Unverhofft kommt oft. Wer nach Entsprechungen für dieses Sprichwort sucht, kann die aktuelle Neuerscheinung von Trek durchaus als Beispiel heranziehen. Oder hattet ihr damit gerechnet, dass der stets sehr sportlich orientierte Hersteller erstmals ein E-Citybike mit dem Antrieb von TQ vorstellt? Obwohl, wenn sich ein System für diese Premiere anbietet, dann auf alle Fälle das HPR50.
Harmonisches Zusammenspiel von Rahmen und Antrieb
Leicht, leise und schlank. Mit diesen drei Attributen umschreibt Trek das brandneue FX+ 7. Und an allen drei Eigenschaften hat der kompakte TQ-Motor seinen Anteil. Wie beinahe unsichtbar sich dieses E-Bike-System in einem Fahrrad integrieren lässt, hat es zuletzt am Scott Silence eRide bewiesen. Auf ähnlich eindrucksvolle Weise verschwindet der ausgesprochen kleine Motor auch im Tretlager des FX+ 7. Mit seiner etwas ungewöhnlichen Linienführung zieht der Aluminiumrahmen die Blicke zudem stark auf sich. Das beginnt bei einer schmalen Sitzstrebe. Ihr leicht geschwungener Verlauf setzt sich im Oberrohr gekonnt fort.
Nahe des Tretlagers lockert eine zusätzlich eingearbeitete kurze Strebe das Design auf. Sie erzeugt einen dreieckigen Durchlass, an dem ihr anpacken könnt, sobald ihr das Fahrrad mal anheben müsst. Dafür ist der Bereich gezielt mit einer Gummierung versehen. Als willkommenen Nebeneffekt erhöht die Konstruktion die Steifigkeit des Rahmens dort, wo durch das Pedalieren typischerweise größere Kräfte angreifen. Am Trek FX+ 7 wird sich an der Stelle jedoch nichts verwinden, sodass euer Kraftaufwand in maximalen Vortrieb umgewandelt wird.
Leichter Abzug bei der Alltagstauglichkeit
Unterstützung erhaltet ihr vom Motor des HPR50. Der gehört mit seiner Spitzenleistung von 300 Watt und einem maximalen Drehmoment von 50 Newtonmeter zu den Mittelmotoren, die bewusst etwas zurückhaltend agieren. Für ein E-Bike, das sich in erster Linie im urbanen Umfeld bewähren möchte, passt das ziemlich gut. Schließlich profitiert ihr durch ein geringes Gewicht des Antriebs und die daraus resultierenden rund 18 Kilogramm, die das Trek FX+ 7 am Ende auf die Waage bringt. Beim Radeln braucht ihr nur eine geringere Masse beschleunigen, was den Stromverbrach sinken lässt. Zudem wird so das bereits erwähnte Anheben des Fahrrades erleichtert, wenn ihr es zum Beispiel in die Bahn oder euren Fahrradkeller befördern wollt.
Das Laden des E-Bikes muss im Fahrradkeller, der Garage, der Wohnung oder an einem anderen Ort geschehen, an dem ihr es abstellt. Der Akku befindet sich nämlich fest integriert im Unterrohr und kann lediglich von einer Werkstatt zu Servicezwecken entnommen werden. Seine Kapazität von 360 Wattstunden könnte sehr wohl bedeuten, dass ihr pro Woche vielleicht zweimal aufladen müsst. Hängt natürlich davon ab, wie viele Kilometer ihr durchschnittlich ansammelt, wie oft sich euch ein Anstieg entgegenstellt und mit wie viel Gepäck ihr unterwegs seid. Immerhin besteht die Möglichkeit, einen Range Extender mit einer Kapazität von 160 Wattstunden am Fahrrad zu montieren. Damit steigt die Reichweite dann um rund 30 oder 40 Prozent.
Trek FX+ 7 rundum praktisch
Bei der übrigen Ausstattung hat Trek ein gutes Mittelmaß gefunden, das genügend Qualität verspricht und gleichzeitig dafür sorgt, dass ihr am Ende preislich in dem Bereich landet, in dem sich Mitbewerber wie das Bergamont E-Vitess bewegen. Konkret bedeutet das eine Carbongabel, hydraulische Scheibenbremsen sowie eine Kettenschaltung von Shimano mit zehn Gängen. Hier greift der Hersteller auf die Linkglide-Gruppe von Shimano zurück. Diese arbeitet bewusst mit etwas größeren Materialstärken, um den Kräften an einem E-Bike standzuhalten und den Verschleiß zu minimieren.
Passend für ein City-E-Bike fällt der Gepäckträger etwas größer aus. Die Spezialanfertigung für Trek hält Lasten von etlichen Kilogramm stand. Zudem verfügt sie über ein integriertes Rücklicht, das stärker aufleuchtet, sobald ihr bremst. An den Seiten des Gepäckträgers könnt ihr MIK-Rastknöpfe anschrauben und danach Gepäcktaschen mit dem QL3.0-System von Ortlieb sicher befestigen. Zu den besonders praktischen Lösungen zählt aus unserer Sicht ebenfalls die Quad Lock-Halterung am Lenker für euer Smartphone. Lässt sich das drahtlos aufladen, könnt ihr dies während der Fahrt tun. Vorausgesetzt, das Gerät steckt in einer entsprechenden Quad Lock-Hülle.
Für gehobene Ansprüche
Im Sortiment von Trek ordnet sich das neue FX+ 7 unter den urbanen E-Bikes ein. Dort stand bisher das Trek FX+ 2 im Mittelpunkt. Allerdings basiert es auf einem anderen Konzept. Als Antrieb dient dort der Hinterradnabenmotor von Hyena, den Trek an seinen E-Bikes mit einer eigenen Software leicht modifiziert. Etwas überraschend wiegen FX+ 7 und FX+ 2 nahezu das Gleiche. Komponenten wie Schaltung, Bremsen, Laufräder und Beleuchtung unterscheiden sich dagegen stärker, sodass am Ende das FX+7 glatte 2.200 Euro mehr kostet. Angesichts der Ausstattung und des verbauten TQ HPR50 kann man bei den 4.499 Euro dennoch guten Gewissens von einem angemessenen Preis sprechen.
Das Trek FX+ 7 erscheint mit einem herkömmlichen Diamantrahmen sowie als Trek FX+ 7 Midstep mit einem stark abfallendem Oberrohr in jeweils zwei verschiedenen Farben. Laut Hersteller ist es ab sofort erhältlich.
Trek FX+ 7 im Überblick
- Varianten: Trek FX+ 7, Trek FX+ 7 Midstep
- Rahmen: Alpha Platinum Aluminium
- Gabel: FX Carbon
- Motor: TQ HPR50
- Akku: TQ 360 Wh
- Bedieneinheit: TQ Remote
- Display: TQ LED Display
- Antrieb: Shimano Cues U6000
- Bremsen: Shimano RS405
- Gewicht: ca. 18 kg (Rahmengröße M)
- Maximal zulässiges Systemgewicht: 136 kg
- Farben: Dark Star Matte, Liche Green Gloss, Alpine Blue Gloss
- Preis: 4.499 Euro