Mit der schrittweisen Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen kehrt langsam etwas Normalität in die Fahrradbranche zurück. Ein untrügliches Zeichen dafür sind die ersten Messen, die nun wieder ihre Türen öffnen. Eine dieser Türen ging am letzten März-Wochenende in Berlin auf und machte den Weg frei zur 2022er Ausgabe der Kolektif. Zu unseren Entdeckungen vor Ort zählte eine neue Cargobox für das für das E-Cargoville LJ von Bergamont.
Das E-Cargoville in der Version eines Longjohn zählt zu den insgesamt drei Lastenfahrrädern, die der Hersteller aktuell in seinem Programm führt. In der Grundausstattung verfügt das über eine plane Ladefläche. Diese ist aus 3-fach kreuzverleimten Bambusplatten gefertigt. serienmäßig aus Bambusholz gefertigt. Zu diesem Bike konntet ihr bisher schon etliches Zubehör erstehen. Vom Wetterschutz für den Kindertransport, über diverse Netze, mit denen sich die Ladung sichern lässt, und Gepäcktaschen verschiedener Größe bis hin zu unterschiedlichsten Gepäckträgern war da im Prinzip alles dabei.
Genormte Größe
Nun folgt also eine große Transportbox mit einem Deckel. Bergamont nennt sie ganz unspektakulär die Bergamont LJ Alloy Box. Der Name ist beinahe eine verknappte Produktbeschreibung. Am Design wird schnell erkennbar, dass die Box explizit für das E-Cargoville LJ entwickelt worden ist. Ihre Form folgt konsequent den Konturen des Fahrradrahmens und nutzt so jeden vorhandenen Zentimeter an Platz aus. Unter Strich steht dann ein Ladevolumen von 200 Litern. Übertragen auf Euro-Boxen bedeutet das: mindestens zwei Boxen mit den Abmessungen 60 Zentimeter Länge, 40 Zentimeter Breite und 32 Zentimeter Höhe oder mindestens acht Boxen mit den Abmessungen 40 Zentimeter Länge, 30 Zentimeter Breite und 13,5 Zentimeter Höhe.
Montiert ist die Box mithilfe von Schrauben auf der eigentlichen Ladefläche, Load Unit im Bergamont-Jargon. Das bedeutet erstens, dass sie sicher am Bike integriert ist und, zweitens, ihr sie auf Wunsch abnehmen könnt. Letzteres ist aus unserer Sicht ein großer Vorteil, weil ihr damit das Lastenfahrrad ganz gezielt auf seine jeweilige Aufgabe hin ausstatten könnt. Was es braucht, ist ein Platz, an dem ihr die Box lagert, solange sie nicht auf dem Fahrrad befestigt ist.
Schwarz. Leicht. Robust.
Ansonsten hinterlässt die Bergamont LJ Alloy Box einen mehr als stabilen Eindruck. Komplett aus Aluminium gefertigt, eröffnet sich in ihrem Inneren eine Leere, die von keinen Fächern oder Böden unterbrochen wird. Somit könnt ihr stopfen, drücken, quetschen oder einfach nur gekonnt stapeln, wie ihr lustig seid. Damit auch während der Fahrt alles an Ort und Stelle bleibt, lässt sich der Deckel nicht nur schließen, sondern auch abschließen. Öffnen lässt er sich angenehmen leicht, da Bergamont praktische Gasdruckfedern verbaut hat, die den Vorgang erleichtern. Witterung spielt bei der Konstruktion sowieso keine große Rolle. Solang draußen kein Orkan tobt, sollte drinnen alles jederzeit trocken bleiben.
Kiste mit Haken
Auf so viele gute Neuigkeiten folgen allerdings noch zwei der weniger erfreulichen Art. Zum einen gibt es die Transportbox nur für die große Ladefläche des E-Cargoville LJ. Die kleinere mit der Länge von lediglich 50 Zentimetern bleibt bei diesem Zubehör erst einmal außen vor. Zum anderen ruft Bergamont für die Kiste einen beachtlichen Preis auf. Mit 999,95 Euro bleibt der Hersteller allenfalls symbolisch unter der 1.000 Euro-Marke. Zur Erinnerung: In der günstigsten Version fallen für das Lastenrad ungefähr 5.000 Euro an. Allein zwanzig Prozent des Kaufpreises noch einmal in einen solchen Aufbau zu investieren, ist bestimmt nicht jeder gewillt. Bergamont selbst schielt mit diesem Angebot auch eher auf gewerbliche Nutzerinnen und Nutzer. Schon aufgrund des Preises scheint das realistisch.
Bilder: Bergamont Fahrrad Vertrieb GmbH