfekt zueinander passen“. Ein Korrosionstest basierend auf der ISO9227 / 2017-07 habe genau das Fehlerbild offengelegt, das vorher bereits bei KundInnen aufgetreten war. Die Analyse zeigte außerdem, dass Materialrisse an der Motorwelle und sogar ein Teilabriss der Welle auch an weiteren Bikes auftreten können, die identisch ausgestattet sind. Vorausgesetzt, die Teile werden einer „speziellen und extremen“ Belastung ausgesetzt. Im schlimmsten Falle könnte bei betroffenen Fahrrädern der Kurbelarm während der Fahrt abfallen. Zu welchen ernsthaften Stürzen und Verletzungen dies führen kann, brauchen wir an dieser Stelle wohl kaum näher ausführen.

Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse hat sich ADP Engineering am Mittwoch zu einem freiwelligen Rückruf der entsprechenden Bikes entschlossen. Solltet ihr eines der genannten Modelle fahren und gleichzeitig bei Rotwild Bike einen eigenen Account besitzen, dürfte diese Nachricht euch bereits digital erreicht haben. Wer nicht registriert ist, kann an Nachricht an recall@rotwild.de senden. Gebt dabei neben eurer Anschrift und Telefonnummer zusätzlich die Rahmennummer an.

Problem mit Ankündigung

Nach eigenen Angaben wird der Hersteller die Antriebswellen am Firmensitz in Dieburg überprüfen und austauschen. Im Rahmen der Arbeit des Prüfinstitutes hatten sich andere Kurbeln von e-thirteen anscheinend als geeignet erwiesen. Diese lässt Rotwild nun kostenfrei als Ersatz anbauen. Übernehmen werden das Ganze die jeweiligen Fachhändler.

Erste Anzeichen für ein Problem tauchten bereits im Mai dieses Jahres auf. Auf dem Online-Forum von Rotwild berichtete ein User namens „zr3rs“, dass auf der zweiten Fahrt die linke Kurbel an einem neuen Rotwild R.X375 abgefallen sei.

Rotwild anscheinend kein Einzelfall

In dieses Bild passt eine Meldung des Herstellers Stevens. Der hatte im Oktober dieses Jahres über Probleme bei seiner E-Inception-Serie informiert. Grund dafür waren auch in diesem Falle Risse an der Antriebswelle des Shimano EP8 gewesen, erneut in Kombination mit dem e-spec-EP800-Kurbelsatz von e-thirteen. Daraufhin hatte Stevens freiwillig einen Teil der folgenden Modelle der Saison 2021 zurückgerufen:

  • E-Inception FR 9.7 GTF
  • E-Inception ED 8.7 GTF
  • E-Inception AM 9.7 GTF
  • E-Inception AM 8.7 GT
  • E-Inception AM 7.7

 

Speziell ging es damals um Bikes, die zwischen Dezember 2020 und Juli 2021 ausgeliefert worden waren.

In mehreren Online-Foren fällt in diesem Zusammenhang zudem der Name von Orbea. Der Hersteller führt in seinem Sortiment mit der Rise-Serie ebenfalls E-Mountainbikes, bei denen der EP8-Motor mit dem e-spec-EP800-Kurbelsatz verbaut sind.

 

Bilder: ADP Engineering GmbH; Stevens Vertriebs GmbH; Orbea S. Coop.

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