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Das E-Bike der Zukunft im Jahre 2050 ist das S-Pedelec

Bildentwurf einer KI für ein E-Bike der Zukunft

Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, wie künftige E-Bikes aussehen und welche Funktionen sie mitbringen könnten? Noch nicht? Dann besucht die Internetseite speedpedelec-evolution.info und lasst euch inspirieren. Dort hat der Niederländer Jos Aerts untere dem Titel „Speedpedelec Outlook 20250“ eine Vision veröffentlicht, wie er sich das S-Pedelec im Jahre 2050 vorstellt. Seine Idee vom Aussehen der Fahrräder greift Designs auf, die an Motorräder aus Filmklassikern wie „Tron: Legacy“ und „Batman: The dark knight rises“ erinnern. Aerts träumt davon, dass sie von zwei Motoren angetrieben mit 60 Kilometer pro Stunde über die Straße fegen. Am Ziel angekommen suchen sie sich autonom ihren eigenen Parkplatz. Und das ist längst nicht alles.

1. Welche Fahrräder gibt es in der Zukunft?
2. Wie sieht das S-Pedelec der Zukunft aus?
3. Wie fährt ein S-Pedelec im Jahre 2050?
4. Woher stammt die Energie für den E-Antrieb?
5. Wie funktioniert die Navigation?
6. Wie und wo parkt das künftige S-Pedelec?
7. Wer hat diese Vision entworfen?
8. Was muss geschehen, damit sich S-Pedelecs in die skizzierte Richtung entwickeln?

1. Welche Fahrräder gibt es in der Zukunft?

Im Jahr 2050 hat das ausschließlich per Muskelkraft angetriebene Fahrrad endgültig ausgedient. Selbst gewöhnliche Pedelecs gehören der Vergangenheit an. Das S-Pedelec ist das einzige Fahrrad auf der Straße. Je nach Verkehrssituation wählt es die passende Geschwindigkeit. Überholt ihr langsamere Fahrzeuge, senkt es automatisch die Geschwindigkeit. Ist die Strecke frei, beschleunigt es auf eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h.

2. Wie sieht das S-Pedelec der Zukunft aus?

Trapezrahmen, Diamantrahmen, Tiefeinsteiger – von all diesen Konstruktion hat sich das S-Pedelec verabschiedet. Stattdessen genügt ein einzelnes Rohr, um Vorder- und Hinterrad miteinander zu verbinden. Es ist so niedrig angesetzt, dass ihr bequem darübersteigen könnt. Habt ihr auf dem Fahrrad Platz genommen, verändert sich eure Sitzposition in Abhängigkeit von der Fahrtgeschwindigkeit. Je schneller das S-Pedelec fährt, desto gestreckter ist die Position des Oberkörpers. Verlangsamt sich die Fahrt, rücken Sattelstütze und Vorbau automatisch näher zusammen, sodass ihr aufrechter sitzt.

Für den Fahrkomfort sorgen Reifen, deren Breite zehn Zentimeter misst. Ihr Inneres füllt zur Gänze ein spezieller Schaum aus. Dieser verschließt jedes Loch, das auf der Straße liegende Gegenstände verursachen könnten. Sagt also Pannen ade. Zum Radfahren tragt ihr eure Lieblingsstraßenschuhe. Allerdings sind es keine gewöhnlichen Straßenschuhe. In ihren Sohlen stecken Magneten. Sobald ihr schneller als zehn Kilometer pro Stunde radelt, aktivieren sich die magnetischen Pedalen und stellen so eine sichere Verbindung zum Fahrrad her.

Bildentwurf einer KI für ein E-Bike der Zukunft
Trotz detaillierter Eingaben vermag heutige KI noch kein genaues Abbild der von Jos Aerts beschriebenen Vision zu erstellen. ...
Bildentwurf einer KI für ein E-Bike der Zukunft
... Ein Zeichen dafür, wie weit entfernt seine Zukunftsvorstellung noch ist?

Bei der Suche nach eurem Lieblingsfahrrad spielt die Farbe keine Rolle mehr. Auf jeden Rahmen wird nämlich inzwischen ein veränderbarer Regenbogenlack aufgebracht. Der kann jedes Muster, jeden Farbton, jeden Verlauf annehmen. Was er wählt, bestimmen entweder die Dichte des Verkehrs, die aktuelle Fahrtgeschwindigkeit oder auch eure derzeitige Stimmung.

Bunt lackierte Lenker-Vorbau-Einheit an einem E-Bike
Bei der farblichen Gestaltung ihrer E-Bikes gäbe es für die E-Bike-Fahrenden künftig kaum noch Grenzen.

3. Wie fährt ein S-Pedelec im Jahre 2050?

Für wen das schon abgefahren klingt, der weiß noch nicht, wie ihr das S-Pedelec entriegelt. Das erledigt ein in eurem Körper implantierter Chip. Dieser sendet ein Signal, woraufhin das Fahrrad sich einschaltet.

Für das eigentliche Fahren ist das Treten immer noch unerlässlich. Sobald ihr zum Pedalieren ansetzt, fährt sich ein Mittelständer am Fahrrad ein und die Motoren nehmen ihre Fahrt auf. Genau, die Motoren. Denn sowohl Vorderrad als auch Hinterrad werden von jeweils einem Motor angetrieben. Die durch euer Pedalieren erzeugte mechanische Energie fließt in einen Generator, der sie in elektrische Energie umwandelt. Der Antriebsstrang verzichtet komplett auf Komponenten wie Kette oder Riemen.

Die Kraft der Motoren haltet ihr über ein kombiniertes Bremssystem im Zaum. Das heißt, jeder Bremshebel ist mit beiden Motoren verbunden. Folglich entsteht während des Bremsens jede Menge an Energie. Sie reicht aus, damit Bremsscheiben und die dazugehörige Hydraulik nicht länger am S-Pedelec gebraucht werden. Zusätzliche Fahrsicherheit gewährleisten ein ABS sowie eine Traktionskontrolle – jeweils für beide Laufräder.

S-Pedelec Twinner T1 Pro
S-Pedelecs wie das Twinner T1 Pro (links) oder das Stromer ST3 Alinghi Red Bull Racing ...
S-Pedelec Stromer ST3 Alinghi Red Bull Racing
... muten heute schon futuristisch an und werden auch entsprechend inszeniert.

4. Woher stammt die Energie für den E-Antrieb?

Was am S-Pedelec der Zukunft nicht fehlt, ist ein Akku. Allerdings ist dessen Volumen auf ein Zehntel dessen geschrumpft, was heutzutage als typisch für einen E-Bike-Akku gilt. Selbstverständlich wiegt er auch wesentlich weniger. So passt er mühelos in jeden Fahrradrahmen.

Seine Energie bezieht der Akku auf drei verschiedenen Wegen. An unser heutiges Laden erinnert davon am ehesten noch das Laden über eine im Fahrradständer integrierte Antenne. In den Straßen sind Ladeplatten eingelassen. Steht das S-Pedelec auf einer solchen Platte oder fährt es über sie hinweg, stellt die Antenne eine Verbindung zur Platte her, sodass ein Ladevorgang beginnt.

Als zweite Ladeoption dient die Solarbeschichtung am Rahmen. Über diese nimmt das Fahrrad Sonnenenergie auf und speichert sie als elektrische Energie im Akku. Die dritte Möglichkeit klang bereits an. Gemeint ist das Pedalieren. Entsteht zum Beispiel während des Fahrens in einem sehr sportlich ausgelegten Fahrmodus überschüssige Energie, nimmt diese ebenfalls der Akku auf.

Zukunftsvision für Over-the-air-updates für E-Bikes
Dank omnipräsenter Kommunikationstechnologie erfolgen Updates künftig bereits während der Fahrt.

Zeit für die Planung von Routen braucht ihr höchstens noch, wenn ihr abseits der Straße unterwegs sein wollt. Ansonsten gebt ihr einfach euer Ziel in das Farbdisplay am Lenker ein. Das ist mit zehn Zentimeter mal 20 Zentimeter auf Tablet-Größe angewachsen. Die Planung zeigt euch die effizienteste Route und berücksichtigt dabei aktuelle Baustellen. Zur Orientierung erscheinen Richtungspfeile auf dem Display. Wer möchte, kann alternativ Sprachbefehle über seinen Fahrradhelm empfangen.

Fahrradhelm mit Front- und Rücklicht
Nahtlos integrierte Beleuchtung wäre vermutlich selbstverständlich an einem Fahrradhelm.

6. Wie und wo parkt das künftige S-Pedelec?

Seid ihr am Ziel angekommen und vom Fahrrad abgestiegen, wechselt das S-Pedelec in den Autopilot-Modus. Daraufhin fährt es autonom zum nächsten freien Parkplatz, sendet euch den neuen Standort und verriegelt sich. Ab dem Moment haben Diebe keine Chance mehr. Jegliche Hardware ist gesperrt und das Tretlager dreht im luftleeren Raum. Automatisch verändert sich die aktuelle Farbwahl in ein Offwhite, sodass euer Fahrrad in der Sonne keinen Hitzekoller erleidet.

Gruppe von E-Bikes mit eingeschalteter Beleuchtung auf einer Straße

7. Wer hat diese Vision entworfen?

Autor dieser Idee ist mit Jos Aerts eine private Person. Nach eigener Aussage begeistert er sich seit 2010 für E-Bikes im Allgemeinen und spätestens seit 2012 für S-Pedelecs im Speziellen. Seitdem hat er zahlreiche Messen besucht und so viele Fahrräder wie möglich selbst Probegefahren. Im Jahr 2020 erstellte er eine Webseite zu diesem Thema auf Niederländisch. Aus der ging 2023 die heutige Präsenz speedpedelec-evolution.info hervor.

Jos Aerts, Gründer der Webseite Speedpedelec Evolution
Jos Aerts, Gründer der Webseite Speedpedelec Evolution

8. Was muss geschehen, damit sich S-Pedelecs in die skizzierte Richtung entwickeln?

Zuallererst braucht es dafür mehr S-Pedelecs. Nach Ansicht von Jos Aerts ist das notwendige Potenzial vorhanden. Er beziffert die Zahl der in den Niederlanden, in Belgien, in Frankreich, in der Schweiz und in Deutschland aktuell genutzten Exemplare auf insgesamt rund 250.000 Stück. Theoretisch läge das Potenzial allein für diese fünf Länder bei 2,3 Millionen Stück. Für ganz Europa hält Aerts ungefähr 60 Millionen Stück für möglich.

So weit kann es jedoch nur kommen, wenn zuvor fünf zentrale Herausforderungen gelöst werden, die momentan die Entwicklung der S-Pedelecs bremsen:

  1. Preisgestaltung: durchschnittlicher für ein S-Pedelec von 7.658 Euro aus dem Jahr 2023 muss sinken
  2. Unterstützung durch Gesetzgeber: diverse Regelungen notwendig, zum Beispiel Legalisieren von Radwegen für S-Pedelecs, weniger Beschränkungen bei der technischen Zulassung, höhere zugelassene Motorleistung
  3. Bessere Infrastruktur: ausschließlich für S-Pedelecs gestaltete Fahrradwege als Schnellverbindungen zwischen jeder Stadt, mehr und technisch besser ausgestattete Parkmöglichkeiten
  4. Technische Weiterentwicklung: kleinere, leichtere und günstigere Akkus, Recht auf Reparatur, ABS, Traktionskontrolle, Zweiradantrieb, Null-Toleranz-Politik gegenüber Fahrraddieben, etc.
  5. Mehr Sicherheit: zum Beispiel stabilere Fahrradrahmen, Fahrttraining

Wer dazu mehr erfahren möchte, liest am besten selbst in die Forderungen von Jos Aerts rein. Und seine Vision für die S-Pedelecs im Jahre 2050 findet ihr hier im Original.

E-Bike Flyer Goroc TR:X für die Saison 2024 in der Farbe Enzian Blue Gloss

Bilder: www.speedpedelec-evolution.info; Revolt Zycling AG; MyStromer AG; Twinner AG; Flyer AG

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