Im Laufe des Jahres 2020 hatte Cannondale seine Moterra-Modellreihe komplett umgekrempelt. Ein neu gestalteter Carbonrahmen bildete die Basis für die drei Modelle Moterra Neo Carbon 1, 2 und 3. Dazu gesellte sich mit dem Moterra Neo 5 eine Variante des Enduro E-Mountainbikes mit einem Aluminiumrahmen. Was fällt bei der Aufzählung auf? Genau, irgendwie wurde die 4 bei der ganzen Geschichte übergangen. Mehr als ein Jahr später folgt nun die Auflösung dieses kleinen Rätsels. Denn in dieser Woche hat der Hersteller das nagelneue Moterra Neo 4 vorgestellt.
Mit dem Moterra Neo 4 schließt Cannondale die Lücke zwischen den drei Topmodellen der Reihe und dem günstigsten Bike. Preislich als auch technisch war hier bisher noch genügend Spielraum für ein weiteres Modell vorhanden. Auf der einen Seite standen Performance Line CX-Motoren der vierten Generation von Bosch, die von einem aus Carbon gefertigten Rahmen umschlossen sind. Auf der anderen Seite boten sich euch der preiswertere Motor Steps E700 mit kleinerem Akku von Shimano und ein Aluminiumrahmen an.
Aluminium und Shimano als Eckpfeiler
Mittenhinein in diese Entscheidungsfindung springt die neue Nummer 4. Bei ihr handelt es sich eher um die große Schwester der Nummer 5 als um das kleine Geschwister der Nummer 3. Bedeutet schlichtweg, dass Cannondale sein aktuell hochwertigstes Aluminium, das SmartForm C2, mit einem EP8-Aggregat von Shimano kombiniert hat. Für euch stellen sich auf den ersten Blick demnach künftig zwei wesentliche Fragen: Welches ist das für euch passendere Rahmenmaterial? Tendiert ihr bei den Antriebssystemen eher zu Bosch oder zu Shimano?
Beim genaueren Hinsehen stellt sich heraus, dass noch eine dritte Frage hinzukommt. Und die ist für ein Enduro-Bike von wesentlicher Bedeutung. Wie viel Federweg sollte es sein? Im Gegensatz zu den Moterra Neo 1 bis 3 bietet die Nummer 4 nämlich etwas weniger davon. Auf zehn Millimeter beläuft sich der Unterschied – sowohl bei der Federgabel als auch beim Dämpfer. Je nachdem, in welchem Gelände ihr gewöhnlich unterwegs seid und welches fahrtechnische Vermögen ihr mitbringt, will die Antwort gut überlegt sein.
Bereit für den wilden Ritt
Genau wie die anderen Modelle verfügt das Moterra Neo 4 grundsätzlich über jede Menge Potenzial für Fahrspaß im Gelände. Cannondale hat die Rahmengeometrie moderat gestaltet. Der Lenkwinkel von 65 Grad als auch der Sitzwinkel von 76 Grad reihen sich unauffällig in das ein, was bei dieser Art von E-Bike derzeit als State-of-the-art gilt, ohne an einer Stelle explizit hervorzustechen. Die 29 Zoll großen Laufräder vorn und hinten sorgen zusammen mit dem Abstand von 35 Millimetern zwischen Tretlager und Untergrund dafür, dass ihr voller Zuversicht auch größeren Hindernissen begegnen könnt. Dank des vier Gelenke zählenden Hinterbaus behaltet ihr lange direkten Kontakt zum Boden, was bergan und bergab stets von Vorteil ist. Sein Pivotsystem versieht Cannondale schon seit längerem mit Steckachsen. Auch wenn Rillen und Schläge ihm heftig zusetzen, hält es erstaunlich gut stand und euch sicher in der Spur.
Im Vergleich zu den Modellen der Produktreihe fallen die restlichen Komponenten wie Federgabel, Dämpfer, Bremsen, Laufräder und Kassette verständlicherweise hochwertiger oder günstiger aus. Je nachdem, was ihr als Referenz nehmt. Spürbar ist uns unserer Sicht vor allem der Abstand zum Einstiegsmodell. Der Akku mit der Kapazität von 630 Wattstunden oder die 12-fach Kassette sind Aufwertungen am Moterra Neo 4, die ihr im Alltag vor allem auf lange Sicht sicher schätzen werdet. Gleichzeitig lässt sich der Preisunterschied von 1.000 Euro nicht wegdiskutieren.
Cannondale Moterra Neo 4 im Überblick
- Rahmen: SmartForm C2 Aluminium
- Federgabel: RockShox 35 Silver R, 150 mm
- Dämpfer: RockShox Deluxe Select R, DebonAir, 150 mm
- Motor: Shimano EP8
- Akku: Shimano BT-E8036
- Display: Shimano SC-EM800
- Antrieb: SRAM SX Eagle
- Bremsen: TRP Slate G4 4 Piston
- Reifen: Maxxis Rekon, 29 x 2.6″
- Lenker: Cannondale 3 Riser, 6061 Aluminium, 15 mm Rise, 8 ° Sweep, 4 ° Rise, 780 mm
- Vorbau: Cannondale 3, 3D Forged 6061 Aluminium, 1-1/8″, 31,8, 7 °
- Sattel: Cannondale Ergo XC
- Sattelstütze: TranzX dropper, internal routing, 31.6, 100 mm (S), 120 mm (M), 130 mm (L-XL)
- Konnektivität: Cannondale Wheel Sensor
- Größen: SM, MD, LG, XL
- Maximal zugelassenes Gesamtgewicht: 150 kg
- Preis: 5.199 Euro
Bilder: Cycling Sports Group, Inc.