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Momentum Voya E+: Jetzt in den USA und bald in Europa?

E-Bikes Momentum Voya E+ 1 und Momentum Voya E+ 3

Seit langem liegen die Stärken von Giant vor allem dort, wo es um Mountainbiking und Trekking geht. Weniger bekannt sind die Qualitäten der Fahrradherstellers in Bezug auf E-Bikes für den urbanen Raum. Das liegt daran, dass der Konzern mit Momentum dafür eine eigene Marke unterhält, die bisher nur in ausgewählten Teilen der Welt auftritt. Deshalb geht an uns bislang einiges vorbei, was bei Momentum passiert. Das könnte sich bald ändern. Denn gerade hat Momentum zwei neue E-Bikes vorgestellt, die wie für den europäischen Markt gemacht sind.

Mit dem Voya E+ 1 und Voya E+ 3 erweitert Momentum sein Programm, zu dem unter anderem das E-Lastenfahrrad PakYak E+ zählt. Erstmals bringt der Hersteller eine Modellreihe auf den Markt, bei der er vom Prinzip des Mittelmotors abweicht und den Antrieb in die Hinterradnabe integriert. Das Momentum Voya E+ 1 tendiert mit seinem Rennlenker, der Gravel-spezifischen GRX-Schaltgruppe von Shimano und der Kassette mit elf Gängen in Richtung eines E-Rennrades. Beim Momentum Voya E+ 3 handelt es sich um eine leicht entspanntere Version dessen, die neben dem geraden Lenker nur mit neun Gängen aufwartet. Eine Zeit lang hieß dieser Fahrradtyp mal Fitnessbike. Wird der Begriff aktuell eigentlich noch verwendet?

Momentum Voya E+ 1

Momentum Voya E+ 3

Freie Entscheidung, aber nicht gratis

In jedem Falle spricht Momentum bei beiden E-Bikes von urbanen E-Bikes oder sogar von City-E-Bikes. Das veranschaulicht gut, wie verschieden die Auffassung bestimmter Begriffe sein kann. Grundsätzlich wirken beide Neuvorstellungen ausgesprochen sportlich. Momentums Bezeichnung des urbanen E-Bikes könnt ihr vielleicht eher als Anregung auffassen, wofür sich beide Voya E+ im Alltag unter anderem eignen. Denn gleichzeitig fehlen in der Grundausstattung der Modelle einige Komponenten, die ihr sonst von einem E-Bike für die Stadt erwarten könntet. Schutzbleche? Nö. Gepäckträger? Nö. Beleuchtung? Nö. Seitenständer? Nö.

Euer Puls braucht jetzt dennoch nicht unnötig in die Höhe schnellen. Die Aufnahmen für all diese Teile sind an den Rahmen sehr wohl vorhanden. Dazu sogar noch welche für zwei Flaschenhalter. Das Zubehör ist als Option angedacht und kann einzeln hinzugebucht werden. Eine solche Herangehensweise hat mindestens einen großen Vorteil: An eurem E-Bike wird sich kaum ein Teil finden, das ihr nicht braucht. Gleichzeitig ist der Nachteil genauso offensichtlich: Auf den ursprünglichen Kaufpreis kommen noch einige Extra-Kosten drauf. Was überwiegt, Vor- oder Nachteil, kommt dann wohl eher auf die eigene Erwartungshaltung an, die ihr selbst an euer E-Bike richtet.

Zu den Dingen, die ihr in diesem Falle als Zubehör auswählten könntet, zählt beispielsweise ein Frontscheinwerfer. Den fertigt der Hersteller Cree für Giant. Er heißt Recon E HL1000 und lässt sich an das E-Bike-System anschließen. Leider bietet Momentum aktuell keine vergleichbare Option für ein Rücklicht an.

E-Bike Momentum Voya E+ 1 mit Frontgepäckträger und Frontscheinwerfer

Gleiches gilt für den Frontscheinwerfer.

Der Neue heißt Move

Die Premiere für den Nabenantrieb bedeutet natürlich auch, dass sich ein weiterer SyncDrive zur bisherigen Motorenfamilie hinzugesellen muss. SyncDrive Move hat Momentum, oder besser Giant, ihn getauft. Seine 25 Newtonmeter an Drehmoment bewegen sich fast genau auf dem Level wie die 23 Newtonmeter des vor kurzem präsentierten X20 von Mahle, seines Zeichens ja bekanntlich auch einen Hinterradnabenmotor. Könnten beide da eventuell …? Nein, könnten sie nicht. Der Kooperationspartner hinter dem Move ist Panasonic. Damit kommt zur Liste der Motorenhersteller, die sich hinter einem SyncDrive verbergen, nach Yamaha und Shimano nun der nächste prominente Player aus Fernost hinzu.

Entscheidender am Motor als auch am restlichen E-Bike-System sind die Tatsachen, dass es bei der Dauernennleistung nicht über 250 Watt hinausgeht und der Motor bei der berüchtigten Geschwindigkeitsgrenze von 25 km/h seine Unterstützung einstellt. Wir reden hier also über genau die Voraussetzungen, unter denen diese E-Bikes als Pedelecs auch in Europa problemlos zugelassen sind. Es ist nur schwer vorstellbar, dass Momentum sich freiwillig diesen Vorgaben beugt und mit diesen Modellen später nicht auch den Markt auf der anderen Seite des Atlantiks betritt.

Rücklicht am E-Bike Momentum Voya E+

Für das Rücklicht ist derzeit nur eine Batterie-betriebene Lösung erhältlich.

Umfangreiche Sensorik im Einsatz

In Bezug auf das Fahrgefühl dürfte der SyncDrive Move einiges zu bieten haben. Schließlich greift er auf die Daten von insgesamt vier Sensoren zurück. Diese erfassen die Geschwindigkeit, das Drehmoment, die Trittfrequenz und die Rotation. Darauf aufbauend verfügt der Motor über die vier Unterstützungsstufen „Eco“, „Active“, „Power“ sowie einen Automatikmodus. Im Letztgenannten wechselt er je nach Sensorenfeedback zwischen den Stufen hin- und her. Wenn man es genau nimmt, gibt es noch einen fünften Modus. In dem leistet der Motor keinerlei Unterstützung, während der Antrieb aber aktiviert ist und die Verbindung zur RideControl App hält. Mit dieser Einstellung könnt ihr alle Fahrten mithilfe der App aufzeichnen, auch wenn ihr mal lieber komplett dank eigener Muskelkraft unterwegs sein wollt.

Mit 1,7 Kilogramm an Gewicht schafft es der SyncDrive Move nicht ganz an das Leichtgewicht Mahle X20 mit seinen 1,35 Kilogramm heran, bleibt dafür aber deutlich zum Beispiel unter den 2,4 Kilogramm des FSA HM 1.0. Die Zusammenarbeit mit Panasonic wurde ja bereits angerissen. Anscheinend hat Bafang auch noch mitgewirkt. Zumindest findet sich auf dem verbauten Tretlager der Schriftzug des Herstellers.

E-Bike Momentum Voya E+ 3

Mit einem Gewicht von rund 18 Kilogramm lassen sich beide Modelle des Voya E+ bei Bedarf auch recht gut schultern.

Akku mit gewissen Grenzen

Begleitend zum neuen Antriebsaggregat gibt es zudem einen komplett neuen Akku. Erstmals integriert Momentum den EnergyPak Micro. Laut Konzept soll der fest im Unterrohr verbleiben. Für Servicezwecke lässt er sich natürlich entnehmen. Und das sogar, ohne dass der Motor zuvor ausgebaut werden muss. Die Kapazität des EnergyPak Micro liegt bei erwartbaren 250 Wattstunden. Laut Momentum reicht dies für eine Reichweite zwischen 45 Kilometer und 72 Kilometer. Sobald Voya E+ 1 und Voya E+ 3 in bergigerem Terrain bewegt werden, geht die Tendenz anscheinend aber stark zum ersten der beiden Werte. So erreichte das Unternehmen Bikeexchange in seinem Test rund um Melbourne wohl nie die 50-Kilometer-Marke. Noch kurzatmiger zeigte sich der Akku bei einem Autor, der eines der Bikes für das Magazin Forbes in der Nähe von San Francisco testen wollte. Ob es sich dabei um Einzelfälle oder eine belastbare Tendenz handelt, bleibt abzuwarten. Verlässlich dürfte dagegen das Gewicht das EnergyPak Micro von rund vier Kilogramm sein.

Überzeugen können die E-Bikes mit ihren dazugehörigen Ladegeräten. Diese liefern einen Ladestrom von vier Ampere. Schließt ihr ein Ladegerät an einen leeren EnergyPak Micro an, ist der innerhalb von drei Stunden zu 80 Prozent aufgeladen. Noch eine halbe Stunde länger und ihr habt die 100 Prozent erreicht.

Vertrautes Bedienkonzept

Aus welchem Hause Voya E+ 1 und Voya E+ 3 stammen, offenbart ein Blick auf die im Oberrohr integrierte Bedieneinheit. Dort findet sich mit der RideControl Go eine Komponente, die bestens von aktuellen Modellen von Giant und Liv bekannt ist. Ein zentraler Button zum An- und Ausschalten des Antriebes sowie zwei jeweils fünf kleine LED umfassende Säulen sind alles, was hier zur Kommunikation mit den Fahrenden dient. Die linke Säule zeigt in unterschiedlichen Farben die gewählte Unterstützungsstufe an. Rechts erkennt ihr die verbleibende Akkukapazität in Schritten von je 20 Prozent.

Im Oberrohr integrierte Bedieneinheit am E-Bike Momentum Voya E+

Im Oberrohr integrierte RideControl Go am Momentum Voya E+

Wer den Blick lieber jederzeit eher nach vorn und nicht hinunter auf das Oberrohr richtet, kann die RideControl Go mit der Bedieneinheit RideControl Ergo 3 und dem Display RideControl Dash kombinieren. Beide Lösungen bieten zudem den Vorteil, dass ihr eure Hände am Lenker belassen könnt, wollt ihr die Unterstützungsstufe wechseln. Für ein genaueres Nachvollziehen eurer Fahrten empfiehlt sich das Nutzen der RideControl App. Dort könnt ihr nicht nur ganz exakte Angaben zum Akkuzustand einsehen, sondern auch wichtige Fahrtparameter und eure eigene Leistung ablesen.

Den aus Aluminium gefertigten Rahmen bietet Momentum bei jedem Modell in drei Größen an. Farblich habt ihr beim Voya E+ 1 die Wahl zwischen einem dunklen Metallicgrün und einem matteren etwas helleren Blau. Das Voya E+ 3 gibt es in demselben Grün und einem satten, dunkleren Gelbton.

Momentum Voya E+ im Überblick

  • Varianten: Voya E+ 1, Voya E+ 3
  • Rahmen: ALUXX Aluminium
  • Motor: SyncDrive Move, 250 W, 25 Nm
  • Akku: EnergyPak Micro, 250 Wh
  • Bedieneinheit: RideControl Go
  • Antrieb: Shimano GRX, microSHIFT Advent
  • Bremsen: Shimano GRX, Tektro HD-R280, 160 mm
  • Maximal zulässiges Gesamtgewicht: 140 kg
  • Preise: ab 2.400 US$

 

Bilder: Giant Bicycle, Inc.

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