Mit seinen E-Lastenfahrrädern sowie den Kompakt- und Falträdern kennen viele euch Tern als einen Hersteller, der sich weltweit an private Kundinnen und Kunden richtet. Tatsächlich beschäftigt sich das Unternehmen aus Taiwan bereits seit einigen Jahren gleichzeitig ganz intensiv mit der gewerblichen Nutzung seiner Bikes. Und das mit spürbarem Erfolg. Ob führende Lebensmittellieferanten, staatliche Postunternehmen, Logistikfirmen oder lokale Mittelständler – viele fahren inzwischen Fahrräder von Tern. Auf diese Sparte ausgerichtet ist neues Zubehör, das Tern jetzt auf der Eurobike in Frankfurt präsentiert. Das eine oder andere davon könnte sich auch im privaten Bereich als nützlich erweisen.
Mehr Standfestigkeit
Bestes Beispiel dafür sind ein paar zusätzliche Standfüße für das Tern GSD. Grundsätzlich führt der Hersteller in seinem Programm mehrere stabile Zweibeinständer wie zum Beispiel den Atlas Lockstand. In manchen Fällen könnt ihr diese Lösungen sogar noch mit Teilen wie den Lockstand Extensions aufwerten und so die Cargobikes ganz stabil abstellen. Ragt das Transportgut aber deutlich über den Gepäckträger hinaus oder kommt es dem erlaubten Maximalgewicht für die Zuladung des hinteren Gepäckträgers sehr nahe, kann selbst diese Variante an ihre Grenzen stoßen.
An dem Punkt kommen die neuen Standfüße namens Quadstruts ins Spiel. Sie verleihen dem hinteren Teil des Fahrrades zusätzlichen Halt. Helfen kann das schon, wenn die Last notgedrungen vielleicht nur sehr einseitig verteilt werden kann. Mit der Erweiterung und dann insgesamt vier Kontaktpunkten zum Untergrund verträgt die vierbeinige Konstruktion eine Belastung von bis zu 100 Kilogramm. Muss sie auch, da der Gepäckträger des GSD genau so viel an Gewicht verträgt.
Einsatz auf einen einzigen Zweibeinständer beschränkt
Befestigen lassen sich die Standfüße mithilfe zusätzlicher Streben am Atlas Lockstand. Das ist der einzige Zweibeinständer, an dem das möglich ist. Der wiederum passt auch nur an das GSD der zweiten Generation. Der Anbau ist etwas knifflig und umfasst einige Teile. Daher plant dafür vielleicht etwas mehr Zeit ein und lest vorher in Ruhe die dazugehörige Anleitung.
Durch die direkte Verbindung mit dem Zweibeinständer klappen sich die Standfüße gemeinsam mit ihm ein und aus. Während der Fahrt sind sie natürlich komplett eingeklappt. Habt ihr das Fahrrad mal weniger stark beladen, reichen sie übrigens nicht bis zum Boden. Erst eine entsprechend schwere Last drückt sie nach unten. Sie kommen also genau dann zum Einsatz, wenn es nötig ist.
Ausführlich getestet
Gedacht sind die Quadstruts in erster Linie für den Gebrauch an Fahrrädern, die sehr häufig gefahren werden und zu großen Teilen mit reichlich schwerem Gepäck. Daher hat Tern das System durch die Spezialisten der EFBE Prüftechnik GmbH testen lassen. Nach Angaben des Herstellers haben die Standfüße ein 30.000-maliges Aus- und Einklappen bei maximaler Belastung problemlos überstanden. Wenn ihr euer GSD lediglich privat nutzt, dürftet ihr auf Jahre hin sorgenfrei darauf vertrauen können.
Boxen für Profis
Die zweite Neuheit für die Saison 2023 sind verschieden große Transportboxen. Deren massive Ausführung unterstreicht, dass die Zielgruppe eher professionelle Post- und Paketzusteller sind. Geniete Metallwände und verschließbare Deckel sprechen eine eindeutige Sprache. Derart gegen Diebstahl gesichert fällt die Wetterfestigkeit da quasi als erfreuliches Nebenprodukt mit ab.
Von den in Frankreich gefertigten Boxen zeigt Tern für den Anfang zwei Größen. Für einige von euch könnte eventuell die kleinere davon die interessantere sein. Mit ihrer Grundfläche von 30 Zentimetern Länge und 40 Zentimetern Breite passt die Cargo Box 37 auf den Frontgepäckträger Transporteur Rack von Tern. Mithilfe der Combo Mount-Halterung lässt sich dieser neben dem GSD, auch am HSD, Quick Haul und dem erst jüngst vorgestellten NBD montieren.
Mindestens zwei Nummern größer fällt die andere Box aus. Rund 300 Liter soll die Cargo Box 300 fassen. Für ihren Innenraum gibt es Regale, die sich wohl verändern lassen. So sind verschiedene Setups möglich, abhängig davon, wie groß das jeweilige Transportgut ist.
Neuer Adapter für Schwerlastanhänger
Möchte jemand von euch demnächst Fracht mit dem Fahrrad befördern, die 150 Kilogramm wiegt oder anderthalb Kubikmeter groß ist? Ja? Dann solltet ihr auch den restlichen Beitrag lesen. In solchen Kategorien operieren mittlerweile viele Anwender, die ihre Transporte von Pkw und Kleintransportern auf Lastenfahrräder umgestellt haben. Sie nutzen dafür spezielle Schwerlastanhänger wie den des deutschen Herstellers Carla Cargo. Damit lassen sich Dinge bewegen, deren Gewicht und Volumen den oben genannten Werten nahekommt. Dank eines neuen Adapters könnt ihr Anhänger von Carla Cargo an ein GSD, HSD und Quick Haul von Tern ankoppeln. In manchen deutschen Städten gibt es immerhin bereits die Möglichkeit, einen solchen Anhänger zu mieten. In dem Falle wäre ein passender Adapter eventuell sogar eine Überlegung wert.
Ganze Flotte managen
Dagegen ausschließlich für Unternehmen ist die vierte Neuheit von Tern relevant. Die Rede ist von einem Tracker, in eine gesamte Flotte verbaut werden kann. Den FleetTracker hat Tern gemeinsam mit WeMo entwickelt. Letztgenannter unterhält in Taiwan einen Fuhrpark von 10.000 E-Scootern, die über eine Sharing-App gefahren werden können.
In den Handel gelangen die Produkte nach Aussage von Tern im dritten Quartal dieses Jahres. Wer einen Besuch auf der diesjährigen Eurobike geplant hat, kann sie dort am Business Solutions-Stand des Herstellers in der Cargo Area in Halle 8 in Augenschein nehmen.
Bilder: Mobility Holdings, Ltd.