Räder und Urlaub haben eines gemeinsam: Beide gibt es in schier unendlich verschiedenen Ausprägungen. Vielleicht plant auch ihr für den Sommer ja eure Erholung auf zwei Rädern. Aber welches E-Bike ist der ideale Begleiter dafür? Wie schon angedeutet, gibt es auf diese Frage zahllose Antworten. Hier kommen vier davon.
1. Zum Mitnehmen: Flyer Upstreet2 Faltrad
2. Ungewöhnlicher Alleskönner: Bergamont E-Horizon FS Expert 600
3. Routiniers mit Siegergenen: KTM Macina Style 620 und KTM Macina Sport 610
4. Helle Erscheinung: KTM Macina Style 620
5. Wenn es mal eilig ist: KTM Macina Sport 610
Bei dem Begriff Reise-E-Bikes denken viele sofort an Trekking-E-Bikes. Rahmengestaltung und Ausstattung dieser Räder sind gedacht für längere Touren mit Gepäck, die einen auf Straßen und abseits davon entlangführen. Selbstverständlich schließt das Reisen aber auch ganz andere Formen des Unterwegsseins ein. Deshalb machen hier ein Falt-E-Bike und ein SUV E-Bike den Auftakt.
1. Zum Mitnehmen: Flyer Upstreet2 Faltrad
Nicht alle von euch werden in diesem Jahr gleich von null auf hundert durchstarten wollen und beispielsweise zu einer kompletten Umrundung Deutschlands aufbrechen. Gern könnt ihr es deutlich geruhsamer angehen. Schließlich gibt es auch für derartige Pläne tolle Bikes. Eines davon ist das Flyer Upstreet2. Dieses Rad ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Nischenprodukt. Es passt nämlich wunderbar in die Lücke, die einen großen Koffer aufnehmen könnte – aber niemals ein gewöhnliches E-Bike. Das Faltrad lässt sich auf minimale 93 × 85 × 40 Zentimeter schrumpfen.
Wer in seine Auszeit mit dem Wohnmobil oder dem umgebauten Bully startet, schließt dieses Raumwunder schnell ins Herz. Einfach einen schönen abgelegenen Rastplatz finden und von dort eine Spritztour ins nächste Dorf wagen. Mit dem kleinen Flitzer lassen sich auch morgens ganz entspannt die frischen Brötchen vom nächsten Bäcker holen. Und heißt es aufbrechen, ist das Upstreet2 fix zusammengeklappt und verstaut. Auf geht’s zum nächsten schönen Flecken Erde.
Der Faltmechanismus ist gegen ein versehentliches Öffnen gesichert.
Das Zusammenfalten funktioniert ohne Werkzeug.
Kleines Maß, volle Funktion
Doch Vorsicht, hinter dem Flyer verbirgt sich ein vollwertiges E-Bike. Das Faltgelenk mit doppelter Sicherung erlaubt keinerlei Abstriche in Sachen Rahmenstabilität. Lenkerrohr und Sattelstütze sind so dimensioniert, dass ihr bequem die für euch passende Position findet. Egal, ob ihr 150 oder 190 Zentimeter Körpergröße messt. Die Ausstattung sichert euch vordergründig die vollwertige Teilnahme am Straßenverkehr. Tatsächlich seid ihr damit gleichzeitig bestens für den Dauergebrauch gerüstet. Scheibenbremsen, komplette Lichtanlage, Schutzbleche, Gepäckträger und Seitenständer sowie die wartungsarme Shimano-Nexus-Nabenschaltung lassen kaum Wünsche offen.
Je nach Version des Bikes unterstützt euch ein Bosch-Mittelmotor der Performance Line oder der günstigeren Active Line. Für den nötigen Strom sorgt in beiden Fällen ein im Rahmen integrierter Bosch PowerTube mit 500 Wh. Im niedrigsten Fahrmodus knackt ihr damit unter günstigen Bedingungen sogar die 100-Kilometer-Marke.
2. Ungewöhnlicher Alleskönner: Bergamont E-Horizon FS Expert 600
Ein Alleskönner ganz anderer Art ist das E-Horizon FS Expert 600 von Bergamont. Wobei der Blick auf sein Äußeres zu Beginn für ein wenig Verwirrung sorgen kann. Da sind beispielsweise die Dämpfung und Federung für Hinter -bzw. Vorderrad. Also ein Fully. Da gibt es fest montierte Schutzbleche, Lichtanlage und einen Gepäckträger. Kennt ihr vom City-Bike. Der Vorbau mit verstellbarem Winkel und die 28-Zoll-Laufräder sprechen eher für ein Trekkking-Bike. Kein Wunder, dass die Fahrradindustrie ins Grübeln gerät und einen neuen Begriff einführt: das Sports Utility Bike. An anderer Stelle schon auch mal als Crossover-E-Bike oder SUV-Bike bezeichnet.
Der Dämpfer lässt sich per Lockout neutralisieren.
Die Federgabel könnt ihr auf euer Gewicht hin einstellen.
Der Gepäckträger verleiht dem Bike seine Trekking-Qualitäten.
Dauerhaft bequem
Einigen wir uns einfach darauf, dass es viele gute Sachen zusammenbringt und in einer interessanten Neu-Interpretation des Reiserades vereint. Denn das könnt ihr damit unbestritten: in unterschiedlichstem Gelände mit ordentlich Gepäck auf langen Strecken entspannt unterwegs sein. Dafür sorgen u. a. die 100 Millimeter Federweg vorn und die 80 Millimeter hinten. Ihr seid also für größeres Geruckel gewappnet. Euer Gepäck ist das auch. Der Gepäckträger am Bergamont gibt beim Einfedern nahezu senkrecht nach. Taschen, etc. bleiben folglich waagerecht und damit sicher an Ort und Stelle. Die hochwertigen Griffe und der Sattel stammen von Ergon. Für Komfort auf langen Strecken ist also ebenfalls gesorgt.
Das Bergamont ist werksseitig für einen zweiten Akku gerüstet.
Vor Kratzer und Schlimmerem schützt den Motor ein Smart Cover.
Ein kleines zusätzliches Blech hält den Schmutz von euch fern.
Denn dass ihr weit kommt, steht schon so gut wie fest. Zum einen ist dieses E-Bike mit dem stärksten PowerTube-Akku von Bosch mit 625 Wh ausgestattet. Zum anderen bietet es eine Long-Range-Option. Im Rahmen direkt über dem Motor sitzt die Ladebuchse. An der lässt sich auf Wunsch ein zweiter Akku anbringen. Einem Upgrade auf Dual-Battery mit einem zusätzlichen 500-Wh-Akku auf dann insgesamt 1125 KWh steht also nichts im Wege. Da dürfen auch gern Etappen mit bis zum 200 Kilometern geplant werden. Zumal der Bosch Perfomance CX mit seinen 75 Newtonmetern das seinige beitragen wird, damit die Kilometer wie im Fluge an euch vorüberziehen.
3. Routinier mit Siegergenen: KTM Macina Style 620 und KTM Macina Sport 610
Über reichlich Routine als zuverlässiger Reisebegleiter verfügen dagegen die Trekkingräder der Reihe KTM Macina. Diese Bikes wissen, wie man bequem gerade auch unbekanntes Terrain im Urlaub meistert. Nicht umsonst hat kürzlich Stiftung Warentest das KTM Macina Tour 510 zum besten Tiefeinsteiger-E-Bike gekürt. Überzeugt hat die Juroren vor allem das hervorragende Fahrverhalten des Bikes. Solches Lob hat die Lagerbestände dieses Bikes gehörig strapaziert. Wer jetzt noch ein 2020er Modell ergattert, hat den Titel „Glückspilz“ wahrlich verdient. Für das kommende Jahr hat KTM bereits Nachfolger angekündigt – wahlweise mit 500-Wh-Akku und 625-Wh-Akku.
Schon jetzt kommt die Ausdauer des 625-Wh Bosch PowerTube dem KTM Macina Style 620 und dem KTM Macina Sport 610 zu Gute. Beide gelten als Schwestermodelle des KTM Macina Tour 510 und basieren auf demselben ergonomischen Rahmen. Sie versprechen ähnlich optimalen Langstreckenkomfort.
An den Ergon GP 3 könnt ihr kräftig zupacken.
Leichte Wellen und Hindernisse schluckt die Federgabel des KTM souverän.
Zuverlässige Komponenten von Shimano gewähren euch ein sorgenfreies Fahren.
4. Helle Erscheinung: KTM Macina Style 620
Das KTM Macina Style 620 setzt vor allem optisch eigene Akzente. Der helle Grauton frischt sein Äußeres spürbar auf. Die gefederte Sattelstütze und die hochwertige Schaltung Shimano SLX kehren den Trekking-Charakter an diesem Rad deutlich heraus. Dank der modernen Federgabel von Suntour mit ihrem moderaten Federweg von 63 Millimetern sowie der rückenfreundlichen Ergon GP 3 Griffe reicht das Fahrvergnügen weit über das übernächste Ortseingangsschild hinaus.
5. Wenn es mal eilig ist: KTM Macina Sport 610
Gleiches lässt sich über das KTM Macina Sport 610 sagen. Wie der Name verrät, ist diese Variante noch ein wenig mehr den Rausch der Geschwindigkeit ausgelegt. Sie ist im Vergleich zu den anderen Rädern etwas leichter. Zudem beweisen die Schwalbe Marathon Mondial ihr tollen Rolleigenschaften vor allem auf Asphalt. Das matte Schwarz des Rahmens dürfte wieder eher die von euch ansprechen, die Wert auf ein dezentes Auftreten legen.
Kein Strom? Kein Problem.
Stiftung Warentest lobte in seinem Abschlussbericht besonders die Fahreigenschaften des KTM. Das gilt ganz explizit auch für den Fall, dass der Akku doch einmal unvermittelt die weiße Flagge hisst und die nächste Lademöglichkeit noch kilometerweit entfernt ist. Die meisten E-Bikes fahren sich ohne elektrische Unterstützung ja mitunter sehr bescheiden. Für diese Reiseräder gilt das nicht. Nicht nur Stiftung Warentest betont die gute Fahrbarkeit ohne E-Power. Auch da kommt das äußerst stimmige Gesamtkonzept von KTM zum Vorschein.
Mit vier solch hochwertigen und gut durchdachten E-Bikes in der Hinterhand kann der Urlaub kommen. Hoffentlich fällt euch die Entscheidung nicht zu schwer.
Bilder: Flyer; Bergamont; KTM