Gerade auf längeren Touren mit dem E-Bike kann es von Vorteil sein, zwischendurch sein iPhone oder ein anderes mobiles Gerät von Apple über das Display laden zu können. Ausreichend Strom dafür produziert der E-Antrieb allemal. So spielt es dann auch keine Rolle, wenn ihr vorher vergessen habt zu schauen, wie viel Power bei Fahrtbeginn im Akku eures Smartphones noch verblieben sind. Damit das Laden stets bedenkenlos funktioniert, sprechen einige Gründe für den Griff zu einem Original-Kabel von Apple.
1. An welchen Displays von Bosch lässt sich ein iPhone laden?
2. Was verbirgt sich hinter dem Kürzel MFi?
3. Welche Eigenschaften ergeben sich aus dem MFi-Standard?
4. Wie läuft die MFi-Zertifizierung ab?
5. Woran erkenne ich ein Ladekabel mit MFi-Zertifizierung?
6. Wie lang sollte ein passendes Ladekabel sein?
7. Apple Lightning ein Auslaufmodell?
1. An welchen Displays von Bosch lässt sich ein iPhone laden?
Bei E-Bikes mit einem Antrieb von Bosch ist die Entscheidung für oder gegen das Original in erster Linie relevant, in denen der Fahrradhersteller eines der älteren Systeme verbaut hat. Das heißt, grundsätzlich kommen sechs Systeme in Frage:
- Bosch Active Line
- Bosch Active Line Plus
- Bosch Performance Line
- Bosch Performance Line CX
- Bosch Performance Line Speed
- Bosch Cargo Line
Den Ausschlag dafür, ob sich überhaupt ein iPhone laden lässt, gibt jedoch das verbaute Display. Das Aufladen funktioniert nämlich nur mit einem der folgenden drei:
- Bosch Intuvia
- Bosch Kiox
- Bosch Nyon
Im Falle des Bosch Nyon ist explizit nur das landläufig als Nyon 1 bezeichnete Modell gemeint. Beim Nyon 2, das zur Saison 2020 auf den Markt kam, strich Bosch leider das Ausgeben eines Ladestroms.
Immerhin gibt es aber einige Varianten, ein Smartphone direkt mit dem Bosch-Display zu verbinden und so aufzuladen. Wer ein E-Bike mit einem Smart System fährt, könnte an der Stelle etwas neidisch werden. Mit der Einführung seines neuesten Antriebs hat Bosch nämlich sein Konzept für das Laden mobiler Geräte am E-Bike geändert. Keines der bisher erhältlichen Displays verfügt über einen entsprechenden Ladeport. Lediglich der Bosch SmartphoneGrip bietet die Option zum Aufladen –sowohl induktiv als auch klassisch per Kabel. Wer beispielsweise ein iPhone7 oder ein noch älteres Modell besitzt, kann dort ein originales USB-Ladekabel mit dem Anschluss Micro A auf Apple Lightning nutzen.
2. Was verbirgt sich hinter dem Kürzel MFi?
Aus unserer Sicht gelingt der Ladevorgang am sichersten mit solch einem Originalkabel. Damit sind erstens Kabel gemeint, die direkt von Apple stammen und zum Beispiel einem iPhone beiliegen. Zweitens zählen dazu Kabel mit einer MFi-Zertifizierung. Die Abkürzung Mfi steht für „Made for iPod/iPhone/iPad“. Sie kennzeichnet verschiedenes Zubehör, das uneingeschränkt mit mobilen Geräten von Apple kompatibel ist. Das Unternehmen führte 2005 den Standard ein. Es möchte über das dazugehörige Logo sich klar von Fälschungen und günstigeren, technisch minderwertigeren Nachahmungen abgrenzen.
3. Welche Eigenschaften ergeben sich aus dem MFi-Standard?
Zentraler Bestandteil der des Mfi-Standards ist ein spezieller ausschließlich von Apple hergestellter Chip. Er authentifiziert das Zubehör, das ihr an das jeweilige Gerät von Apple anschließt. Euer iPhone stuft folglich das Ladekabel als sicher ein. Verwendet ihr ein nicht zertifiziertes Exemplar erscheint dagegen vielleicht die Warnung, dass dieses Zubehör nicht unterstützt wird. Ärgerlicher als die Meldung ist vermutlich der Ladevorgang, der entweder erst gar nicht startet oder extrem langsam abläuft.
Funktionen wie das schnelle Laden („Fast Charging“) sind an den MFi-Chip gebunden. Zudem schützt er das Apple-Gerät vor Überstrom und Überspannung beim Laden. Das Innere des Ladekabels besteht aus einem Kupferkern, der die Hitzebeständigkeit erhöht. Beim Verwenden anderer Kabel mit fehlerhaften Anschlüssen kann dagegen eine Überhitzung auftreten.
Darüber hinaus verfügen Mfi-zertifizierte Kabel über eine hochwertige Ummantelung sowie einen verbesserten Knickschutz. Derart robust halten sie in der Regel deutlich länger als günstigere Produkte. Mit ihnen bleibt euch etwa der Ärger erspart, den ein beim Herausausziehen aus dem Gerät abgebrochener oder steckengebliebener Stecker verursacht. Außerdem erfüllen sie andere Aufgaben wie das Synchronisieren oder Übertragen von Daten mit anderen Geräten ebenso zuverlässig.
4. Wie läuft die MFi-Zertifizierung ab?
Zur Zertifizierung des Zubehörs setzt Apple ein selbst entwickeltes Testprogramm ein. In dessen Rahmen werden ausgewählte Sicherheits- und Leistungsparameter geprüft. Erst nach dem erfolgreichen Absolvieren des Tests erhalten Produkte die MFi-Zertifizierung. Dies geschieht direkt durch Apple oder alternativ durch ein dafür akkreditiertes Labor.
Firmen, die schon einmal gegen die Bestimmungen von Apple verstoßen und zum Beispiel ein Produkt mit MFi-Logo verkauft haben, obwohl es keine Zertifizierung besaß, werden zu diesem Verfahren übrigens nicht zugelassen. Sie erhalten auch keine der zuvor erwähnten MFi-Chips.
5. Woran erkenne ich ein Ladekabel mit MFi-Zertifizierung?
Die Vorgaben von Apple an Zubehör sind enorm umfangreich. Während der Produktion des Produktes kann dies die Beteiligten schon ein paar Nerven kosten. Am Ende dienen sie aber als gute Basis für das Unterscheiden zwischen Artikeln mit und ohne Zertifikat. Ein paar der Merkmale seien hier genannt:
- Kontakte des Lightning Connector-Endes aus einem Stück gefertigt
- Knickschutztülle des Anschlusses mit Standardmaß 7,7 Millimetern x 12 Millimeter
- Vergoldete Kontakte an allen Steckern des Kabels
- Trapezförmige Verzahnung am USB-Stecker
- Oberflächen von Metall und Isolierung glatt und gleichmäßig
6. Wie lang sollte ein passendes Ladekabel sein?
Einfache Frage, schwierige Antwort. Abhängig vom Gerät, dass ihr am Display eures E-Bikes laden wollt, können verschiedene Längen gefragt sein. Ein zu langes Kabel wickelt ihr ewig um den Lenker herum, damit es nicht stört. Ein zu kurzes Kabel taugt überhaupt nicht. Aus der Erfahrung heraus hat sich ein Maß zwischen 40 Zentimetern und 50 Zentimetern als vorteilhaft erwiesen. Es hat die passende Länge, damit ihr das Smartphone während des Ladens in eine Lenkertasche legen oder auf einer Halterung neben dem Display des E-Bikes festklemmen könnt. Bei diesem Maße funktioniert das unabhängig davon, ob ihr das Smartphone im Hochformat oder im Querformat anbringt.
7. Apple Lightning ein Auslaufmodell?
Wie sicher etliche von euch wissen, hält 2024 die USB-C-Ladebuchse als einheitlicher Anschluss für mobile Geräte wie das Smartphone Einzug in den Ländern der Europäischen Union. Dem haben im Oktober 2022 sowohl Europaparlament als auch die EU-Mitgliedsstaaten zugestimmt. Mehrere Online-Medien wie Heise, Golem oder Computer-Bild erwarten, dass Apple mit dem iPhone 15 vom Lightning- auf den USB-C-Standard wechseln wird. Außerdem ist im Gespräch, dass dieses Modell dann zwingend ein Kabel mit MFi-Zertifizierung erfordern wird. Ihr könnt also davon ausgehen, dass demnächst vermehrt Apple-kompatible USB-Ladekabel mit dem Anschluss Micro A auf USB-C auf den Markt kommen.
Bilder: Elektrofahrrad24