Eine der großen Stärken des E-Lastenrades GSD von Tern liegt in der Vielfalt seines Zubehörs. Es gibt immens viele kleine, mittlere und größere Anbauteile, mit denen ihr dieses Bike noch besser auf eure Anforderungen anpassen könnt. Bei der Fülle an Teilen ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Deshalb findet ihr hier entscheidende Antworten auf die Frage, was womit eigentlich kompatibel ist:
- Welches Zubehör passt ausschließlich an ein aktuelles GSD der zweiten Generation (Gen. 2)?
- Was bleibt auf die Modelle der ersten Generation (Gen. 1) beschränkt?
- Welche Teile eignen sich für alle bisher erschienenen Bikes?
1. Zubehör ausschließlich für Tern GSD Gen. 2
2. Zubehör ausschließlich für Tern GSD Gen. 1
3. Zubehör kompatibel für Tern GSD Gen. 1 + 2
Im Jahre 2017 stellte Tern das erste dieser kompakten E-Cargobikes vor. Die zweite Generation des GSD folgte 2020. Neben technischen Neuerungen gab es unter Anderem Veränderungen am hinteren Teil des Rahmens. Rahmenrohre wurden breiter und teilweise länger, sodass die gesamte Konstruktion deutlich robuster wirkte. Mit Blick auf große Teile des Zubehörs war vor allem die Vergrößerung des Gepäckträgers ausschlaggebend. Der Zuwachs von sechs Zentimetern bedeutete, dass nicht alles, was an das GSD Gen.1 angebaut werden konnte, gleichzeitig am GSD Gen.2 Platz fand. Die im neuen Gepäckträger bereits enthaltene Abstützung für Gepäcktaschen beziehungsweise die Füße der Passagiere sorgte ebenfalls für eine neue Ausgangslage.
1. Zubehör ausschließlich für Tern GSD Gen. 2
Gerade unter dem Zubehör neueren Datum stoßt ihr auf Zubehör, dass ihr tatsächlich nur am GSD Gen. 2 fahren könnt. Prominentester Vertreter darunter ist das noch relativ frische „Clubhouse Fort“. Das Komplettset ist quasi eine Luxus-Kabine, die Passagiere in erster Linie vor widrige Wetter mit Wind, Regen und Kälte schützt. Zu dem System gehören:
- die Sitzbank „Clubhouse+“
- das Verdeck „Storm Shield“
- das Verdeck „Storm Box“
- die Trittbrettverbreiterung „Sidekick Wide Decks“
Wer diesen Schutz sorgenfrei und in vollem Umfang nutzen möchte, kann dies nur an der neuesten Variante des GSD tun. Teile davon lassen sich – gegebenenfalls mit ein paar Tricks – auch an einem Bike der ersten Generation montieren. Das gilt aber eben nicht für alle und ist teilweise mit Einschränkungen verbunden. Gemeint sind damit „Storm Shield“ und „Storm Box“. Weitere Einzelheiten dazu lest ihr im Abschnitt „2. Zubehör ausschließlich für Tern GSD Gen. 1“.
Spezielles Trittbrett für neuesten GSD-Modelle
Gänzlich ausgeschlossen ist dagegen das Anbauen der „Sidekick Wide Decks“. Von derer großen Auflagefläche von 4,7″ für Füße oder Gepäck profitiert ihr ausschließlich am GSD Gen.2 Zu den nützlichen neuen Dingen für dieses Lastenfahrrad zählen weiterhin die Verlängerungen für den Atlas-Zweibeinständer. Mit den sogenannten Lockstand Extensions vergrößert ihr die Stützfläche, mit der ein GSD beim Abstellen Halt auf dem Boden findet. Gerade wer regelmäßig schwere Sachen transportiert oder zum Beispiel oft mit zwei Kindern auf dem Gepäckträger unterwegs ist, lernt dieses Feature schnell zu schätzen. Leider ist es eben auch nur mit den neuen Modellen des GSD kompatibel.
2. Zubehör ausschließlich für Tern GSD Gen. 1
Einmal erste Generation, immer erste Generation heißt es für ein paar Anbauteile. Wirklich schmerzen tut dies aus unserer Sicht jedoch „nur“ bei der Sitzbank „Clubhouse“. Auch der Vorgänger des „Clubhouse+“ verfügt über eine Reling und entsprechende Sitzpolster. Allerdings fällt er kürzer und schmaler aus als sein Pedant mit dem kleinen Plus. Deshalb lässt er sich nicht wirklich fest und sicher auf dem GSD Gen.2 anbringen. Tern rät daher auch klar von dieser Kombination ab.
Vom alten auf ein neues GSD könnt ihr außerdem nicht den „Sidekick Foot Guard“ mit umziehen lassen. Ist in diesem Falle auch nur halb so wild. Schließlich kommt das GSD Gen.2 standardmäßig mit einem durchgehenden Speichenschutz, der effektiv verhindert, dass sich etwas in der oberen Hälfte des hinteren Laufrades verfängt. Zum bisherigen Zubehör gehörten außerdem die Fussrasten „Sidekick Foot Pegs“ sowie die Packtaschenabstützung „Sidekick Lower Deck“. Beide sind mit dem Modellwechsel mehr oder weniger obsolet geworden. Beim überarbeiteten Gepäckträger ist gleich ein vollwertiges Trittbrett integriert. Dieser erfüllt im Prinzip die Aufgaben, welche die beiden zuvor genannten Anbauteile hatten.
3. Zubehör kompatibel für Tern GSD Gen. 1 + 2
Manche Limitierung von Tern lässt euch vielleicht ein wenig frustriert zurück. Dafür hellt sich die Miene an anderer Stelle wieder auf. Wie etwa bei „Clubhouse+“. Als neue Basis für Kindersitze, etc. hat auch sie ein paar Updates erfahren. Die neue Linienführung ermöglicht jetzt beispielsweise das Montieren von zwei Thule Yepp Maxi-Kindersitzen hintereinander. Und die gute Nachricht lautet: „Clubhouse+“ passt auch auf den Gepäckträger eines GSD Gen. 1. Wer ein solches Bike fährt und sich bisher noch keine Sitzbank zugelegt hat, kann also gleich auf die neuere Variante gehen.
Jedoch sollte das gut überlegt sein. Denn wenn ihr die neuen „Storm Shield“ und „Storm Box“ an einem älteren GSD nutzen möchtet, braucht ihr dafür das alte „Clubhouse“. Warum das nicht mit einem „Clubhouse+“ am Gen.1-Modell funktioniert, begründet Tern mit Problemen, die eine solche Kombination mit sich bringe. So biete etwa „Storm Shield“ nicht ausreichend Kopffreiheit insbesondere für größere Passagiere. Das Öffnen und Schließen der Rollup-Fenster sei beeinträchtigt und könne anderes Zubehör beschädigen.
Über Umwege zum Ziel
Bezogen auf „Storm Box“ setze das Rahmendesign der Gen.1 gewissen Grenzen. Wer aufs Geradewohl sein Glück probiert, wird vermutlich mit dem Ergebnis unzufrieden sein. Nicht straff genug und sich immer wieder verziehend dürfte das Urteil lauten. Hilfe kommt etwas überraschend von Tern selbst. Auf seiner Homepage beschreibt der Hersteller, wie die Adaption auf das ältere GSD doch gelingen kann:
- Installiert das „Clubhouse“ und die „Sidekick Lower Decks“.
- Richtet die „Storm Box“ über dem „Clubhouse“ so aus, dass ihre Unterseite auf den „Sidekick Lower Decks“ aufliegt.
- Befestigt die Verbindungsstücke im Inneren der „Storm Box“ mithilfe der Drückknöpfe. Schließt die langen und kurzen Zungen an der Vorderseite der „Storm Box“.
- Die kurzen Zungen an der Rückseite helfen bei diesem Aufbau nicht. Klappt sie einfach nach unten, um sie aus dem Weg zu halten.
- Sichert die „Storm Box“ mit dem Spanngurt und zieht ihn fest. Er wirkt wie ein Gürtel und hält die „Storm Box“ an ihrem Platz. Nach dem Festzurren des Gurtes treten am „Clubhouse“ die Vorsprünge hervor, an denen ihr sowohl die Planen „Kid Lid“ als auch „Cargo Lid“ befestigen könnt. Verwendet unbedingt den Spanngurt. Ohne ihn ist kein eiwandfreier und gefahrloser Gebrauch der „Storm Box“ möglich.
- Optional: Bindet beide Frontpartien der „Storm Box“ seitlich jeweils mit Kabelbindern zusammen. Das verschafft Passagieren mit größeren Füßen zusätzlichen Fersenfreiraum. Darunter leiden wird die Innentasche der „Storm Box“. Sie verkleinert sich und ihr büßt etwas Stauraum ein.
- Befestigt den Klettverschluss an der Unterseite der „Storm Box“ an den „Sidekick Lower Decks“.
Gepäcklösungen einfacher austauschbar
Völlig reibungslos läuft dagegen das Anbauen einer anderen Sitzgelegenheit. Den „Captain´s Chair“ montiert ihr bequem am GSD – egal welchen Baujahres. Auch das größte Sitzpolster „Sidekick Seatpad“ ist für jedes Modell geeignet. Da das Maß für die Sattelstützen an den Fahrrädern beider Generationen identisch ausfällt, lassen sich ebenso problemlos die beiden Halterungen anbringen, an denen sich die Passagiere während der Fahrt mit Händen festhalten können. Gemeint sind der „Sidekick Bars“ sowie der „Sidekick Joyride Bars“.
Und auch an anderer Stelle macht sich die Kontinuität in bestimmten Details bezahlt. So könnt ihr bedenkenlos jedes Zubehör munter zwischen den jeweiligen Generationen hin- und hertauschen, das vorn am Steuerrohr befestigt wird. Denn seine Combo Mount-Aufnahme hat Tern natürlich beibehalten. Gepäckträger wie der „Hauler Rack“ und der „Transporteur Rack“ lassen sich deshalb am Steuerrohr jedes GSD befestigen.
Das gleiche Maß an Flexibilität findet sich bei zahlreichen Gepäckträgern und Taschen für den großen hinteren Gepäckträger. „Shortbed Tray“, der Gepäckkorb „Market Basket“ als auch die Gepäckträgertaschen „Cargo Hold Panniers“ und „Cargo Hold 52 Panniers“ kümmert es wenig, ob ihr sie an einem GSD Gen. 1 oder einem GSD Gen.2 nutzen wollt.
Bilder: Tern