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E-Bikes Buddy SX1 und X1: Norwegisch-Deutsche Koproduktion

E-Bike Buddy X1 von Buddy Electric in der Farbe grau

Bisher machte Norwegen in Sachen E-Bike vor allem mit dem Frikar von Podbike auf sich aufmerksam. Zu diesem vierrädrigen Liegerad gesellt sich nun ein weiteres innovatives Gefährt aus dem hohen Norden. Buddy SX1 und Buddy X1 heißen die zwei Versionen eines urbanen E-Bikes der Firma Buddy Electric aus Oslo.

Für die meisten von euch klingt der Name vermutlich wenig vertraut. Tatsächlich handelt es sich um einen der größten E-Bike-Hersteller Norwegens. Aktuell führen sie drei weitere Modelle in ihrem Sortiment, allesamt eine Mischung aus Touren- und City-E-Bike. Über die Grenzen Skandinaviens hinaus bekannt geworden ist das Unternehmen mit einem winzigen Elektroauto namens „Buddy“. Diesen Mini-Zweitürer könnt ihr sogar im rechten Winkel zur Bordsteinkante parken, ohne dass ihm Heck oder Schnauze abgefahren werden.

Leicht und zuverlässig

Natürlich noch ein Stückchen kürzer geraten sind das Buddy SX1 und das Buddy X1. Beide folgen einem Konzept, das ihr sowohl als vielseitig als auch als unentschieden empfinden könnt. Kommt einfach auf euren Blickwinkel an. Da gibt es den zweifellosen sportlichen Einschlag. Rahmen und Gabel sind aus Carbon gefertigt. Als Topmodell kommt das SX1 mit dem neuesten Motor aus dem Hause Sachs daher. Der Sachs SR verfügt über ein Drehmoment von stattlichen 112 Newtonmetern. Fügig macht ihr euch diese Power mithilfe hochwertiger Getriebenaben. Buddy Electric hat die Speedhub von Rohloff und die Kindernay XIV im Angebot. Beide Nabenschaltungen bringen Übersetzungsbrandbreiten von 526 beziehungsweise 543 Prozent mit. Damit seid ihr für jedes Terrain und jede Distanz bestens gewappnet.

E-Bikes Buddy SX1 und Buddy X1 von Buddy Electric

Buddy SX1 (links) und Buddy X1 von Buddy Electric

Eine Federgabel sucht ihr an diesen Bikes allerdings vergeblich. Stattdessen formt das sehr tief aus dem Unterrohr austretende Oberrohr zusammen mit dem Sitzrohr ein markantes Dreieck. Im Dunkel reflektiert dies und erhöht eure Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Die Designer haben diesen Abschnitt des Oberrohrs sogar zweispeichig gestaltet. Daraus ergibt sich ein natürlicher Griff, mit dessen Hilfe ihr das Bike gut zu packen bekommen solltet, was sich beim Tragen sicher als vorteilhaft erweist. Nachteil dieser Konstruktion: Für Flaschenhalter, Schlösser oder Ähnliches verbleibt wenig Platz am Rahmen.

Kein All-inclusive-Paket

In Kombination mit den Nabenschaltungen hat sich Buddy Electric für den Riemenantrieb von Gates entschieden. Gegenüber dem norwegischen Onlinemagazin „Teknisk Ukeblad“ gibt der Hersteller an, dabei eine ganzjährige Nutzung auch auf gesalzenen Winterstraßen im Auge zu haben. Auch wenn der Winter in unseren Breitengraden die Straßen nicht mehr so häufig mit Schnee und Eis überzieht, ist der minimale Wartungsaufwand dieser Lösung nicht zu verachten.

Andere klassische Merkmale eines urbanen E-Bikes fehlen dagegen an der jetzt vorgestellten Version. Vielleicht folgen Lichtanlage oder Aufnahmen für Schutzbleche und Gepäckträger noch später. In jedem Falle verlieht die von der Agentur Eker Design entworfene Gestalt dem Bike einiges an Stabilität. So kündigt Buddy Electric an, es als herkömmliches Elektrofahrrad und als S-Pedelec mit einer elektrischen Unterstützung bis zu 45 km/h ausstatten zu wollen. Als Einstiegspreis rufen die Norweger rund 3.500 Euro für das Buddy X1 auf. Das Topmodell Buddy SX1 wird bei rund 6.990 Euro liegen. Ob dies dann ein S-Pedelec sein wird, geht aus der aktuellen Meldung des Herstellers nicht hervor.

E-Bike Buddy X1 von Buddy Electric mit einspurigem Kinderanhänger

Der Entwurf für den einspurigen Kinderanhänger stammt von Eker Design. Da Kind und Fahrende in verschiedene Richtungen schauen, soll eine Kamera den visuellen Kontakt zueinander herstellen.

Kurze Lieferwege und Ökologie im Blick

Montiert in Norwegen sind das SX1 und das X1 zu großen Teilen europäische Fahrräder. Ihr Rahmen trägt beispielsweise das Prädikat „Made in Germany“. Buddy Electric hat nämlich eine Lizenzvereinbarung mit dem Hersteller V Frames aus Thüringen geschlossen. Laut Generaldirektor Jan Petter Skram hat dies wirtschaftliche und ökologische Gründe. „Mit dieser Vereinbarung kann der X1-Rahmen in großen Mengen für den internationalen Markt zu wettbewerbsfähigen Preisen hergestellt werden. V Frames verfügt über eine patentierte Spritzgusstechnologie für Fahrradrahmen aus 100 Prozent recycelbarer Verbundfaser. Die Produktionsmethode ist 70 Prozent weniger energieintensiv als die Herstellung eines Aluminiumrahmens“, so Skram.

Also Saalfeld statt Taipeh Das liegt in erster Linie an dem besonderen Produktionsverfahren, dass V Frames sich hat patentieren lassen. Innerhalb von rund 90 Sekunden ist dort ein einzelner Rahmen gefertigt. Wird die Produktionsanlage voll ausgelastet, stehen am Ende eines Jahres drei Millionen Rahmen bereit. Demnächst könnten jährlich bis zu 100.000 davon X1-Rahmen sein. „Wir glauben nicht, dass wir dieses Volumen sofort erreichen werden, aber es ist beruhigend zu wissen, dass die Kapazität vorhanden ist“, sagt Skram.

Deutscher Rahmenbauer V Frames mit von der Partie

Von den genannten 100.000 Stück bis zu drei Millionen bleibt noch reichlich Spielraum. Für den hat V Frames, früher unter dem Namen Velosione firmierend, allerdings eigene Pläne. Unter der eigenen Marke Isoco Bikes wird das Unternehmen komplette Buddy-E-Bikes herstellen. Anderer Name, andere Farbe, andere Verpackung – und schon steht dem Eintritt auf andere Märkte nichts mehr im Wege. Die nötige Erfahrung bringen die Verantwortlichen dort anscheinend mit. Bereits seit 2019 entwirft, entwickelt und fertigt V Frames Fahrradrahmen für OE-Kunden in Spritzguss- und Fluidinjektionstechnik. Im Vergleich zu andernorts genutzten Produktionsmethoden für Aluminium- und Carbon-Rahmen geschieht dies mit einem um 50 Prozent niedrigeren Verbrauch von Kohlenstoffdioxid.

E-Bike Buddy X1 von Buddy Electric

Eines der ersten Modelle des Buddy X1 von Buddy Electric mit dem von V Frame produzierten Rahmen vor Ort in Saalfeld.

Mal sehen, wie sich das Geschehen rund um die Rahmenbauer aus Thüringen weiterentwickelt. Im Sommer laufen erst einmal 55 Exemplare der Pilotserie vom X1 über das Band. Freuen dürfen sich zunächst nur ausgewählte Kunden. Für 2022 hat Buddy Electric ein Mindestvolumen von 500 Stück bei V Frames in Auftrag gegeben. Mit der Lieferung des kompletten Bikes möchten die Norweger im April beginnen, dann ohne Einschränkungen an alle Interessierten.

Technische Details zum Buddy SX1/X1

  • In Norwegen entwickelte Rahmen und Gabeln aus Carbon
  • Rahmen mit Adapterlösung für Einbau verschiedener Motoren
  • Motor: Sachs SR mit 48 V und 112 Nm im Buddy SX1
  • Akku: BMZ, Kapazität von 650 Wh, Schnellladegerät (4 Ah)
  • Display: Sigma Sport
  • Getriebenaben von Rohloff und Kindernay
  • Wartungsfreier Riemenantrieb von Gates Carbon Drive
  • Hydraulische Scheibenbremsen Shimano XT-Deore mit vier Bremskolben
  • Neuste Generation von Reißverschlussreifen der Marke Retyre
  • Handgefertigte Laufräder

 

 

Bilder: V Frames; Eker Design; Odd R. Thygesen

2 Gedanken zu „E-Bikes Buddy SX1 und X1: Norwegisch-Deutsche Koproduktion“

  1. Habe Interesse an ein Rad ( Buddy sX1 25 Km/H ) !!!!
    Bitte um Info . wann das Rad verfügbar ist und wo ich es erwerben kann!!! ( auch der Preis wäre Interessant )
    Bin aus Oberösterreich – ( Steyr )
    Bitte um Antwort
    MfG. David

    1. Hallo David,
      im Moment wissen wir nicht mehr, als im Beitrag steht. Das bedeutet, dass in diesem Jahr nur eine kleine Pilotserie von 55 Stück geplant ist. Ob diese auch schon verkauft sind, können wir nicht sagen. Preislich bewegt sich das zwischen den 3.500 Euro für das Buddy X1 und 6.990 Euro für das Buddy SX1. Vermutlich sind die Bikes nur direkt bei Buddy erhältlich. Wenn Sie nach Buddy Electric im Internet suchen, sollten Sie deren Homepage finden.

      Sportliche Grüße,
      Matthias

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