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Bosch E-Bike Neuheiten 2025: Motor leiser, Akkus größer und noch mehr

Bosch E-Bike Neuheiten 2025

Mit seinen Neuheiten zur Eurobike 2024 hat Bosch viele Menschen etwas unschlüssig zurückgelassen. Vor allem eine Frage tauchte in den sozialen Medien mehrfach auf: Kann dies schon alles gewesen sein? Nein, lautet die Antwort. Und die gibt der Hersteller durchaus nachdrücklich. Zur Saison 2025 kommen neben neuen eShift-Optionen, einem neuen Fahrmodus und weiteren digitalen Features jetzt ein überarbeitetes Topmodell bei den Motoren, zwei neue Intube-Akkus, ein neues Display sowie eine weitere Ausführung des ABS für E-Bikes hinzu.

Auf die geballte Ladung neuer Software folgt nun also die passende Hardware. Dominierendes Thema dabei ist ganz klar die fünfte Generation des Bosch Performance Line CX. Sie knüpft an die Vorstellung der ersten Generation 2015 auf der Eurobike in Friedrichshafen an. Noch heute markiert dies einen ganz besonderen Moment in der Geschichte des Systemherstellers. Für Bosch ist er stellvertretend mit dem Beginn des wirklich sportlichen E-Bike-Fahrens. Die Präsentation des Gen.1 jährt sich 2025 zum zehnten Male. Und so thronen diese zehn Jahren Uphill Flow als Leitmotiv über den Neuheiten.

1. Bosch Saison 2025 – der neue Motor
2. Bosch Saison 2025 – die neuen Akkus
3. Bosch Saison 2025 – das neue Display
4. Bosch Saison 2025 – das neue ABS

1. Bosch Saison 2025 – der neue Motor

Den Beweis in absoluten Zahlen müssen wir leider schuldig bleiben. Dennoch dürfte der Performance Line CX von Bosch in Europa der am häufigsten verbaute Motor in einem E-Bike sein. Wenn nicht sogar weltweit. Insofern tritt der Gen. 5 – oder BDU384Y nach Bosch-interner Nomenklatur – in große Fußstapfen. Schaut man auf seine technischen Daten, tritt er auch keinen Millimeter darüber hinaus. Das Drehmoment bleibt unverändert bei 85 Newtonmeter. Ab einer Geschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde verabschiedet sich die Motorunterstützung. Bis dahin leistet sie maximal 340 Prozent dessen, was ihr an Energie über das Pedalieren in das System hineingebt. Ok, das Gewicht ist um 100 Gramm auf 2,7 Kilogramm gesunken. Doch auch bei den Fahrmodi begegnet euch mit Turbo, eMTB, Sport, Tour+, Tour, Eco und Auto durchweg Bekanntes.

Wo also verbirgt sich die eigentliche Entwicklung? Nun, eindeutig unter dem weiterhin in schwarz gehaltenen Magnesiumgehäuse. Dort verleiht eine der wesentlichsten Überarbeitung dem neuen Bosch Performance Line CX eine Qualität, die etliche von euch bislang an dem Motor vermisst haben. Stille. Keine komplette Geräuschlosigkeit, das nicht. Aber auf ersten Testfahrten präsentiert sich der Gen. 5 so ruhig wie nie zuvor. Außer einem über jede Unterstützungsstufe hinweg erstaunlich konstanten angenehm tiefen Dauerton ist vom neuen Aggregat nichts Auffälliges zu vernehmen. Kein Klappern. Kein Klackern. Kein Ratschen. Nix.

Motor Bosch Performance Line CX Gen. 5 für E-Bikes
Bosch Performance Line CX Gen. 5

Separate Antriebsstränge

Grund für die neue Laufruhe sind Änderungen bei der Konstruktion. Läuft der Antrieb ohne Last, entkoppelt sich der externe Antriebsstrang mit Kette, Kettenblatt und Kassette vom internen Antriebsstrang mit Freilauf, Getriebe und Motor. Und schwuppdiwupp gehören die lästigen Geräusche, die manche von euch vielleicht schon den einen oder anderen Motorenwechsel beschert haben, der Vergangenheit an. Wie sich der Kniff von Bosch auf lange Sicht bewährt, wird sich noch zeigen müssen. Unser erster Eindruck: Dieses Problem könnte tatsächlich gelöst sein.

Motor Bosch Performance Line CX Gen. 5 für E-Bikes im Vergleich mit Bosch Performance Line CX Gen. 4
Beim Blick ins Innere der Motoren wird auf Anhieb deutlich, dass Bosch Performance Line CX Gen. 5 (links) und Bosch Performance Line CX Gen. 4 sich vom Aufbau her in einigen Details unterscheiden.

Neue Sensorik für mehr Intelligenz am Gen. 5 CX-Motor

Zugelegt hat Bosch zudem, was die Sensorik des Motors betrifft. Kadenzsensor und Drehmomentmesstechnik werden am neuen Modell um Inertialsensoren ergänzt. Diese erfassen nicht nur Beschleunigung und Drehzahlen in sechs Dimensionen, sondern erkennen außerdem Steigungs- und Neigungswinkel sowie Erschütterungen. Anhand dieser Daten hat das E-Bike-System eine exakte Vorstellung davon, ob ihr zum Beispiel gerade bergan oder bergab fahrt und ob der Untergrund eher ruppig oder eben ist.

Von diesem Informationsvorsprung des neuen Motors profitiert ihr vor allem beim Mountainbiken mit einem E-MTB. Erstes Beispiel dafür ist die neue Berganfahrhilfe namens „Hill Start Assist“. Stellt euch vor, ihr befindet euch in einem technisch anspruchsvollerem Anstieg. An einer Stelle geratet ihr aus dem Tritt, müsst anhalten und wollt danach weiter hinauf. Es ist sehr steil und die nächste Schwierigkeit habt ihr womöglich auch schon im Blick. Euch bleibt also wenig Zeit, um den abstützenden Fuß anzuheben, auf das Pedal zu setzen oder einzuklicken und wieder einen kontrollierten Tritt aufzunehmen. Per Tastendruck aktiviert ihr in der Situation die neue Berganfahrhilfe. Sie verhindert kurz das Zurückrollen des Fahrrades und verschafft euch die nötige Zeit, um den Fuß auf das Pedal zu bringen. Klingt theoretisch vielleicht unspektakulär. Macht praktisch aber den Unterschied aus zwischen Weiterfahren und Absteigen und schieben müssen. Erst recht, da der Motor nach dem erneuten Starten seine Kraft präzise dosiert, sodass ihr jederzeit die Traktion behaltet.

Ein Kick macht den Unterschied

Die zweite Verbesserung betrifft den weiterentwickelten Extended Boost. Darunter versteht Bosch beim Performance Line CX das kurzzeitige Ansprechen des Motors auf einen aktiven Pedalkick. Damit könnt ihr zum Beispiel arbeiten, wenn ihr im Leerlauf an ein Hindernis heranrollt und euch kurz vor dem Überfahren des Hindernisses oder währenddessen ein kurzen Push vom Motor holt, um besser darüber hinwegzukommen. Dieser Kick, der Extended Boost, reagiert viel feinfühliger als bisher. Der Motor registriert genau, wie stark und wie lang ihr den Impuls setzt und gibt euch das Äquivalent an Unterstützung zurück. Mit ein wenig Übung ist das ein sehr hilfreiches Tool, von dem ihr erstaunt sein werdet, wie häufig es sich einsetzen lässt.

Auswirkungen hat das umfangreichere Messen der Sensoren zusätzlich auf die Schiebehilfe. Deren Geschwindigkeit synchronisiert sich jetzt besser mit eurer Geschwindigkeit beim Gehen. Statt stupide mit sechs Kilometer pro Stunde voranzurollen, registriert sie euer Tempo und passt sich entsprechend an.

Motor Bosch Performance Line CX Gen. 5 für E-Bikes eine der Neuheiten für 2025
Aus Sicht von Bosch eignen sich das Drehmoment von 85 Newtonmetern, die Spitzenleistungen bis 600 Watt sowie die Unterstützung von maximal 340 Prozent für den absoluten Großteil der E-Bike-Fahrenden beim Mountainbiken. Daher ließ der Hersteller das Leistungsvermögen unangetastet und konzentrierte sich stattdessen auf die Weiterentwicklung von Zusatzfunktionen am Motor.

Bewährte Tugenden des Bosch Performance Line CX

Komplett neu entwickelt und konstruiert hat Bosch den Motor natürlich nicht. Daher treffen Eigenschaften früherer Versionen auf ihn genauso zu. Das gilt etwa für seine Widerstandsfähigkeit mit Blick auf die Wärme, die bei starker Dauerbelastung in seinem Inneren entsteht. Nach Aussage des Herstellers ist der Performance Line CX diesbezüglich weiterhin der Konkurrenz überlegen, wenn es darum geht, die Maximalleistung so lange wie möglich bei 100 Prozent zu halten.

Die Baugleichheit erstreckt sich ebenfalls auf die Anschlüsse. Neben dem Anschluss für den Akku gibt es fünf weitere Steckplätze:

  • HMI/Display
  • Vorderlicht
  • Rücklicht
  • ABS/HPP
  • LPP

Erwähnt seien zudem die Parallelen zum Bosch Performance Line SX. Einige der darin enthaltenen Entwicklungen hat Bosch auf den Gen. 5 des großen Bruders übertragen. Dazu zählt beispielsweise der um rund 30 Prozent gesenkte Tretwiderstand im Vergleich zum Vorgänger. Beiden gemeinsam ist darüber hinaus die universelle Rahmenaufnahme der Motoren. Dabei handelt es sich zwei Steckbolzen, die den Motor auf der Antriebsseite halten. Auf der Nicht-Antriebsseite steht dem ein Gleitlager gegenüber. Dieses gleicht die Rahmenhalterungstoleranz aus. Dieses Design soll sich durch alle künftigen Motoren durchziehen.

Bosch Performance Line CX (Gen. 5) im Überblick

  • Dauernennleistung: 250 Watt
  • Spitzenleistung: bis 600 Watt
  • Unterstützung bis: 25 km/h
  • Drehmoment: maximal 85 Nm
  • Max. Unterstützung: 340 %
  • Varianten: Naben- und Kettenschaltung
  • Gewicht: ca. 2,7 kg

Alle Neuheiten für die Saison 2025 im Video

2. Bosch Saison 2025 – die neuen Akkus

Der Technologietransfer vom SX-Ökosystem zum neuen CX-Ökosystem setzt sich bei zwei neuen Akkus fort. Sowohl im Bosch PowerTube 800 als auch im Bosch PowerTube 600 stecken nicht nur die schon im Bosch CompactTube 400 verwendeten 21700er Akkuzellen. Sie sind auch auf ganz ähnliche Weise angeordnet. Beide neuen Akkus, die sich im Rahmenrohr unterbringen lassen, fallen folglich deutlich leichter aus als ihre Pendants, der Bosch PowerTube 750 sowie der Bosch PowerTube 625.

Mit 3,9 Kilogramm wiegt ein neuer PowerTube 800 rund 400 Gramm weniger als ein PowerTube 750. Beim Vergleich zwischen PowerTube 600 und PowerTube 625 wächst der Unterschied sogar auf 600 Gramm an. Schaut ihr euch die Energiedichte der Akkus an, also das Verhältnis von Wattstunden zu Kilogramm, so werdet ihr feststellen, dass der Bosch PowerTube 800 hier mit 205 einen neuen Bosch-internen Bestwert erreicht. Der PowerTube 600 rangiert mit einer Energiedichte von 200 Wattstunden pro Kilogramm nur knapp unter und ist gleichauf mit dem CompactTube 400.

Akkus Bosch PowerTube 800 und Bosch PowerTube 600 für E-Bikes im Vergleich
Bei gleicher Länge und Breite baut der PowerTube 800 (links) gegenüber dem PowerTube 600 erkennbar höher auf. Grund dafür ist die höhere Anzahl der im Akku integrierten Zellen.

Modulare Vorlage für Fahrradhersteller

In puncto Abmessungen hat Bosch einen Mittelweg gewählt. Damit beide Neulinge sich miteinander tauschen lassen, beträgt die Gesamtlänge in beiden Fällen 430 Millimeter. Für den Bosch PowerTube 800 bedeutet dies, dass er rund fünf Zentimeter weniger misst als ein PowerTube 750. Gleichzeitig fällt der Bosch PowerTube 600 15 Millimeter länger aus als ein PowerTube 625. Dafür können Fahrradhersteller in ihren Modellen mit zwei verschieden großen Halterungen für die Akkus arbeiten. In die größere Ausführung passen sowohl der PowerTube 800 als auch der PowerTube 600, in die kleinere dagegen nur PowerTube 600. Ist die erste Variante verbaut, lassen sich später die zwei Intube-Akkus beliebig miteinander wechseln. Fällt die Wahl auf die zweite Variante, kann der Fahrradhersteller bei der Rahmenkonstruktion das Unterrohr schlanker gestalten und den Fokus komplett auf das Design legen.

Aufgrund der neuen Dimensionierung steht allerdings auch fest: Alte PowerTube die in Silber erscheinenden neuen PowerTube sind untereinander nicht kompatibel.

Akkus Bosch PowerTube 800, Bosch PowerTube 600, Bosch PowerTube 750 und Bosch PowerTube 625 für E-Bikes im Vergleich
Längenvergleich zwischen Akkus Bosch PowerTube 600, Bosch PowerTube 800, Bosch PowerTube 625 und Bosch PowerTube 750 (von vorn nach hinten)

Bosch PowerTube 800 im Überblick

  • Kapazität: 800 Wattstunden
  • Gewicht: 3,9 Kilogramm
  • Abmessungen: 430 mm x 75 mm x 81 mm
  • Kompatibel mit DualBattery: ja
Akku Bosch PowerTube 800 für E-Bikes

Bosch PowerTube 600 im Überblick

  • Kapazität: 600 Wattstunden
  • Gewicht: 3,0 Kilogramm
  • Abmessungen: 430 mm x 75 mm x 69 mm
  • Kompatibel mit DualBattery: ja
Akku Bosch PowerTube 600 für E-Bikes

3. Bosch Saison 2025 – das neue Display

Mehr Abwechslung für den Zugriff auf den E-Antrieb bringt Bosch mit dem Purion 400. Erstmals platziert der Hersteller damit ein Display in dem Dreieck aus Lenker und Vorbau. Mithilfe einer Schelle montiert ihr es rechterhand vom Vorbau am Lenker. Die Schelle gibt es für die typischen Lenker mit Durchmessern von 31,8 und 35 Millimeter.

Den Namen hat Bosch nicht von ungefähr gewählt. Purion 400 und Purion 200 nutzen beide den 1,6 Zoll großen Bildschirm. Allerdings sitzt das Purion 400 weniger exponiert am Fahrrad. Durch seine Position im Winkel zwischen Lenker und Vorbau ist es bei einem eventuellen Sturz deutlich besser geschützt. Ein weiterer Unterschied zeigt sich beim Blick auf die Tasten. Das neue Display besitzt nämlich gar keine. Es verlangt folglich zwangsläufig nach einer Kombination mit einer Bedieneinheit – entweder der LED Remote oder der Mini Remote. Theoretisch wäre auch das Zusammenspiel mit dem Purion 200 denkbar. Vermutlich wird jedoch kaum ein Fahrradhersteller diese Kombination wählen. Wäre irgendwie doppelt gemoppelt, oder?

Display Bosch Purion 400 für E-Bikes
Bosch Purion 400

Bosch Purion 400 auch akustischer Signalgeber

Gegenüber dem Purion 200 hat das neue Purion 400 noch einen weiteren kleinen Vorteil. Über einen integrierten Lautsprecher kann es Signale für akustische Benachrichtigungen senden. Ansonsten ähnelt sich verständlicherweise vieles. So zeigt es euch in Echtzeit zum Beispiel folgende Daten:

  • Fahrtgeschwindigkeit
  • Ladestand des Akkus
  • Gewählte Unterstützungsstufe
  • Zurückgelegte Strecke
  • Trittfrequenz
  • Leistung
  • Puls
  • Pulszonen

Laut Bosch wird das Display ab Oktober/November im Handel erhältlich sein. Dann könnt ihr es an einem beliebigen E-Bike mit dem Bosch Smart System nachrüsten. Vorausgesetzt, die notwendige Bedieneinheit ist bereits installiert oder ihr montiert diese ebenfalls nachträglich.

Bosch Purion 400 Display für E-Bikes im Nachrüstset

4. Bosch Saison 2025 – das neue ABS

Vor zwei Jahren führte Bosch mit einem runderneuerten Antiblockiersystem für E-Bikes einen der nützlichsten Bausteine des neuen Smart System ein. Zumindest aus unserer Sicht. Abgestimmt auf vier verschiedene Anwendungsfälle ABS Cargo, ABS Trail, ABS Allroad und ABS Touring kann man sogar von vier verschiedenen ABS sprechen. Seitdem greifen Fahrradhersteller mehr und mehr auf diese Komponente zu und integrieren sie an etlichen Modellen. Vor allem, weil sich das System als probates Mittel zur Erhöhung der Fahrsicherheit erwiesen hat.

Grenzen neu definieren

Trotz der beschriebenen Vielfalt sah Bosch anscheinend das Potenzial des ABS noch nicht ausgereizt. Deshalb erscheint zur Saison 2025 eine zweite Ausführung – das Bosch ABS Pro. Es ergänzt das bisherige ABS, löst es aber nicht ab. Begegnen wird es euch in erster Linie an ausgewählten Enduro-E-Mountainbikes. Schließlich stammt es aus genau diesem Bereich. Bosch hat das ABS Pro zusammen mit und für Profis entwickelt, die in Rennserien wie der Enduro World Series für E-Mountainbikes (EWS-E) starten.

ABS Pro für E-Bikes mit Bosch Smart System
ABS Pro für für das Bosch Smart System

Und deren Anforderungen an ein ABS sind ganz klar andere als die von typischen Fahrradfahrenden. Es geht um das Herantasten an das absolute Limit. So spät bremsen wie möglich. So hart und kurz wie möglich am Bremshebel ziehen. Alles im Kampf um Zehntelsekunden. Selbst skeptische Athletinnen und Athleten waren nach dem, was man hört, sehr schnell überzeugt. Verständlicherweise, wenn man bedenkt, dass eine um ein Prozent kürzere Fahrtzeit den Unterschied zwischen Topten und Siegertreppchen ausmachen kann. Gleichzeitig könnt ihr euch an diesem Punkt fragen, wie wichtig es für euch ist, ein Prozent schneller sein zu können als bisher.

Bosch ABS Pro mit zwei Modi

ABS Pro beruht auf einer aktualisierten Kontrolleinheit. Optisch lässt sich diese Anhang von markanten Kühlrippen an der Spitze vom herkömmlichen ABS gut unterscheiden. Insgesamt ist sie etwas schlanker und leichter geworden. Am Aufbau im Inneren hat sich nichts Wesentliches geändert. Modifikationen an den Ventilen und der Größe der Speicherkammern gibt Bosch öffentlich preis. Der Rest bleibt ein gut gehütetes Betriebsgeheimnis.

Fahren könnt ihr das ABS pro in zwei Modi: Trail Pro und Race. Grundsätzlich wurde in beiden das Ansprechverhalten optimiert. Es erlaubt ein aggressiveres Bremsen und verzögert entsprechend schneller, ohne dass das Vorderrad stärker rutscht. Zudem erkennt das System es nicht mehr als Gefahr, wenn das Hinterrad den Boden verliert. Wer das nötige Können mitbringen, kann künftig also trotz ABS sich an Stoppies und kurzen Wheelies auf dem Vorderrad ausprobieren.

Kontrolleinheit des ABS Pro für E-Bikes mit Bosch Smart System
Die in Gold gehaltene Ausführung der Kontrolleinheit des ABS Pro erinnert an den Weltmeistertitel von Nathalie Schneitter. Die Schweizerin nutzt seit längerem ein ABS von Bosch.

Verbesserte Voraussetzungen für Marktdurchdringung

Während der Fahrt lässt sich das System jederzeit an- und ausschalten. Nach Aussage von Bosch werden in den kommenden Jahren mehr Federgabeln erscheinen, an den das ABS Pro per Direct Mount befestigt ist. In der Vergangenheit erwies sich die Kompatibilität mit relativ wenigen Federgabeln als ein Flaschenhals, wenn es um die Implementierung des ABS an E-Bikes ging. Auf Seiten der Bremsenhersteller gibt es bislang offiziell zwei Zusagen. Magura bietet die MT7 an. Hinzukommt TRP mit der DH-R Evo. Wie oft ihr das ABS am Ende tatsächlich nutzt, zeigt euch seit kurzem eine Übersicht in der eBike Flow App. Sie registriert jedes Eingreifen des Systems und weist euch den Anteil der entsprechenden Bremsmanöver als Prozentsatz aus. Auf den Displays Kiox 300, Kiox 500 und Purion 200 könnt ihr zudem Angaben wie Bremsweg und Bremsdauer einsehen. Das neue Purion 400 erhält diese Funktionen erst später.

Wer jetzt frohlockt und sich auf die Suche nach einem Nachrüst-Kit für das ABS Pro begeben möchte, kann sich von dem Vorhaben gleich wieder verabschieden. Bosch liefert das System ausschließlich an Fahrradhersteller aus. Es wird nicht als einzelnes Set im Handel angeboten werden.

Bilder: Bosch eBike Systems; Elektrofahrrad24 GmbH

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