Egal, ob ihr euch dieses Jahr etwas später in den Sattel schwingt oder in der Krise erst recht mit dem E-Bike unterwegs seid: Die Coronakrise bringt unsere Pläne ganz schön durcheinander. Deswegen behalten wir für euch den Durchblick, welche Komponenten ihr jetzt für euer E-Bike braucht. Wer unseren 5-Schritte-Frühjahrscheck schon fleißig abgearbeitet hat, kann sich jetzt durch unsere Empfehlungen schmökern, was euer E-Bike noch besser und schöner macht!
1. Anbauteile am E-Bike: Was kann ich selbst machen?
2. Extra Power: Range Extender und Dual Battery Systeme
3. Bosch Neuheiten: Kiox und Smartphone Hub
4. Ein Muss: Die richtige E-Bike Beleuchtung
5. Highlights am E-Bike: Reverse eSeries und Magura Estop
6. Kette rechts: Antriebsteile am E-Bike
a. Carbon Deluxe: Praxis Works eCrank
7. Auf und ab: Schaltung am E-Bike
a. Vorreiter: SRAM EX1
b. Bosch eShift: Elektronische Schaltungen
1. Anbauteile am E-Bike: Was kann ich selbst machen?
Am besten haltet ihr euch an die Empfehlungen des ZIV (Zweirad-Industrie-Verband), welche Teile an E-Bikes bis 25 km/h in Eigenregie ausgetauscht werden können und wofür man lieber eine Werkstatt oder den Händler aufsucht. Den umfangreichen Leitfaden für E-Bikes bis 25 km/h gibt es hier. Für Speed-Pedelecs bis 45 km/h sind die Bestimmungen sogar noch strenger: Den Leitfaden für E-Bikes bis 45 km/h findet ihr hier.
Aber warum sind diese Vorgaben eigentlich so streng? Viele Teile sind am E-Bike einer höheren Belastung ausgesetzt, z. B. durch eine andere Lastverteilung, stärkere Beschleunigung und ein höheres Gesamtgewicht. Selbst kleinste bauliche Veränderungen können Einfluss auf das Gesamtsystem nehmen.
Und auch wenn es sich eigentlich von selbst versteht, möchten wir an dieser Stelle nochmal besonders darauf hinweisen: Finger weg von Motoren, Displays und Akkus! Wer in Eigenregie an der Elektronik des E-Bikes rumfummelt, riskiert enorme Schäden am Fahrrad. Alle elektronischen Komponenten sind am besten beim Fachhändler aufgehoben!
2. Extra Power: Range Extender und Dual Battery Systeme
Wer kennt sie nicht: Die Angst, dass die Akkuladung nicht mehr bis zur Haustür reicht? ? Wo bislang vor allem E-Bike Rucksäcke genug Platz für den Zweitakku schufen, etablieren sich nun immer mehr Dual Battery Systeme, d.h. direkte Aufnahmen für einen zweiten Akku. Zwei Hersteller bieten ab diesem Jahr neue Möglichkeiten, die Reichweiten zu vergrößern:
Haibike: Ab 2020 kann bei Hardtails und allen Fullys jeder Rahmengröße ein sogenannter Range Extender Akku angebracht werden. Dazu wird das hauseigene Modular Rail System (MRS) verwendet. Damit sind insgesamt 1.125 Wh Akkuleistung möglich.
Giant: Mittels spezieller Montagelöcher am Unterrohr (nicht am Flaschenhalter!) an geeigneten Modellen wird eine Montageplatte befestigt. Diese dient der Aufnahme des EnergyPak Plus Zusatzakkus mit 250 Wh Extrapower, was mit einem 625 Wh Rahmenakku insgesamt 875 Wh möglich macht. Achtung: Akku, Zusatzakku und Rahmen müssen kompatibel sein!
3. Bosch Neuheiten: Kiox und Smartphone Hub
Natürlich gehört Bosch zu den großen Trendsettern, was die E- Bike Ausstattung betrifft. Im vergangenen Jahr präsentierten die Schwaben wieder einen ganzen Blumenstrauß voller Neuerungen: Vom smarten Diebstahlschutz bis zur Anti-Tuning-Software war alles dabei. Wer nicht nur auf Software steht, sondern auch die Hardware am E-Bike auffrischen will, der sollte sich das Kiox Display und den Smartphone Hub genauer ansehen.
Die Anzeige des neuen Kiox Displays ist farbig und wirkt gestochen scharf. Besonders schnell gelingt der Umstieg mit dem neuen Umbauset, in dem alle benötigten Teile enthalten sind. Wer statt Display zur Navigation lieber sein eigenes Smartphone verwenden möchte und unterwegs nicht aufs Telefonieren verzichten kann, sollte sich das Smartphone Hub genauer ansehen. Tolle Sache mit einem derzeit großen Haken: Die Lieferzeit des Hubs wurde immer wieder verschoben und ist derzeit (Stand Anfang April 2020) noch unbekannt.
4. Ein Muss: Die richtige E-Bike Beleuchtung
Wir werden nicht müde, es immer wieder zu betonen: Sorgt für eine ordentliche Beleuchtung an eurem Elektrofahrrad! Das ist für zwei Nutzungsszenarien besonders wichtig:
- Schlecht beleuchtete Wege: Im Wald oder auf anderen schlecht ausgeleuchteten Wegen braucht ihr unbedingt gute Sicht, um auf Hindernisse wie Wurzeln, Löcher oder sogar Abgründe rechtzeitig aufmerksam zu werden. Höhere Geschwindigkeiten ziehen längere Bremswege nach sich. Rechtzeitig bremsen könnt ihr aber nur, wenn ihr das Hindernis rechtzeitig seht ? Also sorgt für eine schöne Rundumausleuchtung.
- Stadt- und Pendelverkehr: Ihr seid deutlich schneller unterwegs als Bioradler. Im Feierabendstau womöglich schneller als so manches Auto neben euch. Dabei unterschätzen andere Verkehrsteilnehmer noch immer eure Geschwindigkeit oder übersehen euch beim Abbiegen oder Überholen, vor allem wenn es im Berufsverkehr hektisch zugeht. Wer gut beleuchtet ist, wird eher gesehen.
5. Highlights am E-Bike: Reverse eSeries & Magura eSTOP
Reverse hat sich schon lange einen Namen gemacht, wenn es um besonders belastbare Anbauteile geht. Vor einiger Zeit haben sie sich mit einem deutschen Prüflabor („EFBE“) zusammengetan und testen nun mit dem „EFBE E-MTB Tri-Test“ spezifische E-Bike-Komponenten auf ihre Tauglichkeit. Das Ergebnis ist als Reverse eSeries erhältlich und umfasst Lenker, Vorbauten, Pedale, Kurbeln, Fahrradschrauben … Und das in allen möglichen Farbvariationen! Diese riesige Farbpalette gefällt uns besonders gut, denn so findet wirklich jeder das passende Teil für sein E-Bike!
Auch Magura hatte für 2020 viele großartige Neuerungen angekündigt, unter anderem das vollintegrierte MCi Cockpit. Doch für E-Biker führt kein Weg an der neuen eSTOP-Bremse vorbei. Die neuen Komponenten basieren zwar auf der bewährten MT-Serie, wurden aber für den Einsatz am Elektrofahrrad optimiert. In Kombination mit den neuen Bremsschreiben und -belägen ist erhöhte Bremskraft und Standfestigkeit also garantiert. Wir bieten im Onlineshop die passenden Kits aus Bremsscheiben und Bremsbelägen zu den jeweiligen Bremsen, damit ihr nicht lange herumsuchen müsst.
So kombiniert ihr eSTOP Bremse, Bremsscheiben und Bremsbeläge richtig
Bremsen:
- MT4 eSTOP: mit 2-Kolben Bremszangen (E-Allmountain/MTB, E-Trekkingbike, E-City, E-Urban)
- MT5 eSTOP: mit 4-Kolben Bremszangen (E-Enduro, E-MTB, E-Cargobike)
Bremsbeläge:
Bremsscheiben:
6. Kette rechts: Antriebsteile für E-Bikes
Alle Teile rund um den Antrieb (Kassetten, Ketten, Kettenblätter, Kurbeln, Ritzel etc.) gibt es in E-Bike-spezifischer Ausführung. Sie sorgen dank spezieller Gelenke oder besonderer Verstärkung für eine hohe Lebensdauer und geringen Verschleiß.
Es gibt keine zu 100% allgemeingültige Aussage, wann welche Teile des Antriebs erneuert werden sollten. Maßgeblich ist euer Umgang mit den Komponenten (Pflege, Wartung, Fahr- und Schaltverhalten, Einsatzzweck, …). Ihr solltet ein besonderes Augenmerk auf die Teile legen, wenn:
- ihr eure Kette bereits über 1.500 km gefahren seid
- die Kette wiederholt abspringt
- die Schaltung ungenau und laut wird
- das Schaltwerk auf den Ritzeln hängenbleibt
- starke Abnutzung oder sogar hakenförmige Zähne in der Kassette sichtbar werden
Carbon Deluxe: Praxis Works eCrank
Mit der Verbreitung des E-Bikes allgemein steigt bei vielen Fahrern auch der Wunsch, das eigene Fahrrad zu individualisieren und sein Gewicht zu optimieren. Praxis Works entspricht diesem Wunsch mit den neuen schicken Carbonkurbeln der eCrank Serie. Komponenten aus Carbon sind deutlich leichter als ihre Verwandten aus Aluminium: Die eCrank für Bosch- und Yamahasysteme spart zum Beispiel satte 162 Gramm Gewicht! Um Stabilität muss man sich dabei jedoch keine Sorgen machen, denn Carbonfasern sind sehr hochwertig und stabil. Die Kurbeln überzeugen außerdem mit schlichtem Design und sind für Bosch/Yamaha oder Brose/Fazua Systeme erhältlich.
Schön, leicht und schön leicht:
Praxis Works eCrank Kurbeln
7. Auf und ab: Schaltung am E-Bike
Auch die Schaltung wurde an die Besonderheiten des E-Bikes angepasst. Durch die extreme Krafteinwirkung käme es bei herkömmlichen Schaltungen zu sehr hohen Verschleißerscheinungen. Schaltung und Motor des E-Bikes sind deshalb aufeinander abgestimmt: Einfach gesagt, hängt die Schaltung von der Art des Motors (Vorderrad, Hinterrad, Mittelmotor) ab. Moderne Mittelmotoren reduzieren z. B. ihre Leistung, sobald die Schaltung betätigt wird, um die Krafteinwirkung zu reduzieren.
Vorreiter: SRAM EX1
Schaltungsspezialist SRAM hat den veränderten Bedarf schon früh erkannt und die robuste SRAM EX1 Schaltung speziell für E-MTBs entwickelt. Die 8-fach Schaltung arbeitet präzise und geräuscharm selbst bei hohen Drehmomenten und niedriger Schaltfrequenz. Die Gänge sind etwas gröber abgestuft und werden mit dem Triggerschalter nur einzeln gewechselt: Das schont die Schaltung und macht häufiges Herumschalten obsolet. Die Motorleistung wird beim Schalten jedoch nicht reduziert, wodurch unnatürliche Gangwechsel und Geschwindigkeitsverlust an steilen Anstiegen entfallen – perfekt also für den Einsatz im Gelände.
Bosch eShift: Elektronische Schaltungen auf dem Vormarsch
Die altbewährten Ketten- und Nabenschaltungen wurden in den letzten Jahren durch smarte elektronische Varianten ergänzt. Bei E-Bikes mit Bosch eShift wird über einen Taster am Lenker geschaltet, worauf der Motor die Schaltung übernimmt. Am Display lässt sich der aktuelle Gang ablesen und sogar eine sog. „Auto-Downshift-Funktion“ einstellen. In Kürze werdet ihr die Komponenten komplett in unserem Onlineshop vorfinden!