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Neues E-Mountainbike Flyer Uproc X: Erweitern statt ersetzen

E-Bike Flyer Uproc X

Flyer vergrößert seine Wohlfühlzone. So könnte eine Überschrift für die erste große Neuvorstellung des Herstellers im Kalenderjahr 2024 lauten. Im Sortiment der Schweizer erfreut sich das Uproc X bei den Mountainbikes großer Beliebtheit. Warum also nicht dem Liebling der Massen ein paar neue Facetten verleihen und so für noch mehr Interesse sorgen? Genau das versucht Flyer und erweitert die Reihe um vier zusätzliche Bikes. Diese unterscheiden sich wesentlich von den bisherigen Modellen.

Zahlreiche Hersteller richten ein besonderes Augenmerk auf ihr E-Mountainbike der Allmountain-Kategorie, zu der auch das Flyer Uproc X zählt. Diese Modelle gelten als so etwas wie der größte gemeinsame Nenner unter den vollgefederten E-MTB. Geometrie und Sitzposition sind so gewählt, dass sich viele Menschen damit anfreunden können. Nicht zu gestreckt, aber auch nicht zu entspannt. Am besten genauso so, dass sportliche Kletterpassagen genauso viel Fahrspaß bedeuten können wie herausfordernde, aber nicht überfordernde Abfahrten. In der Regel wird das Ganze gepaart mit einem Federweg, der sich irgendwo zwischen 135 Millimeter und 160 Millimeter einpendelt.

E-Bike Flyer Uproc X
Flyer Uproc X

1. Neuheit Nummer 1: Die Geometrie
2. Neuheit Nummer 2: Der E-Antrieb
3. Neuheit Nummer 3: Die Farben
4. Diese Merkmale bleiben gleich
5. Bandbreite der neuen Modelle

1. Neuheit Nummer 1: Die Geometrie

Wie erwähnt, handelt es sich beim Uproc X um kein komplett neues Modell. In seinen vorherigen Varianten wurde es schon mehrfach ausgezeichnet, zum Beispiel 2022 mit dem Design & Innovation Award. Dennoch wollte Flyer anscheinend an verschiedenen Details Hand anlegen. Gesagt, getan. Ein Ergebnis dessen ist die runderneuerte Geometrie des Rahmens. Diese war bereits recht ausgewogen und ermöglichte zügiges Vorankommen sowohl bergan als auch bergab. Beide Kerndisziplinen des Mountainbikens wurden jetzt zusätzlich geschärft. Der etwas steilere Sitzwinkel verbessert die Effizienz beim Treten am Berg. Geht es den wieder hinunter, vermittelt ein um ein Grad flacherer Lenkwinkel zusätzliche Sicherheit.

Grundsätzlich dürften sich die vier neuen Modelle noch besser auf den Trails kontrollieren lassen, als das zuvor bereits der Fall gewesen ist. Mit dem noch niedriger im Rahmen sitzenden Tretlager sinkt der Gewichtsschwerpunkt weiter ab, wodurch das Handling sich verbessert. In eine ähnliche Kerbe schlägt der nochmals verlängerte Radstand. Diese verleiht dem Uproc X vor allem bei hohen Geschwindigkeiten eine größere Laufruhe.

E-Bike Flyer Uproc X
Aufgrund seines ausgewogenen Charakters beherrscht das Flyer Uproc X so gut wie jede Gangart.

2. Neuheit Nummer 2: Der E-Antrieb

Die zweite entscheidende Eingriff betrifft das E-Bike-System. Bis jetzt setzte Flyer beim Uproc X auf einen Antrieb von Panasonic. Dessen GX Ultimate-Motor besticht vor allem durch sein enormes Drehmoment von 95 Newtonmetern. Dazu gibt es Akkus mit einer Kapazität von bis zu 750 Wattstunden, die sich zum Aufladen seitlich aus dem Unterrohr entnehmen lassen. In der Kombination mit dem FIT 2.0-System, an dem Flyer maßgeblich selbst mitentwickelt, sprechen wir am Ende über so etwas wie den hauseigenen Antrieb von Flyer.

Dass dies nicht das letzte Wort ist, bewies Flyer mit dem im vergangenen Jahr vorgestellten Uproc Evo: X. In dem steckt ein Antrieb von Boschs Smart System. Derselbe Schritt folgt nun beim Uproc X. Mit dem Unterschied, dass ihr dort künftig für ein mehr oder weniger identisches E-Mountainbike zwischen zwei Antriebsherstellern wählen könnt. Die Neuheiten verfügen über den Bosch Performance Line CX-Motor. Das bedeutet, im Vergleich zum Aggregat von Panasonic eine etwas geringere Durchzugskraft. Flyer liefert den Motor mit den vier Fahrmodi Eco, Sport, eMTB und Turbo aus. Nach dem Wechsel der eBike Flow App auf die Version 1.18 könnt ihr euch einen Teil der weiteren Unterstützungsstufen im Nachhinein noch dazupacken.

Motor Bosch Performance Line CX am E-Bike Flyer Uproc X
Motor Bosch Performance Line CX

Weiter, im weiter

In Bezug auf die Reichweite sind neue und alte Modelle gleichauf. In den neuen Uproc X steckt jeweils der große Bosch PowerTube mit den 750 Wattstunden. Auch den könnt ihr zum Laden entnehmen. Allerdings hier durch Herausziehen des Akkus nach unten aus dem Unterrohr. Vorteile ergeben sich für das Bosch-System durch die Möglichkeit, die Reichweite mit einem Zusatzakku zu erweitern. Die entsprechenden Modelle besitzen die Freigabe für die Kombination mit dem Bosch PowerMore 250. Auf diese Weise erhöht sich die Gesamtkapazität auf beachtliche 1.000 Wattstunden. Wer seine Touren gern ausdehnt oder besonders viele Höhenmeter in Angriff nehmen möchte, dürfte sich über dieses Extra besonders freuen.

Range Extender Bosch PowerMore 250 am E-Bike Flyer Uproc X
Range Extender Bosch PowerMore 250

Wilder Mix

Mit seiner Entscheidung für das Bedienkonzept verwirrt uns Flyer zugegebenermaßen leicht. Die Modell des Uproc X mit dem Bosch-System besitzen eine Mini-Remote, den im Oberrohr integrierten System Controller sowie das Display Kiox 300. Worin der große Vorteil derart vieler Zugriffe auf das System liegt, erschließt sich uns nicht gleich. Eine Kombination von Mini Remote und Kiox 300, System Controller und Kiox 300 oder auch Mini Remote mit System Controller hätte kaum weniger Optionen geboten. Zumal diese Lösungen auf einen günstigeren Preis hinausgelaufen wären. Aber vielleicht übersehen wir an der Stelle auch etwas. Daher könnt ihr uns gern in den Kommentaren mitteilen, was für die Strategie von Flyer spricht.

Cockpit des E-Bikes Flyer Uproc X
Cockpit mit Bedieneinheit Mini Remote und Display Kiox 300
Bedieneinheit Bosch System Controller am E-Bike Flyer Uproc X
Im Oberrohr integrierte Bedieneinheit Bosch System Controller

Bei der Entscheidung, welches Uproc X denn für euch das Passende ist, könnte der GPS-Tracker der Bosch-Modelle von Bedeutung sein. Das Bosch ConnectModule ermöglicht euch das Aufzeichnen eure Touren samt aller zurückgelegten Kilometer sowie gefahrener Höhenmeter. Hinzukommt seine Einbindung in Funktionen wie eBike Alarm, mit deren Hilfe ihr euer E-Bike nach einem Diebstahl tracken und die Chancen auf ein Wiederbeschaffen erhöhen könnt.

3. Neuheit Nummer 3: Die Farben

Was bei der Präsentation der Neuheiten zudem auffällt, ist die ungewöhnliche Farbgebung. Mit White Ceramic Gloss und Deep Purple Gloss beschränkt sich das Angebot auf zwei Farben. Das an sich ist durchaus üblich. Spannender erscheint die Frage, wen Flyer mit dem Weiß und einem dunklen Lilaton erreichen möchte? Gefühlt ist dieses Segment der E-Bikes derzeit noch recht stark männlich geprägt. Davon lässt sich der Hersteller nicht beirren und beweist einen gewissen Mut. Weiß empfinden viele Menschen wohl immer noch eher als neutrale Farbe. Das Lila knallt schon ordentlich rein, würde uns trotzdem keineswegs abschrecken.

4. Diese Merkmale bleiben gleich

Trotz der erwähnten Änderungen bleibt der grundlegende Charakter des Uproc X erhalten. Das liegt unter anderem daran, dass ein paar Eigenschaften gleichgeblieben sind. Den komplett aus Carbon gefertigten Rahmen führt Flyer weiterhin in den die vier Rahmengrößen S, M, L und XL. Von seinem Konzept her ist das auf die Mullet-Ausstattung mit dem 29 Zoll großen Vorderrad und dem 27,5 Zoll großen Hinterrad ausgelegt. Stöße und Schläge schluckt das bekannte 4-Link-Fahrwerk mit einem Federweg von 150 Millimetern.

4-Link-Hinterbau am E-Bike Flyer Uproc X
4-Link-Hinterbau mit 150 Millimetern Federweg

Zu diesen groben Eckpfeilern gesellen ich auch künftig einige kleinere nützliche Features. Gemeint ist beispielsweise die magnetische MonkeyLink-Schnittstelle. Verbunden mit dem E-Bike-System bietet die sich als Adapter für Licht und weiteres Zubehör an, das direkt über den E-Bike-Akku mit Strom versorgt wird. Zu den praktischen Helfern gehört auch das unter der Ahead-Kappe des Vorbaus versteckte Multitool.

5. Bandbreite der neuen Modelle

Wie mehrfach angeklungen, bringt Flyer vier Modellvarianten auf den Markt. Preislich erstreckt sich das von 5.999 Euro in drei Schritten bis hinauf auf 7.999 Euro. Verantwortlich für die Preisunterschiede sind mit dem Federungskomponenten, der Schaltung und den Bremsen die üblichen Verdächtigen. Beim Topmodell, dem Uproc X 8.30 SE, schlägt der Hersteller einen etwas anderen Weg ein. Dort verzichtet er auf das Kiox 300-Display und verbaut im Gegenzug das beste Fahrwerk innerhalb der Reihe.

Flyer Uproc X 2024 im Überblick

  • Varianten: Uproc X 2.10, Uproc X 6.10, Uproc X 8.70, Uproc X 8.30 SE
  • Rahmen: Carbon
  • Motor: Bosch Performance Line CX
  • Akku: Bosch PowerTube 750
  • Display: Bosch Kiox 300
  • Bedieneinheiten: Bosch System Controller, Bosch Mini Remote
  • Federgabel: Fox 36 Float Factory E-Optimized, Fox 36 Float Performance E-Optimized, Fox 36 Float Rhythm E-Optimized, SR Suntour Aion 36 Boost EQ 2CR-PCS
  • Antrieb: Shimano XT, Shimano Deore, Shimano Cues U6000
  • Bremsen: Shimano XT M8120, Shimano MT520, Shimano MT420
  • Gewicht: ca. 26 kg
  • Maximal zulässiges Gesamtgewicht: 140 kg
  • Farben: Ceramic White Gloss, Deep Purple Gloss

Bilder: Flyer AG

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