Dänemark und Fahrradfahren – das passt einfach zusammen. Radsportler genießen in dem Land Kultstatus unter den Menschen. Kopenhagen gilt weltweit als Vorbild für ein funktionierendes Radverkehrssystem in einer Großstadt. Und Marken wie „Larry vs Harry“ oder „Omnium“ haben das Segment der Lastenfahrräder maßgeblich geprägt. Jetzt beweist ein Unternehmen unserer nördlichen Nachbarn, dass damit noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
Mit seinen ikonischen Falt-E-Bikes ist Mate sicher manchen von euch ein Begriff. Auffälliger Rahmen mit massivem Hauptrohr, das man fast schon als Brett bezeichnen könnte. Nur 20 Zoll große Fat-Reifen. Innovativer, in der Sitzstrebe integrierter Dämpfer. Da macht’s sicher hier und da klick. Eben jenes Unternehmen aus Kopenhagen hat nun ein dreirädriges Lastenfahrrad vorgestellt. Das hört auf den Namen SUV. Ob sich das auf lange Sicht als kluge Namensgebung erweist? Aber das nur nebenbei.
Dänisch-Deutsche Koproduktion
Festhalten können wir auf alle Fälle, dass der Hersteller sich auf ein für ihn bisher unbekanntes Terrain begibt. Unterstützung kommt dabei von dem Designstudio Zanzotti aus München. Dort begann Anfang 2021 die Suche nach einer Form, in der sich Mate wiedererkennt, die funktional ist und gleichzeitig einen bestimmten Lifestyle repräsentiert. Chefdesigner Christian Zanzotti scheint reichlich Gefallen an der Arbeit gefunden zu haben. „Das Design des Mate SUV war ein spannender Prozess, geprägt von vielen Herausforderungen“, erklärt er.
Dass Zanzotti solche Herausforderungen erfolgreich annehmen kann, zeigt ein Blick auf die Kundschaft, die genau diese Fähigkeit schon zuvor in Anspruch genommen hat. Unter den Referenzen tauchen Größen wie Audi, BMW und die Durst Group auf. Zudem verfügt das Studio über Erfahrungen im Zweiradbereich. So basieren das Piabike von Unu Motors oder das Pedal von Vässla auf Ideen von Zanzotti. Speziell beim E-Bike von Vässla ist das gut vorstellbar. Stellt man es dem SUV von Mate gegenüber, tritt eine gewisse Verwandtschaft im Geiste deutlich hervor.
Abfall als Rohmaterial
Von seinem Konzept her mit den zwei Rädern an der Vorderachse und dem einen Hinterrad liegen natürlich eher Vergleiche zum Calderas von Sblocs, dem MK1-E von Butchers & Bicycles oder dem F3 von Fiil nahe. Allen gemeinsam ist zum Beispiel die Beschränkung auf eine einzige Rahmengröße. Mate gibt an, dass Menschen mit einer Körpergröße zwischen 1,60 Meter und 2,10 Meter gut mit dem Lastenfahrrad zurechtkämen.
Gefertigt wird der Rahmen größtenteils aus recyceltem Aluminium. Auf 90 Prozent beziffert Mate den Anteil sogar. So lassen sich schädliche Folgen für die Umwelt auf ein Minimum reduzieren, die etwa beim Abbau von Bauxiterz als Rohstoff für die Aluminiumherstellung oder durch die hohen Treibhausgasemissionen während der Produktion entstehen. Der auf diese Weise ökologisch aufgewertete Rahmen verfügt über unterschiedlich große Laufräder. Das hintere ist mit 24 Zoll deutlich größer als die beiden vorderen, die lediglich 20 Zoll messen. In der Folge senkt sich das SUV ein wenig nach vorn. Dies sorgt unter anderem dafür, dass die vorn platzierte Cargobox samt der Ladekante etwas tiefer gelangt.
Frachtraum oder Passagierkabine?
Die Box wiederum kombiniert Aluminium und PU-Schaum miteinander. Dieser Mix soll die während des Fahrens entstehenden Vibrationen auf ein Minimum beschränken. An der Oberkante entlang verläuft eine Reling aus Stahl, welche die Cargobox zusätzlich stabilisiert. Davon verspricht sich der Hersteller mehr Sicherheit im Falle eines Unfalls. Damit es möglichst gar nicht dazu kommt, ist etwa auf der Mitte der Cargobox außen eine LED-Leiste eingearbeitet. Diese strahlt nach hinten ein rotes und nach vorn ein weißes Licht ab. So werdet ihr im Verkehr jederzeit gut wahrgenommen. Außerdem ist das vom Design her auch ein echter Hingucker. Für die Richtlinien der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) genügt das jedoch noch nicht. Daher gibt es weitere zwei Frontleuchten und zwei Rückleuchten, die der StvZo entsprechen.
Mit ihrem Volumen von 210 Litern fällt die Box groß genug aus, um zwei Kindern, einem Erwachsenen oder vier Getränkekisten ausreichend Platz zu bieten. An welchen Einsatzzweck ihr in erster Linie denkt, ist dabei gar nicht so entscheidend. Mate hat die Box nämlich modular konzipiert. Das bedeutet, mithilfe von entsprechendem Zubehör könnt ihr von der Familienkutsche zum Lastenesel und zurück wechseln.
Lastenrad mit einem Flügel
Ein zentrales Puzzleteil in diesem Baukastenprinzip ist ein aus PU-Schaum gefertigter Kragen. Der setzt auf Höhe der LED-Leiste auf der Box auf und erhöht so die Seitenwand. Damit das später nicht das Einladen von Gegenständen oder Kindern das Einsteigen in die Transportbox unnötig erschwert, lässt sich dieser Kragen nach oben klappen. Mate spricht dabei von seiner Wing-Technologie.
Und selbst auf diesen Kragen setzt der Hersteller im wahrsten Sinne des Wortes noch einen drauf. Oder besser zwei. Zum einen soll es einen Deckel geben, mit dem ihr den Inhalt der Box gegen die Witterung schützt und gleichzeitig verhindert, das etwas hinausfällt. Als zweite Option ist ein Verdeck angekündigt, das die Passagiere warm und trocken hält. Angesichts der bisher vorliegenden Bilder spricht alles dafür, dass ihr dieses Zubehör mit Riemen an der Box befestigen könnt. Beim Verdeck vermuten wir eine recht stabile Variante, die sich vermutlich nicht einfach zusammenfalten lässt.
Wenn sich der Motor dem Design unterordnet
Bei den Angaben zum Antrieb hält sich Mate noch relativ bedeckt. Klar ist, dass der verbaute Mittelmotor von Oli stammt, die üblichen 250 Watt leistet und über ein Drehmoment von 90 Newtonmetern verfügt. Etwas ungewöhnlich wirkt die Art der Integration. Und zwar hat Mate den Motor vertikal statt horizontal eingebaut. Vermutlich erwies sich dieser Ansatz für das Design von Vorteil, weil unter anderem so die Kettenstreben und damit auch der Radstand verkürzt werden können. Vergleichbares hat Haibike mit der Antriebseinheit des Fazua Ride 60 am E-Mountainbike Lyke gezeigt.
Das große Drehmoment werdet ihr jedenfalls benötigen. Mit seinem Leergewicht von 49 Kilogramm fällt das SUV tendenziell etwas schwerer aus als vergleichbare Cargobikes. Der Unterschied zum Sblocs Calderas beträgt beispielsweise rund elf Kilogramm. Allerdings ist das Modell von Mate auch 15 Zentimeter länger und ungefähr 20 Zentimeter breiter.
Ausstattung noch nicht komplett festgelegt
Als Schaltung kommt eine automatische stufenlose Nabenschaltung von Enviolo zum Einsatz. Welches Modell genau, bleibt bislang offen. Gleiches gilt für den Akku. Hinter dem Hersteller und der Kapazität stehen derzeit noch Fragezeichen. Lediglich bei der Reichweite wagt sich Mate aus der Deckung und stellt die Marke von 100 Kilometern in den Raum. Das deutet auf einen sehr großen Akku hin. Oder auf eine Lösung mit zwei Akkus.
Bedienen könnt ihr den E-Antrieb später per App. Im SUV ist eine 4G-Schnittstelle integriert. Die ermöglicht Funktionen wie das Live-Tracking, die Routenplanung, das Prüfen der verbleibenden Reichweite und das Aktivieren einer Anti-Diebstahlsicherung inklusive Alarm.
Mate lockt Vorbestellungen mit Rabatt
Einzelheiten dazu und zu anderen Spezifikationen wird Mate im Laufe der nächsten Monate liefern. Bis zum eigentlichen Verkaufsstart des SUV vergeht nämlich noch ein wenig Zeit. Nach aktuellem Stand möchte der Hersteller im September 2023 die ersten Fahrräder ausliefern. Wenn ihr darunter sein wollt und zusätzlich beim Preis sparen, dann müsst ihr ein Exemplar vorbestellen. Wer das bis zum 31. Januar 2023 tut, zahlt einmalig 49 Euro. Im Gegenzug gibt es 20 Prozent Rabatt auf den angekündigten Kaufpreis von 6.499 Euro.
Welche Ausführung ihr genau damit vorbestellt, können wir euch leider nicht sagen. Nach unserem Kenntnisstand legt ihr das später selbst fest. Denn schon jetzt ist klar, dass Mate das SUV in vier Farben anbieten wird: Canopy Glow, Dark Solace. Deep Voyage und Sahara Blaze. Zu entscheiden gilt es außerdem über die Cargobox. Und auch bei den Schutzblechen und der Reifenwahl existieren anscheinend mehrere Optionen, zu der zum Beispiel eine Konfiguration mit Stollenreifen gehört, die auf Schutzbleche verzichtet.
E-Lastenfahrrad Mate SUV im Überblick
- Motor: Oli Edge
- Akku: n.a.
- Display: n.a.
- Antrieb: Enviolo Automatiq
- Bremsen: hydraulische Scheibenbremsen
- Länge: 2.200 mm
- Breite: 920 mm
- Gewicht: 49 kg
- Maximale Zuladung Cargobox: n.a.
- Maximal zulässiges Gesamtgewicht: n.a.
- Preis: ab 6.499 Euro
Bilder: Mate.Bike Internationale ApS
Guten Tag, ich erlaube mir anzufragen, ob Sie ein gebrauchtes Fahrrad oder auch ein Demomodell im Angebot haben, das etwas günstiger wäre. Ich beabsichtige Ein CafeRad aufzubauen.
Auf der Suche bin ich dann auf Ihr modell gestosen.
Es würde mich freuen wenn Sie etwas passendes für mich hätten.
Geren erwarte ich Ihre geschätze Antwort und verbleibe
Mit freundlichen Grüssen
Silvano De Matteis
Hallo Silvano,
deine Anfrage richtest du am besten an den Hersteller des Fahrrades, Mate.Bike Internationale ApS. Das Unternehmen sitzt in Kopenhagen, Dänemark. Wir haben lediglich auf unserem Blog über das Fahrrad berichtet.
Du kannst natürlich gern auch bei uns im Shop schauen, ob du etwas Passendes für dich entdeckst. Ein paar E-Lastenräder führen auch wir.
https://www.elektrofahrrad24.de/e-lastenrad
Sportliche Grüße, Matthias