Bosch gibt grünes Licht für DualBattery beim Smart System

Beginnend mit dem Herbst 2023 ermöglichte Bosch erste Kombinationen von zwei Akkus zur bekannten DualBattery-Funktion beim Smart System. Mit dem Update 1.20 der eBike Flow App fallen nun auch die letzten Schranken. Künftig könnt ihr jeden Akku, der mit dem aktuellen Antriebssystem kompatibel ist, auch miteinander gleichzeitig kombinieren und so die Reichweite für euer E-Bike erhöhen.

Bereits kurz nach der Einführung des Smart System 2022 machte sich in diversen Internetforen Ernüchterung breit. Bosch hatte verkündet, dass die dazugehörigen Akkus noch nicht DualBattery-fähig seien. Wer genau hinhörte, konnte jedoch erkennen, dass die Betonung stets auf „noch“ lag. Zusammen mit der Vorstellung des neuen Zusatzakkus Bosch PowerMore 250 im vergangenen Jahr gab der Systemhersteller als erste Variante die Kombination mit dem Intube-Akku CompactTube 400 frei. Anschließend folgten die Kombinationen des PowerMore mit den weiteren Intubes PowerTube 500, PowerTube 625 und PowerTube 750.

Auf die Plätze, dual, los!

Nun ist es endlich so weit und es lassen sich die Akkus des gesamten Portfolios beliebig zusammenbringen. Je nachdem, was euer E-Bike hergibt und der Fahrradhersteller an Optionen vorausgeplant hat, könnt ihr nach dem Update der App neuerdings auch folgende Akkus gleichzeitig nutzen:

• PowerPack Frame + PowerTube
• PowerPack Rack + PowerTube
• PowerPack Rack + PowerPack Frame
• PowerPack Rack + PowerPack Rack

Wie gesagt, dies ist die Theorie. In der Praxis gibt den Ausschlag, welche Akkuhalterungen das jeweilige E-Bike mitbringt und was zum Beispiel Rahmengröße und Rahmengeometrie zulassen. Bezogen auf den Einsatz des Bosch PowerMore 250 ist entscheidend, ob euer Modell sozusagen PowerMore-ready ist. Falls ihr euch an der Stelle unsicher seid, könnte ihr in der eBike Flow App nachschauen, beim Fahrradhersteller nachfragen oder den Laden kontaktieren, in dem ihr das Fahrrad gekauft habt.

Wer DualBattery nutzt, kann zum Beispiel nach jedem Check in der Werkstatt verfolgen, wie es um die Kapazität der Akkus bestellt ist. Dazu braucht ihr nur darum bitten, dass euch an einem entsprechenden Messgerät die Leistungsfähigkeit der Akkus ausgelesen wird. Das Ergebnis des Tests kann die Werkstatt inzwischen in das digitale Servicebuch eures E-Bikes einspeisen. Das Servicebuch findet ihr im Menü „eBike Einstellungen“ der eBike Flow App. Von dieser Dienstleistung können natürlich alle profitieren – unabhängig vom Nutzen der DualBattery-Funktion.

Großer Schritt nach vorn für die Navigation

In den zurückliegenden Updates steckte stets eine Erweiterung des Navigierens mit der eBike Flow App beziehungsweise für die Darstellung auf den Displays. Diese kleine Serie setzt das Update 1.20 fort. Diesmal geht es um die Situation, dass ihr auf einer geplanten Route unterwegs seid und während des Fahrens von dem Weg abkommt, dem ihr eigentlich folgen wolltet.

Passierte dies bisher, war das ziemlich frustrierend. Schließlich strandete der Pfeil, der euch darstellt, in dem Falle einfach im schwarzen Nichts der Anzeige. Zumindest galt dies für das Navigieren mithilfe eines Displays. Zum Glück gehört dies der Vergangenheit an. Nun startet in dem Moment ein dynamisches Neuberechnen. Zuvor erscheint auf dem Display eine kurze Meldung mit dem Wortlaut „Abseits der Route“. Danach findet das System für euch ein alternative Route.

Nur fast bis ans Ende Welt

Etwas Verwirrung kann die Darstellung stiften. Der neu berechnete Weg ist eine ebenso durchgängige weiße Linie auf schwarzem Grund wie zu Beginn eure eigentliche Route. Seid ihr in einer euch unbekannten Gegend unterwegs, werdet ihr folglich nicht feststellen, zu welchem Zeitpunkt ihr noch auf dem neu geplanten Track beziehungsweise bereits wieder auf der beabsichtigten Strecke fahrt. Zudem lässt sich dieses Rerouting nicht bis zur Unendlichkeit treiben. Sobald dem System die Karteninformationen ausgehen, meldet es euch, dass ein „Rerouting nicht möglich“ sei. Und dann heißt es: Willkommen zurück im schwarzen Nichts. Von da an seid ihr auf euer biologisches Navigationssystem angewiesen, sprich auf eure Augen. Führen die euch wieder auf Straßen oder Wege, die im Kartenmaterial verzeichnet sind, aktualisiert sich das Rerouting und die Navigation erwacht zu neuem Leben.

Zwei wichtige Tipps an der Stelle: Erstens, vertraut der Navigation nicht bis in die letzte Ecke des Planeten. Das Rerouting funktioniert nur mit mobilen Daten. In abgelegenen Gegenden seid ihr mit einer klassischen Landkarte oder anderen Hilfsmitteln besser aufgehoben. Zweitens, verbindet die eBike Flow App am besten mit einem Account auf Komoot. Bei dem Navigationsdienstleister lassen sich Strecken deutlich besser planen, als in der eBike Flow App. Später könnt ihr die Planungen von komoot in die App importieren. Das Übertragen funktioniert gleichfalls für separate GPX-Dateien.

Kein Support für alte iPhones

Mit dem Update 1.20 verknüpft ist eine wichtige Nachricht für alle, die die eBike Flow App bislang auf einem iPhone nutzen. Bosch wird diesen Service künftig nur noch für Apple-Modelle ab dem iPhone 8 mit iOS 16 oder höher anbieten. Damit erhalten diejenigen, die ein iPhone 7 oder ein noch älteres Modell nutzen, keine weiteren Updates.

Solltet ihr sofort nach dem Lesen dieses Beitrags die neueste Version der eBike Flow App aus Apples AppStore oder bei Google Play herunterladen wollen, wird dies nicht in allen Fällen möglich sein. Nach Aussage von Bosch vergehen mitunter mehrere Tage, bis euch das Update angezeigt wird. Wenn ihr euer E-Bike mittels der eBike Flow App aktualisiert, montiert sicherheitshalber vorher alle Komponenten an dem Bike. So gelingt das Update am ehesten bereits im ersten Anlauf.

Bilder: Bosch eBike Systems