Vor gut einem Jahr sorgte Trek für mächtig Wirbel. Sein Trailbike Fuel EXe gehörte zu den allerersten Modellen auf dem Markt, die über den HPR50 von TQ als E-Antrieb verfügten. Das feierte nicht nur der Hersteller, sondern auch unterschiedlichste Medien zeigten sich hellauf begeistert und bedachten das Fahrrad mit zahlreichen Preisen.
Vermutlich sind auch einige von euch auf das Trek Fuel EXe aufmerksam geworden, um anschließend angesichts des Preises ziemlich schnell die Pläne für einen Kauf wieder fallen zu lassen. Für diejenigen gibt es jetzt gute Neuigkeiten. Und zwar präsentiert Trek das Fuel EXe gleich noch einmal – nur auf der Basis eines Aluminiumrahmens. Angesichts merklich günstigerer Preise rückt damit plötzlich so mancher Traum vielleicht wieder in greifbare Nähe.
Gefühlt auf Augenhöhe
Bei der Erstellung seiner Aluminium-Modelle hat sich Trek im Wesentlichen auf das Austauschen des Rahmens beschränkt. Oberstes Ziel war es, die einen Zwilling zu erschaffen, der den Modellen mit dem Carbonrahmen in Optik und Handling in nichts nachsteht. Damit dies gerade in Bezug auf das äußere Erscheinungsbild aufgeht, wurden zum Beispiel die Schweißnähte aufwändig verschliffen, die gewöhnlich sofort den Unterschied zwischen beiden Rahmenmaterialien erkennbar machen.
Zudem eröffnet Trek der Alu-Flotte den Einsatz eines winkelverstellbaren Steuersatzes. Den könnt ihr auf Wunsch der Ausstattung hinzufügen. Eingeführt wurde der am Carbonrahmen des Trek Fuel EX Gen 6. Mithilfe abgewinkelter Steuersatzlagerschalen habt ihr dort die Möglichkeit den Lenkwinkel um einen Grad zu erhöhen oder zu verringern. Wer in dem Punkt also gern die eigentliche Geometrie verändert möchte, um sein Bike entweder etwas abfahrtslastiger oder etwas agiler werden zu lassen, kann dies auch an den jetzt vorgestellten günstigeren E-Mountainbikes tun.
Wirklich interessant dürfte dies nur für die fahrtechnisch Versierteren unter euch sein. Zumal der Wechsel etwas Zeit beansprucht und keine Sache ist, die man einfach mal im Handumdrehen auf dem Trail erledigt. Dennoch ist eine Option, die sich an den teureren Carbon-Modellen, zumindest nach aktuellem Stand, nicht bietet.
Festhalten an bewährtem Konzept
Davon abgesehen sprechen wir aber über nahezu identische Rahmen. Der Federweg bleibt weiterhin bei 140 Millimetern hinten und 150 Millimetern vorn. Wer den Dämpfer eine Nummer größer oder die versenkbare Sattelstütze eine Nummer länger als serienmäßig geliefert bevorzugt, hat hier ebenfalls den nötigen Spielraum. Wer wissen möchte, wie sich das am Ende auf den Trails fährt, kann getrost die Tests und Reviews zu den Trek Fuel EXe aus dem Modelljahr 2023 zu Rate ziehen. Im Netz werdet ihr da sicher schnell fündig. Der Unterschied von Aluminium zu Carbon bezüglich der Performance auf den Trails fällt erfahrungsgemäß eher gering aus. Klar, die Steifigkeit des Carbons liegt über der von Aluminium. Spüren werdet ihr das jedoch nur, wenn ihr das Fahrrad gehörig beansprucht und gleichzeitig das Feingefühl für den Unterschied mitbringt. Oftmals liegen beide Werkstoffe einfach ausgesprochen nahe beieinander.
Verhältnis von Preis und Gewicht: Beispiel 1
Wer den Unterschied genau erfasst, ist die Waage. Daher schauen wir mal gezielt auf zwei der neuen Aluminium-Modelle. So könnt ihr eventuell etwas besser abschätzen, ob sich für euch der geringere Preis oder doch das geringere Gewicht lohnt. Den Auftakt macht mit dem Trek Fuel EXe 5 das neue Einstiegsmodell. Es kostet 5.499 Euro und wiegt laut Trek in der Rahmengröße M 20,80 Kilogramm. Das bisher günstigste Modell mit einem Carbonrahmen war das Trek Fuel EXe 9.5. Zum Preis von 6.999 Euro erhaltet ihr bei dem ein Trailbike mit elektrischer Unterstützung, das mit 19,93 Kilogramm ganz knapp unter der 20-Kilogramm-Marke bleibt. Damit ergibt sich ein Gewichtsunterschied von 870 Gramm, bei einem Preisunterschied von 1.500 Euro. Ihr könnt das runterbrechen auf einen Preis von rund 172 Euro pro 100 Gramm.
Angesichts der überschaubaren Differenz überrascht es nicht, dass die technische Ausstattung beider Modelle kaum voneinander abweicht. Die Federgabeln sind beinahe identisch, während unterschiedliche Dämpfer verbaut wurden. Qualitativ liegt das auf ungefähr einem Level, weshalb die Waage sich hier kaum in Richtung des einen oder anderen Modells bewegen dürfte. Einer Kassette von Shimano am Trek Fuel EXe 5 steht eine SunRace am Trek Fuel EXe 9.5 gegenüber. Hier ergibt sich sogar ein leichter Vorteil zugunsten des günstigeren EXe 5. Bei den Bremsen stehen sich ein Modell von Tektro und ein Modell von TRP, der sportiveren Schwestermarke von Tektro, gegenüber. Das läuft in puncto Gewicht auch auf ein Unentschieden hinaus. Da alle weiteren Spezifikationen sich decken, sollte der Rahmen hauptverantwortlich für das geringere Gewicht des Trek Fuel EXe 9.5 sein.
Verhältnis von Preis und Gewicht: Beispiel 2
Deutlich anders sieht das im Falle des Topmodells der Reihe mit dem Aluminiumrahmen aus. Dem Trek Fuel EXe 8 GX AXS stellen wir das im Vorjahr präsentierte Trek Fuel EXe 9.8 GX AXS gegenüber. Das Trek Fuel EXe 8 GX AXS bringt 20,25 Kilogramm auf die Waage und bekommt ihr für 7.499 Euro. Mit den 10.699 Euro für das Trek Fuel EXe 9.8 GX AXS, welches in der Farbe Baja Yellow sogar mit 11.299 Euro zu Buche schlägt, offenbart sich ein größerer Preissprung. Allerdings relativiert sich der durch ein um 2,080 Gramm geringeres Gewicht. Unter dem Strich ergibt das ein Summe von 154 Euro pro 100 Gramm, wenn man den niedrigeren Preis des Carbonrades heranzieht.
Entsprechend stärker weichen hier auch die jeweiligen Ausstattungen voneinander ab. Wer tiefer ins Portmonee greift, erhält ein Federsystem von RockShox. Wer weniger investiert, muss sich mit Fox anfreunden. Für das geringere Gewicht des Trek Fuel EXe 9.8 GX AXS geben jedoch eher der Laufradsatz mit den Carbonfelgen sowie die integrierte Lenker-Vorbau-Einheit aus Carbon den Ausschlag. Im Gegenzug sammelt das EXe 8 bei der Schaltung Punkte. Mit dem brandneuen Transmission-System, das nun auch für eine elektronisch schaltbare GX-Gruppe erhältlich ist, macht es wieder ein paar Gramm gut. Am Trek Fuel EXe 9.8 GX AXS findet ihr zwar auch eine drahtlose Schaltung, allerdings noch mit einem herkömmlichen Schaltauge.
App lieber vom Fahrradhersteller oder vom Motorenlieferant?
Egal, welches Modell ihr wählt, ein Tipp ist die App von Trek. In der könnt ihr wie auch in der App von TQ die Leistung des Motors anpassen, die geschätzte verbleibende Reichweite ablesen und ansonsten alle üblichen Informationen zum E-Antrieb einsehen. Obendrauf gibt es jedoch noch Empfehlungen von Trek für den Luftdruck bei Reifen und Fahrwerk, die Erinnerung an die nächste Durchsicht und eine Navigation, um nur einige Funktionen zu nennen.
Ach so. ganz wichtig. Während ihr auf die Trek Fuel EXe mit Carbonrahmen im vergangenen Jahr einige Zeit wartet musstet, sind die neuen Alu-Modelle ab sofort erhältlich.
Trek Fuel EXe Ally 2024 im Überblick
- Varianten: Fuel EXe 8 GX AXS, Fuel EXe 8 XT, Fuel EXe 5
- Rahmen: Alpha Platinum Aluminium
- Motor: TQ HPR50
- Akku: TQ 360 Wh
- Display: TQ LED-Display
- Federgabel: Fox Rhythm 36 Float EVOL, RockShox Recon Silver
- Antrieb: SRAM GX Eagle AXS, T-Type, Shimano XT, Shimano Deore, Tektro HD-M745
- Bremsen: SRAM DB 8, Shimano M6100
- Gewicht: ab 20,10 kg (Rahmengröße M)
- Maximal zulässiges Gesamtgewicht: 136 kg
- Farben: Matte Keswick, Rage Red to Deep Dark Blue Fade, Satin Mercury, Nautical Navy, Matte Dnister Black, Matte Blue Sage
Bilder: Trek Bicycle Corporation
