Eine Eurobike ohne Neuheiten von Bosch? Seit 2011 undenkbar. Eine Eurobike ohne nur eine einzige neue Hardware von Bosch? Genauso undenkbar, aber in diesem Jahr tatsächlich fakt. Keine Angst, der weltweite Markführer unter den E-Bike-Antrieben ist nicht ohne Neuheiten auf der Messe in Frankfurt am Main erschienen. Allerdings stammen die 2024 alleinig aus der digitalen Welt. Oder wie Bosch es eben auf seiner Pressekonferenz formuliert hat: aus dem Kosmos des Connected Biking.
1. Bosch Eurobike 2024 – Neue eShift-Optionen
2. Bosch Eurobike 2024 – Neuer Fahrmodus Eco+
3. Bosch Eurobike 2024 – Konfigurierbares Display für das Purion 200
4. Bosch Eurobike 2024 – Touren planen mit Range Control
5. Bosch Eurobike 2024 – Ankunftszeit und Routenempfehlung
6. Bosch Eurobike 2024 – Fahrstatistiken für ABS
7. Bosch Eurobike 2024 – Neue Funktionen für eBike Flow App mit Flow+
8. Bosch Eurobike 2024 – Erscheinungsbild der eBike Flow App
9. Bosch Eurobike 2024 – Ausblick
1. Bosch Eurobike 2024 – Neue eShift-Optionen
Ganz ohne neue Hardware kommt die Verkündung der jüngsten Entwicklungen von Bosch dann doch nicht aus. Nur prangen auf denen andere Schriftzüge. Bosch findet nämlich weitere Kooperationspartner für seine Lösung zum integrierten, elektrischen Schalten am E-Bike. Im vergangenen Sommer fand eShift erstmals Einzug in die E-Bike-Systeme des Smart System. Mit Enviolo, Rohloff und 3X3 waren bislang ausschließlich Anbieter von Nabenschaltungen mit an Bord. So eindimensional geht es nicht weiter.
Kettenschaltung für sportive E-Bikes von TRP
Verantwortlich dafür ist unter anderem der taiwanesische Hersteller Tektro. Unter dessen Marke Tektro Racing Parts, kurz TRP, erscheint die TRP E.A.S.I. A12. Dabei handelt es sich um eine Kettenschaltung, die speziell auf E-Mountainbikes und E-Gravelbikes ausgerichtet ist. Ihr Konzept basiert auf der Kombination aus einem Kettenblatt mit einer 12-fach-Kassette. Vor dem Hintergrund dieses eher sportiven Charakters erschließt sich schnell, warum diese Kettenschaltung die eShift-Technologie nur in Zusammenhang mit den Motoren Performance Line CX und Performance Line SX von Bosch unterstützt. Ein Bosch Active Line oder ein Bosch Cargo Line sind einfach nicht die Aggregate, die Fahrradhersteller an solchen E-Bikes einsetzen würden.
An der TRP E.A.S.I. A12 soll sich eShift wie gewohnt sowohl manuell als auch automatisch nutzen lassen. Im erstgenannten Modus geht es primär darum, das Schalten so sanft wie möglich zu gestalten. Dafür setzt die Motorunterstützung für Sekundenbruchteile aus und die Kette gleitet flüssig und leise auf das ausgewählte Ritzel. Derart harmonische Gangwechsel schonen zudem das Material. Während des Automatikbetriebs nimmt eShift euch das Schalten gänzlich ab und wechselt selbstständig in die Übersetzung, die optimal zu der Trittfrequenz passt, die ihr vorher als eure Wunschfrequenz bestimmt habt.
Sanfter Übergang dank „Rollshift“
Als Zugabe verfügt eShift bei TRP über ein Feature namens „Rollshift“. Dabei erkennt das System die Phasen, in denen ihr länger ohne zu pedalieren dahinrollt. Es misst, ob in der Zeit die Geschwindigkeit steigt oder sinkt und legt die Übersetzung auf, mit der ihr das Pedalieren anschließend so flüssig wie möglich wieder aufnehmen könnt. Rollshift soll in beiden Modi funktionieren – manuell und automatisch.
Ob ihr selbst schaltet oder schalten lasst, könnt ihr jederzeit während der Fahrt vorgeben und wechseln. Dafür genügt ein einfacher Tastendruck auf den kabellosen Schalthebel. Welcher Modus aktuell gewählt ist, zeigen die Displays Bosch Kiox 500, Bosch Kiox 300 und Purion 200 sowie der Ride Screen in der Bosch eBike Flow App. Dort seht ihr zudem, in welchem Gang ihr aktuell fahrt.
Neustart für Shimano mit gemischtem Doppel
Neben Tektro als Newcomer im eShift-Kontext meldet sich Shimano zurück. Das Unternehmen bot ja bereits in der Vergangenheit gemeinsame Lösungen an. Nun wartet der Gigant der Fahrradbranche mit einer kompatiblen Kettenschaltung und einer kompatiblen Nabenschaltung auf.
Etwas überraschend fiel die Wahl bei der Kettenschaltung auf die Cues Di2. Prominentere Gruppen wie Deore XT Di2 oder Ultegra Di2 bleiben für den Moment erst einmal außen vor. Grundsätzlich deckt sich die Funktionsweise mit der, wie wir sie für die Kettenschaltung von Tektro beschrieben haben – jedoch ohne Rollshift. Fahrt ihr im manuellen Modus, erhaltet ihr auf der Anzeige vom Display respektive Smartphone eine Empfehlung, welcher Gang zur aktuellen Fahrsituation am besten passt.
Als Nabenschaltung hat Shimano seine Nexus Di2 zur Kommunikation mit den E-Bike-Systemen von Bosch befähigt. Auch in ihrem Falle erscheinen die erwähnten Schaltempfehlungen. Ansonsten begegnet euch dort das mehrfach genannte Duo aus manuellem Schaltmodus und der Vollautomatik. Im Alltag dürfte sich vor allem als Vorteil erweisen, dass ihr dank eShift auch bei einer Nabenschaltung während des Pedalierens schalten könnt. Das sonst für diesen Schaltungstyp charakteristische kurzes Innenhalten für den Schaltvorgang entfällt.
Nabenschaltungen erhalten Auto-Downshift
Zusätzlich tut sich etwas bei den bereits vorhandenen eShift-Lösungen von 3X3 und Rohloff für das Bosch Smart System. Und zwar wird euch dort das Anfahren künftig erleichtert. Seid ihr zum Stand gekommen, zum Beispiel an einer Ampel, schaltet eShift automatisch in einen niedrigeren Gang, damit ihr anschließend dynamisch starten könnt. Welcher Gang das ist, habt ihr zuvor in der eBike Flow App bestimmt. Sollte euch die Funktion nicht zusagen, könnt ihr dieses Auto-Downshift in der App auch jederzeit abschalten.
2. Bosch Eurobike 2024 – Neuer Fahrmodus Eco+
Zu den cleversten Entwicklungen, die Bosch auf der Pressekonferenz präsentierte, zählt aus unserer Sicht eine neue Option, ohne E-Antrieb zu fahren. Zugegeben, klingt komisch. Lässt sich aber ganz schnell aufklären. Schon jetzt könnt ihr jederzeit über den Off-Modus auf die elektrische Unterstützung verzichten. Das wird vielleicht notwendig, wenn ihr ganz dringend Akku sparen müsst. Oder ihr verspürt Lust, mal wieder das herkömmliche Fahrradfahren zu erleben.
Gekonntes Wechselspiel
Wollt ihr anschließend wieder in den Genuss des elektrischen Rückenwindes kommen, müsst ihr einen der anderen Fahrmodi aktiv anwählen. Der neue Eco+ macht diesen Wechsel überflüssig. Er ist gezielt auf den Wunsch ausgerichtet, nahtlos zwischen dem Fahren mit Unterstützung und dem Fahren ohne wechseln zu können. Dafür braucht ihr lediglich in der eBike Flow App den Fahrmodus aktivieren, ihn auf dem E-Bike installieren und eine Aktivierungsschwelle definieren. Dies tut ihr für alle vier Aspekte des Fahrmodus, die ihr in der App einstellen könnt.
- Unterstützung
- Dynamik
- Maximale Geschwindigkeit
- Maximales Drehmoment
Jede der Eigenschaften ist von Bosch aus zu Beginn neutral auf einen Nullwert gesetzt. Mithilfe eines Schiebreglers könnt ihr diesen Wert auf einer Skala zwischen minus fünf und plus fünf verändern. Auf diese Weise lässt sich diese Aktivierungsschwelle sehr individuell einstellen. Allerdings erfordert das etwas Geduld. Schließlich müsst ihr die Unterschiede selbst testen und nach dem für euch geltenden Optimum suchen.
Bleibt ihr unterhalb der jeweiligen Schwelle, wird der Motor komplett entkoppelt. Aus eurem E-Bike wird in dem Moment quasi ein herkömmliches Fahrrad. Übersteigt der Wert die Grenze, schaltet sich der Antrieb hinzu. Wer möchte, kann so die elektrische Unterstützung wesentlich individueller einsetzen als bisher. Auf Wunsch lasst ihr den Motor lediglich bei Gegenwind, an Anstiegen oder bei einem Überholmanöver arbeiten. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich Reichweiten bei denen entwickeln, die den neuen Eco+-Modus intensiv nutzen.
3. Bosch Eurobike 2024 – Konfigurierbares Display für das Purion 200
Das Display Purion 200 erhält zwei Möglichkeiten zum Personalisieren, die ihr bereits von den Displays Kiox 300 und Kiox 500 kennt. Erstens lassen ab diesem Monat die einzelnen Screens in der Reihenfolge anordnen, die euch als optimal erscheint. Ihr könnt also das Setup verändern, das bisher vom Hersteller vorgegeben war. In jedem Screen könnt ihr außerdem zwei Kacheln mit den von euch favorisierten Datenfeldern belegen.
4. Bosch Eurobike 2024 – Touren planen mit Range Control
Das Planen von Touren und spätere Navigieren auf der Fahrt spielt seit geraumer Zeit eine große Rolle bei Bosch. Kaum eine Update der vergangenen zwei Jahre erschien ohne eine Neuerung zu diesen Themen. Zur Eurobike 2024 wird erneut spürbar, dass der Hersteller sich dem weiterhin intensiv widmen möchte und stetig nach weiteren Verbesserungen sucht.
Magie der Gegenwart
Eine hat er gefunden und sie Range Control getauft. Das Feature taucht künftig auf, wenn ihr in der eBike Flow App eine Tour plant. Am Ende der Planung sagt die App voraus, wie viel an Kapazität die Tour den Akku kosten und zu welchem Prozentsatz er bei der Ankunft voraussichtlich noch geladen sein wird. Magisch? Modern wäre vermutlich treffender. Denn Bosch setzt bei diesen Berechnungen auf die Hilfe von Künstlicher Intelligenz.
Ehrlich gesagt, braucht es auch solch fortschrittlichen Lösungen. Wie sollte sonst eine brauchbare Prognose berechnet werden? Der Energieverbrauch hängt schließlich von zahlreichen Faktoren ab, darunter:
- Profil der Strecke
- Lufttemperatur
- Luftdruck und Profil der Reifen
- Beschaffenheit des Untergrundes
- Windverhältnisse
- gewählter Fahrmodus
- Schaltverhalten
- Gewicht der Fahrenden, des Fahrrades und möglicher Zuladung
Klar ist, dass ihr bei der Tourenplanung weder alle dieser Faktoren bereits kennen könnt noch sie jedes Mal zur Berechnung eingeben wollt. Zudem wird die eBike Flow App nicht plötzlich zur Waage und kann zum Beispiel die tatsächliche Zuladung auf jeder Fahrt ermitteln. Stattdessen fließen diese Faktoren in einen Algorithmus ein. Im Laufe der Zeit liefert der immer zutreffendere Prognosen. Dabei helfen ihm die Fahrdaten, die er von euch auf jeder neuen Tour objektiv erfassen kann. Dazu zählen Details wie Geschwindigkeit, Trittfrequenz, gefahrene Höhenmeter, Vorlieben für bestimmte Fahrmodi und so weiter. So erhaltet ihr nach und nach spürbar bessere Ergebnisse. Gewisse Ungenauigkeiten werden jedoch trotz KI stets dazugehören.
Nach Angaben von Bosch lässt sich sogar bestimmen, wie voll der Akku mindestens noch geladen sein soll, wenn ihr das Ziel erreicht. In der Vorschau seht ihr dann, was das für die Unterstützungsstufen bedeutet, in denen ihr fahren dürft, um diese Vorgabe einzuhalten. Besonders erfreulich an der Stelle: Bosch betont zwar in seiner Kommunikation das Planen der Tour in eBike Flow App. Allerdings wurde das Feature so programmiert, dass es auch mit importierten Daten umgehen kann. Das bedeutet, für eure zum Beispiel mithilfe von komoot geplante Tour erhaltet ihr ebenfalls eine Vorhersage zum wahrscheinlichen Energieverbrauch.
Wichtig: In der Unterstützungsstufe „Auto-Modus“ könnt ihr Range Control nicht nutzen.
5. Bosch Eurobike 2024 – Ankunftszeit und Routenempfehlung
Offiziell zählt die Vorhersage der Ankunftszeit zwar nicht zum Range Control-Feature. Inhaltlich sind beide natürlich eng miteinander verknüpft. Neben der verbleibenden Akkukapazität erfahrt ihr also auch den wahrscheinlichen Zeitpunkt eures Eintreffens am Ziel. Im Rahmen der Planung nutzt die KI noch weitere Teile ihres stetig wachsenden Wissens. Auf welchen Untergründen fährt die Bosch-Community häufig? Nutzt sie lieber Haupt- oder Nebenstraßen? Umfährt die Mehrheit lieber einen größeren Anstieg oder bevorzugt sie stets den kürzesten Weg ungeachtet des Profils? Über all diese Informationen verfügt das System, lässt sie in die Routenplanung einfließen und erstellt auf deren Basis entsprechende Empfehlungen für bestimmte Streckenverläufe.
6. Bosch Eurobike 2024 – Fahrstatistiken für ABS
Wer ein E-Bike mit dem Anti-Blockier-System von Bosch fährt, fragt sich eventuell ab und an, wie oft ihm das System eigentlich schon geholfen hat. Diese Information bereitet die eBike Flow App schon bald übersichtlich für euch auf. Bremsmanöver mit ABS-Einsatz und solche ohne werden anteilig einander gegenübergestellt. Auf jeder Fahrt mit entsprechend ausgestatteten E-Bikes bekommt man sogar angezeigt, wie oft das ABS bei dieser Fahrt eingegriffen hat.
7. Bosch Eurobike 2024 – Neue Funktionen für eBike Flow App mit Flow+
Seinen Fokus richtete Bosch ganz klar auf Innovationen wie eShift, den neuen Fahrmodus und Funktionen wie Range Control. Prinzipiell stehen diese allen offen, die ein E-Bike mit dem Smart System von Bosch fahren. Höchstens der verbaute Motor oder eine Komponente wie die Schaltung oder das ABS entscheiden, ob ihr persönlich davon profitiert. Daneben hat Bosch allerdings auch Neuheiten präsentiert, die explizit nur mit Flow+ verfügbar sein werden. Bei Flow+ handelt es sich bekanntlich um den Abo-Service für das Smart System, der zwingend Voraussetzung für das Nutzen des GPS-Trackers Bosch ConnectModule ist. Behaltet das bitte für alle nun folgenden vier Funktionen im Hinterkopf.
Feature „Aktueller Ladestand“
Mithilfe der App lässt sich der Fortschritt des Ladevorgangs der E-Bike-Akkus aus der Ferne verfolgen. Ihr könnt zum Beispiel unterwegs im Restaurant einsehen, ob sich das Bestellen eines Nachtisches empfiehlt oder die draußen an der Ladestation verbliebenen E-Bikes bereit für die nächste Etappe sind.
Feature „Erweiterte Navigation“
Seit dem vergangenen Frühjahr seht ihr auf dem Navigations-Screen für die Displays Kiox 300 und Kiox 500 neben der geplanten Route zusätzlich jegliche Abzweigungen und Abfahrten. Nun erweitert die Darstellung aller Nebenstraßen diese Ansicht. Dies sollte das Orientieren mithilfe der Karte weiter erleichtern.
Datenfeld „Nutzung Fahrmodi“
Auf vermutlich zahlreichen Wunsch der E-Bike-Fahrenden ändert sich ein entscheidendes Detail bei der Anzeige mit dem Titel „Nutzung Fahrmodi“. Neuerdings werdet ihr auch nach abgeschlossener Fahrt einsehen können, wie stark ihr die jeweiligen Unterstützungsstufen genutzt habt. Ein Kreisdiagramm stellt dies übersichtlich anhand der prozentualen Verteilung dar. Bisher wurde euch die Information nur während der Fahrt gezeigt.
Anzeige „Leistungsaufteilung“
Gleiches hat Bosch bei der Anzeige „Leistungsaufteilung“ umgesetzt. Dort könnt ihr nun in aller Ruhe und Ausführlichkeit euch anschauen, welcher Anteil der Leistung während des Radfahrens auf euch entfiel und welchen Anteil der Motor beigesteuert hat. Gerade im Zusammenhang mit dem neuen Fahrmodus Eco+ dürfte das spannende Aufschlüsse bieten.
Wie gewohnt, spielt Bosch die Neuerungen über ein Update der Software aus. Das soll im Juli 2024 zum Download bereitstehen. Ein genaues Datum kennen wir derzeit noch nicht. Folgenden zeitlichen Rahmen hat Bosch heute für die Implementierung der genannten Funktionen bekanntgegeben.
Feature | Datum der Veröffentlichung | Flow+ |
Eco+-Modus | Juli 2024 | |
Purion 200: Display-Konfiguration | Juli 2024 | |
Range Control | Juli 2024 | |
Fahrstatistiken für ABS | Juli 2024 | |
Aktueller Ladestand | August 2024 | x |
Erweiterte Navigation | August 2024 | x |
Anzeige „Nutzung Fahrmodi“ | August 2024 | x |
Anzeige „Leistungsaufteilung“ | August 2024 | x |
8. Bosch Eurobike 2024 – Erscheinungsbild der eBike Flow App
Inhaltlich tut sich folglich einiges innerhalb der Bosch eBike Flow App. Darüber hinaus verändert sich auch ihr Design. Das liegt allerdings nur indirekt an Bosch. Mithilfe eines Software Development Kits räumt der Hersteller den Fahrradmarken künftig die Möglichkeit ein, die Nutzeroberfläche zu verändern. Sprich, bei einem E-Bike mit Bosch Smart System von KTM könnte es sein, dass bei der Farbgestaltung das Bosch-Blau dem KTM-Orange weicht. Oder dem entsprechenden Farbton einer anderen Marke.
Tatsächlich kann die Veränderung auch über optische Eingriffe hinausgehen. Über eine sogenannte „Content Card“ können die Fahrradhersteller eigene Inhalte erstellen und direkt an euch ausspielen. Um dies effektiv zu tun, braucht es passende Daten. Die erhalten die Fahrradhersteller über API-Schnittstellen entweder direkt von Komponenten wie dem Bosch ConnectModule oder aus der eBike Cloud von Bosch. Natürlich müsst ihr vorher dem Bereitstellen der Daten zugestimmt haben. Trifft dies zu, erfahren die Hersteller Details zu eurer Nutzung des E-Bikes, wie den Standort oder den Akkuladestand.
9. Bosch Eurobike 2024 – Ausblick
Motorenlieferant und Fahrradhersteller. E-Bike-System und Schaltung. Bisherige Touren und künftige Touren. Tatsächlich vernetzt sich immer mehr innerhalb des E-Bikes und um das E-Bike herum. Daher liegt Bosch mit seiner Vision des Connected Biking nah an den derzeitigen Trends. Zumal Mitbewerber wie Sram mit dem Eagle Powertrain in genau die gleiche Richtung steuern.
Bosch engagiert sich ja auch an anderer Stelle für neue Netzwerke. Netzwerke, in denen Ampeln, Autos, Fahrräder, Baustellen und andere am Verkehr beteiligte Fahrzeuge und Infrastruktur miteinander kommunizieren. Solche V2X-Kommunikation soll den Verkehr der Zukunft sicherer machen.
Ganz ohne Motoren, Akkus und Displays am E-Bike wird das nicht erreichbar sein. Daher überrascht die Strategie von Bosch zur diesjährigen Eurobike schon sehr. Oder legt der Markführer eine Verschnaufpause ein und konzentriert sich komplett auf den digitalen Aspekt des E-Bike-Fahrens? Das wäre schon außergewöhnlich. Aber nicht zuletzt der heutige Tag in Frankfurt hat gezeigt, dass man dem Unternehmen vieles zutrauen kann und muss. Wir bleiben für euch auf alle Fälle am Ball. Und sollte Bosch überraschenderweise doch noch greifbare Neuheiten für die kommende Saison auf den Markt bringen, erfahrt ihr es hier.
Bilder: Bosch eBike Systems