Das ging ziemlich fix. Nur wenige Monate nach der Ankündigung, einen eigenen integrierten Mittelmotor zu entwickeln, zeigt Pendix eben jenen Motor. Die dazugehörigen Komponenten für ein komplettes E-Bike-System kommen sogar noch obendrauf.
Nachdem bisher der Fokus auf privaten Kundinnen und Kunden lag, wendet sich Pendix mit dem gDrive auch den Fahrradherstellern zu. Und das Angebot des Unternehmens aus dem sächsischen Zwickau könnte die eine oder andere Marke durchaus zum Grübeln bringen. Immerhin kann der Hersteller langjährige Erfahrungen mit E-Antrieben vorweisen und hat sich innerhalb der Branche sehr wohl einen Namen gemacht. Zudem erscheint das Profil des eigentlichen Produkts, des Motors, recht interessant. Ein Mittelmotor mit einem augenscheinlich recht kompakten Baumaß, entspricht definitiv aktuellen Trends. Die Leistung mit einem maximalen Drehmoment von 85 Newtonmetern bei einer maximalen Unterstützung der Fahrenden von 320 Prozent eröffnet viele Spielräume. Vom urbanen E-Bike über die große Gruppe der Trekkingbikes bis hin zu einem E-Mountainbike sind etliche Anwendungen vorstellbar.
Der Feinfühlige
Zudem verfügt der gDrive über integrierte Sensoren, die sowohl das Drehmoment als auch die Trittfrequenz erfassen. Sie sollen für ein möglichst natürliches Fahrgefühl sorgen. Pendix spricht sogar davon, dass beim Fahren ohne elektrische Unterstützung der Tretwiderstand komplett aufgehoben werde. Bei der Antriebseinheit handelt es sich übrigens um einen Getriebemotor, der die Drehzahlen des Motors in einem bestimmten Verhältnis zu den Drehzahlen der Tretlagerachse des Fahrrades übersetzt. Mit 3,3 Kilogramm bringt er ein paar hundert Gramm mehr auf die Waage als ein aktueller Bosch Performance CX, ein Yamaha PW-X3 oder ein Panasonic GX Ultimate Pro.
Das komplette Paket
Neben dem bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h unterstützenden Motor hat Pendix gleichzeitig passende Akkus entwickelt. Fahrradhersteller können wohl zwischen verschiedenen Kapazitätsgrößen wählen. Welche genau das sind, geht aus den uns vorliegenden Informationen leider nicht hervor. Fest steht, dass Pendix sich auf Intube-Akkus beschränkt hat. Die sind sowohl am Fahrrad abschließbar als auch zum Laden entnehmbar. Geladen kann auf Wunsch aber auch direkt am Fahrrad.
Bedienen lässt sich der Antrieb klassisch über eine Bedieneinheit. Die bietet einen gewissen Grundstock an folgenden Basisfunktionen:
- System ein-/ausschalten
- Anfahrhilfe bedienen
- Fahrmodi auswählen
- Licht ein-/ausschalten
Schluss ist laut Pendix an der Stelle noch nicht. Interessierte Fahrradhersteller könnten darüber hinaus später zusätzliche Funktionalitäten ergänzen.
Nicht fehlen darf heutzutage natürlich die obligatorische App. Sie packt Pendix zusammen mit dem Display jedoch auf die Liste der hinzubuchbaren Extras. In der App beziehungsweise auf dem Display können beispielsweise diese Informationen abgelesen werden:
- Durchschnittsgeschwindigkeit
- Streckenlänge
- Navigation
- Unterstützungsstufe
- Ladezustand des Akkus
- Verbleibende Reichweite
Dank einer Bluetooth-Schnittstellen seien beim gDrive auch Over-the-Air-Updates möglich. Zudem ließen sich die Fahrmodi gemäß persönlicher Vorlieben verändern.
Deutsch-chinesische Koproduktion
Durch die Zugehörigkeit zu einem weltweit agierenden Großunternehmen ergeben sich für Pendix ganz andere Möglichkeiten als zuvor in der Eigenständigkeit. Die Vorstellung eines vollumfänglichen E-Bike-Systems spricht hier eine deutliche Sprache. Kaum verwunderlich, dass die jeweiligen Einzelkomponenten mehrheitlich in den Fabriken von Johnson Electric gefertigt werden. Eine Ausnahme bildet der Motor, der in Deutschland entsteht. Für das Jahr 2025 hat Pendix das tatsächliche Erscheinen des gDrive auf dem Markt angekündigt. Mal schauen, bei welchem Fahrradhersteller.
Antriebssystem Pendix gDrive im Überblick
- Motortyp: Integrierter Getriebemotor
- Nennspannung: 36 V / 48 V DC
- Nenndauerleistung: 250 W
- Drehmoment (max.): 85 Nm
- Gewicht Antriebseinheit: 3,3 kg
- Unterstützungsfaktor (max.): 320 %
- Anfahrhilfe: bis zu 6 km/h
- Unterstützte Trittfrequenz (max.): 120 U/min
- Sensoren: Drehmoment-, Trittfrequenz-, Geschwindigkeitssensor
Bilder: Pendix GmbH