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Neuer Motor Yamaha PW-XM: Wenn die Leistung zählt

Motor Yamaha PW-XM für E-Bikes

Vor genau 30 Jahren lancierte Yamaha sein erstes Fahrrad, an dem ein elektrischer Motor die Fahrenden unterstützte. Das PAS wog mit 31 Kilogramm gar nicht so wahnsinnig viel mehr, als ein heutiges Pedelec. Allerdings reichte sein Akku für gerade einmal 20 Kilometer. Die vor kurzem präsentierten Booster und Booster Easy übertreffen diesen Wert natürlich spielend. Zur diesjährigen Eurobike hatte Yamaha diese Nachfolger des PAS jedoch nicht mitgebracht. Stattdessen durfte ein neuer Motor das Rampenlicht genießen.

E-Bike Yamaha PA26 A

Legendäres Yamaha PAS aus dem Jahre 1993

Streben nach dem Maximum

Im Jahre 1993 lotet das PAS aus, was zu der Zeit technisch umsetzbar war. Denselben Anspruch stellt auch der PW-XM als neues Aushängeschild von Yamaha im Bereich der Mittelmotoren an sich. Von daher sieht auch er sich durchaus in der Tradition des einstigen Vorreiters für individuelle urbane Mobilität. Allerdings liegt sein bevorzugtes Anwendungsgebiet abseits befestigter Straßen und Wege. Ihm dürftet ihr eher an hochpreisigen E-Mountainbikes begegnen, bei denen die Fahrradhersteller zu den ganz edlen Komponenten gegriffen haben, um das Gesamtgewicht des Fahrrades so niedrig wie möglich zu halten.

Motor Yamaha PW-XM für E-Bikes im Explosionsaufbau

Auf der Eurobike 2023 war der PW-XM am Stand von Yamaha im Explosionsaufbau zu sehen.

Wenn an einem Fahrrad auch das letzte Quäntchen an Gewicht entscheidet und gleichzeitig das Leistungsvermögen eines Full-Power-Motors gefragt ist, dann fühlt sich der PW-XM genau in seinem Element. Er bringt 2,6 Kilogramm auf die Waage und verfügt dennoch über ein Drehmoment von 85 Newtonmetern. Mit diesem Verhältnis von Gewicht zu Drehmoment rangiert er auf Platz eins im Sortiment von Yamaha. Selbst den Bosch Performance Line CX Race lässt er damit knapp hinter sich.

Motor Yamaha PW-XM für E-Bikes

Vor allem bergan spielt der Yamaha PW-XM sein hervorragendes Verhältnis von Gewicht zu Drehmoment aus.

Anderer Werkstoff, anderes Design

Tatsächlich erinnert sehr viel beim PW-XM an das Pendant von Bosch. Wie schon beim Mitbewerber liegt auch hier das große Geheimnis des geringeren Gewichts vor allem im Gehäuse. Magnesium ersetzt das Aluminium, das sowohl beim PW-X3 als auch beim Bosch Performance Line CX verwandt wird. Der Wechsel im Material zeichnet für den absoluten Großteil der Gewichtsersparnis verantwortlich. Unter dem Strich hat der PW-XM gegenüber dem PW-X3 einen Vorteil von rund 250 Gramm.

Optisch lässt sich diese Änderung nicht ausmachen. Ein weiteres Detail des Neulings dagegen schon. In dem speziell entwickelten Gehäuse sind zusätzliche Kühlrippen eingearbeitet. Über sie wird die im Inneren des Motors angestaute Wärme effektiver nach außen abgeleitet. Eine derartige Konstruktion fehlt bislang an den Aggregaten von Yamaha. Nach Aussage des Herstellers soll sie aber künftig auch an den Modellen der Serien mit höheren Stückzahlen Einzug halten.

Motor Yamaha PW-XM mit speziellen Kühlrippen am Gehäuse

Spezielle Kühlrippen am Gehäuse fördern die Wärmeabgabe nach außen.

Eine dritte maßgebliche Weiterentwicklung stellen die leicht überarbeiteten Lager sowie die verbesserte Dichtung dar. Letztgenannte hält nicht nur Schmutz und Feuchtigkeit effektiver fern, sondern trägt noch geringfügig zum niedrigeren Gewicht bei.

Harmonische Eingliederung

Grundsätzlich weisen gerade PW-XM und PW-X3 natürlich zahlreiche Parallelen auf. An manchen Stellen besteht einfach auch kein Bedarf zur Veränderung. Dies gilt beispielsweise für die Aufnahme des Motors. Die deckt sich komplett mit der des PW-X3 als auch des PW-S2. Somit können Fahrradhersteller auf vorhandene Rahmen zurückgreifen, möchten sie den PW-XM bei sich einführen. Merkmale wie der Automatic Assist Mode oder die Zero Cadence Technologie verbinden ebenfalls alle drei Einheiten miteinander. Darüber hinaus ist der PW-XM mit allen aktuellen Displays, Bedieneinheiten und Akkus kompatibel.

E-Bike-Motor Yamaha PW-X3 kompatibel mit Bedieneinheit Interface-X

Die Bedieneinheit Interface-X ist eine der Komponenten, die mit dem neuen Motor kompatibel sind.

Direktvertrieb schiebt Booster den Riegel vor

Bleibt noch das kleine Rätsel, warum Yamaha nur den Motor und nicht auch seine eigenen Komplettfahrräder in Frankfurt am Main zeigte? Nun, die Firma aus Japan versteht die Eurobike anscheinend in erster Linie als B2B-Plattform. Und da beide Booster-Modelle in Eigenregie entstehen und über Yamaha-Motorradhändler statt über den Fahrradhandel vertrieben werden, gab es schlichtweg kaum schlagkräftige Argumente, warum sie in den Hallen stehen sollten. Außerdem gehören sie nicht zu den Kandidaten, für die ein PW-XM gedacht ist.

Technische Daten des Yamaha PW-XM

  • Nennspannung: 36 V
  • Nennleistung: 250 W
  • Max. unterstützte Geschwindigkeit: 25 km/h
  • Max. Drehmoment: 85 Nm
  • Gewicht: 2,6 kg
  • Unterstützungsmodi: Eco Modus / Standard Modus / High-Performance Modus / Automatikmodus, der je nach Fahrsituation den geeigneten Modus auswählt

 

Bilder: Yamaha Motor Europe; Yamaha Motor Co., Ltd.; Elektrofahrrad24

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