Mit dem nahenden Frühling nimmt alljährlich die Saison der Fahrradmessen in Deutschland wieder Fahrt auf. Etliche Fahrradhersteller wählen dies an Anlass, um neue Modelle vorzustellen. Ein Beispiel dafür ist Cube. Auf der kommenden Cyclingworld Europe in Düsseldorf ist das Unternehmen als Aussteller vertreten und präsentiert dort eine komplett neue Modellreihe – das Cube Editor Hybrid.
Worauf genau der Name für den Neuling zurückgeht, wissen wir nicht. Gut möglich, dass er eine gewisse Kreativität ausdrücken soll und damit Menschen ansprechen möchte, die auf irgendeine Weise künstlerisch aktiv sind. Im zum Bike inzwischen unverzichtbar dazugehörigen Video radelt ein Mann durch die Straßenzüge der Finanzmetropole Frankfurt am Main. Dabei hat er demonstrativ eine Kamera umhängen und hält immer wieder an, um ein Foto zu schießen. Das würde also passen.
Schön poliert
Manche von euch würden vielleicht sogar dem neuen urbanen E-Bike einen gewissen künstlerischen Wert zusprechen. Unübersehbar versucht auf alle Fälle Cube, aktuelle Trends aufzugreifen und ein E-Bike auf die Räder zu stellen, das funktional, leicht und schick zugleich ist. Beim Rahmen gelingt das dem Hersteller aus unserer Sicht recht gut. Dessen Aluminium wurde mit Liebe zum Detail edel verarbeitet. Dort, wo andere Hersteller die Wülste der Schweißnähte ignorieren und zum nächsten Punkt weitergehen, wurden sie hier per Smooth Welding schön geglättet. Mitunter lässt sich kein Übergang vom einen zum anderen Rohr erkennen. Vieles fließt, sodass die Optik an einen Carbonrahmen erinnert. Lediglich an den hinteren Enden von Sitzstrebe und Kettenstrebe auf der Antriebsseite sowie der kleinen Strebe, die zum Befestigen der Schutzbleche dient, löst Cube das weniger hochwertig.
Leichtester Mittelmotor vom Marktführer
Zusammen mit der Carbongabel bleibt gleichzeitig das Gewicht des Rahmens ein niedriges. Im Inneren der Rohre versteckt sich der Performance Line SX von Bosch. Dessen Motor und Akku wiegen jeweils rund zwei Kilogramm. Angesichts der Leistung von 250 Watt, dem Drehmoment von 55 Newtonmetern sowie der Akkukapazität von 400 Wattstunden ist das wirklich beachtlich. Bedienen könnt ihr das System mithilfe der Mini Remote am Lenker sowie de System Controller im Oberrohr. An der Letztgenannten erkennt ihr über farbliche LEDs den aktuell gewählten Fahrmodus sowie die verbleibende Ladung des Bosch CompactTube 400. Auf ein Display hat Cube in der Serienausstattung verzichtet. Mit dem Intuvia 100 gibt es allerdings ein Display, das sich relativ einfach hinzufügen lässt und preislich auch als Nachrüst-Set nicht zu sehr ins Konto schlägt. Natürlich kommen auch die anderen Display des Smart System, das Kiox 300 und das Kiox 500, infrage. Deren Funktionsumfang reicht über den des Intuvia 100 hinaus. Und ihr bekämt die Informationen in Farbe dargestellt. Für einen entsprechend höheren Preis, versteht sich.
Nichts für jeden
Apropos Preis. Den hat Cube in einem Bereich von 2.499 Euro bis 3.299 Euro in vier Stufen aufgefächert. Defacto gliedert sich das in fünf verschiedene Modelle auf. Das Topmodell heißt Cube Editor Hybrid SLT 400X. Im Vergleich mit den anderen bietet es euch das Wenigste von allem und gleichzeitig das Meiste. Das Wenigste, wenn es um die Alltagstauglichkeit geht. Keine Beleuchtung. Keine Schutzbleche. Keinen Gepäckträger. Keinen Seitenständer. Das Meiste, was das sportliche Fahren in der Stadt betrifft. Nur hier bekommt ihr eine Alfine-Nabenschaltung mit 11 Gängen in Kombination mit einem Riemenantrieb. Gerade der Vorteil des nahezu wartungs- und verschleißfreien Riemens wiegt bei einem E-Bike, auf das ihr täglich vertraut, schwer. Und das erwähnte Zubehör könnt ihr auch nachträglich anbauen. Die dafür nötigen Aufnahmen am Rahmen sind vorhanden.
Schnäppchen und Komplettpakete
Auf dem Weg zu den günstigeren Modellen verändern neben der Farbe diverse Merkmale. So ähnelt das Editor Hybrid SLX 400X dem Topmodell in vielen Details. Allerdings sinkt der Anzahl der Gänge der Nabenschaltung von elf auf acht. Zudem tauscht Cube den Riemen gegen eine Kette. Das günstigste Modell der gesamten Reihe ist das Editor Hybrid Pro 400X. Erstaunlicherweise wiegt es auch am wenigsten. Dieser Kombination begegnet man eher selten. Unserer Meinung nach so etwas wieder Hidden Champion unter den Cube Editor Hybrid. Schließlich übertrifft zusätzlich die hier verbautet eher mittelmäßige Kettenschaltung Shimano Cues mit zehn Gängen mit einer Bandbreite von 436 Prozent die Nabenanschaltung vom Topmodell mit deren 409 Prozent.
Beim Editor Hybrid SLX FE 400X sowie beim Editor Hybrid Pro FE 400X erhaltet ihr dann das volle Paket mit Licht, Gepäckträger und Co. Leider stattet Cube davon keines mit der hochwertigeren Nabenschaltung und dem Riemen aus. Somit bleibt euch hier lediglich die Wahl zwischen Nabenschaltung und Kettenschaltung.
Cube Editor Hybrid im Überblick
- Varianten: Editor Hybrid SLT 400X, Editor Hybrid SLX 400X, Editor Hybrid Pro 400X, Editor Hybrid SLX FE 400X, Editor Hybrid Pro FE 400X
- Rahmen: Aluminium Superlite
- Rahmengröße: 50 cm, 54 cm, 58 cm, 62 cm
- Gabel: Carbon
- Motor: Bosch Performance Line SX
- Akku: Bosch CompactTube 400
- Bedieneinheiten: Bosch Mini Remote + Bosch System Controller
- Antrieb: Shimano Alfine SG-S7001, Shimano Alfine SG-S700, Shimano Cues U6000
- Bremsen: Shimano Deore BR-M6000, Shimano BR-MT200
- Gewicht: 17,7 kg / 17,8 kg / 17,2 kg / 19,2 kg / 18,6 kg
- Maximal zulässiges Gesamtgewicht: 115 kg
- Preise: 3.299 Euro / 2.699 Euro / 2.499 Euro / 2.899 Euro / 2.699 Euro
Bilder: Pending System GmbH & Co. KG
Guten Tag,
das Bike wird ja als hochwertiges, schnelles und leichtes Urban Bike kommuniziert. Wie passt dazu, dass sich der Akku zum Aufladen nicht herausnehmen lässt? Wie bewertet die Redaktion den Aspekt?
Danke für die Antwort.
Hallo,
tatsächlich ist die feste Integration des Akkus im Rahmen ein Handgriff, mit dem Fahrradhersteller Gewicht am Fahrrad sparen können. Diese Lösung wird dir auch bei anderen E-Bikes begegnen, die 18 Kilogramm oder weniger wiegen. Außerdem kommt dies der Stabilität des Rahmens zugute. Durch einen entnehmbaren Akku entsteht ja automatisch ein großes „Loch“ im Rahmen. Der wird folglich nie so belastbar sein wie einer, der lediglich nahe des Tretlagers eine kleine Öffnung aufweist, aus der sich der Akku zu Servicezwecken entnehmen lässt.
Sportliche Grüße, Matthias
Das zulässige Gesamtgewicht der Räder beträgt m.M.n. max. 135kg und nicht 115 kg.
Hallo,
auf der Webseite werden die Bikes in der Cube-eigenen Bike-Einsatzkategorie 2 mit 115 kg als maximales Gewicht für Fahrende und Fahrrad angegeben. Worauf geht deine Angabe zurück?
Sportliche Grüße, Matthias