In einem vorangegangenen Beitrag haben wir bereits über die 2017er Diamant Juna+ Elektrofahrrad-Modelle berichtet. Neugierig geworden, wollten wir uns einmal selbst von Junas Charme überzeugen. Anne, unsere Probandin, hat das Elektrofahrrad eine Woche lang im Alltag für uns getestet.
Die Testfahrerin
Da ich leidenschaftlich gern Rad fahre, war ich besonders gespannt auf das, was mich erwarten würde. Unter der Woche nutze ich mein nicht motorisiertes Fahrrad so oft es geht für den Weg zur Arbeit und am Wochenende für Touren außerhalb der Stadt.
Die Teststrecke
Mit gerade mal 8 km pro Strecke ist mein Arbeitsweg nicht sonderlich lang. Doch wenn ich heimwegs die sächsischen Elbhänge hoch radle, gerate ich bei zehn prozentiger Steigung ohne elektrische Unterstützung schon ein wenig außer Atem. Meine neue Elektrofahrrad-Freundin Juna kann hier ganz klar ihre Vorteil ausspielen. Die Abendsonne strahlt. Frei und unbeschwert lassen wir uns den Frühlingswind um die Nase wehen und ich gelange automatisch in den Feierabendmodus. Normalerweise benötige ich für meinen Heimweg mit meinem „normalen“ Rad ca. 25 Minuten. Mit dem E-Bike sind es gerade mal 15 Minuten. Die Zeitersparnis finde ich beeindruckend.
Mein täglicher Arbeitsweg verläuft zwischen Altkötzschenbroda (Radebeul) und Friedewald (Moritzburg). Das idyllische Kleinod Altkötzschenbroda, wo ich arbeite, befindet sich unterhalb der Sächsischen Weinberge an der Elbe. Rund um den Dorfanger befinden sich urige Kneipen, Galerien und Ateliers. Wie zu Omas Zeiten kann man hier noch Obst und Gemüse aus eigenem Anbau und frische Kuhmilch kaufen. Friedewald, mein Wohnort, liegt oberhalb der Weinhänge, umgeben von einer wunderschönen Teichlandschaft. Zwischen Altkötzschenbroda und Friedewald liegt der Lößnitzgrund. Charakteristisch sind Steinbrüche und Felsen sowie ein kurzes Waldstück, durch das die schmalspurige Lößnitzgrundbahn fährt, die von den Einheimischen liebevoll „Lößnitzdackel“ genannt wird.
Darf ich vorstellen: Juna von Diamant
Das himmelblaue Elektrofahrrad mit braunen Lederapplikationen gefiel mir auf den ersten Blick. Diamantrahmen, Frontlampe und Klingel verleihen dem Juna Deluxe+ eine charmante Retrooptik. Ein besonderer Augenschmaus ist der angebaute Korb am Lenker, mit dem sich kleine Einkäufe gut transportieren lassen. Wir wurden schnell Freundinnen und ich nenne mein Elektrofahrrad einfach Juna. Für die Römer ist „Juna“ die Göttin des Mondes. In Kolumbien bedeutet „Juna“ Lebensquelle und emotionale Bindung zur Natur. Ich finde, beides trifft auf Juna zu. Mit ihr fällt man auf und zieht bewundernde Blicke andere Passanten auf sich. Wo ich mit dem Rad auftauche, ist Leben und die Leute nicken uns freundlich zu. Eine wahre Göttin, diese Juna, eine Grande Dame unter Elektrofahrrädern und obendrein ist sie auch noch fotogen.
Stark wie zwei: Lady-Power mit Juna
Vor dem Start verschaffte ich mir noch mal einen Überblick über Junas Elektrotechnik. Da das Bosch Antriebssystem, mit Bedieneinheit und Display, sehr intuitiv ist, konnte die Fahrt mit meinem Elektrofahrrad auch gleich los gehen. Als erstes fiel mir die aufrechte Sitzposition auf. Wie eine Königin thront man auf dem weichen und bequemen Ledersattel und kann in dieser edlen Haltung das Straßengeschehen sehr gut überblicken. Wie die „Prinzessin auf der Erbse“ fängt auch die gefederte Sattelstütze Schlaglöcher und Kopfsteinpflaster mühelos und elegant ab. Die Shimano Nexus 8 Gang-Nabenschaltung lässt sich sehr komfortabel schalten und ich gewöhnen mich sehr schnell an die Drehgriffe. Auch der Übergang beim Schalten zwischen den vier Unterstützungs-Modi des Elektromotors ist sanft und überhaupt nicht ruckelig. Die hydraulische Shimano Scheibenbremse beißt zuverlässig und gibt mir das sichere Gefühl, Kontrolle über mein E-Bike zu haben. Von den vier möglichen Unterstützungmodi am Diamant Juna Deluxe+: Eco, Tour, Sport und Turbo, fuhr ich auf geraden Strecken meistens im Eco-Modus, was mir als Kraft-Unterstützung ausreichte. Bei leichtem Anstieg oder Gegenwind setzte ich schon mal den Tour-Modus ein. Bei steileren Anstiegen aktivierte ich den Sport-Modus. Den Turbo-Modus benutzte ich hingegen kaum. Insgesamt legte ich mit meinem Testrad in einer Woche etwa 70 km zurück. Den Akku, der anfangs voll war, brauchte ich während des gesamten Zeitraums nicht zu laden. Das hat mich schon überrascht.
Juna ist keine leichte Dame! Nobody is perfect.
Zuhause angekommen verabschiedete ich mich von Juna und schob die Elektrofahrrad-Dame in den ebenerdigen Fahrradraum, Junas vorübergehendes Domizil. Am nächsten morgen waren wir schon wieder verabredet, um durch den Lößnitzgrund und die Weinberge hinunter zur Arbeit zu rollen. In Altkötzschenbroda angekommen – wir benötigten etwa 10 Minuten (mit „normalem“ Fahrrad ca. 14 Minuten) – wurde mir erstmalig bewusst, dass die Grande Dame der Elektrofahrräder nicht gerade ein Leichtgewicht ist. Während der Fahrt fiel mir das nicht auf, aber die Treppe, die zum Fahrradkeller meiner Arbeitsstätte führt, wurde für mich zu einem nicht überwindbaren Hindernis. Über 20 kg, für mich ein Problem, wenn man ein Elektrofahrrad und einen Keller mit Treppen besitzt.
Shopping mit Juna
Den Heimweg verbinde ich hin und wieder damit kleine Einkäufe zu erledigen – z. B. um frisches Gemüse aus Radebeul einzukaufen. Hier sollte nun Junas Frontkorb zum Einsatz kommen. Natürlich ließe sich für größere Einkäufe auch eine Hinterradtasche am Gepäckträger anbringen. Meine Einkäufe konnte ich dank meines Juna gut transportieren und trotz des Mehrgewichts trete ich Pedale und komme unverschwitzt zu Hause an.
Wochenendausflug mit Juna
Natürlich sollte auch Juna am Familien-Wochenende teil haben. Warum nicht mal eine Radtour mit Elektrofahrrad unternehmen. Mit von der Partie war diesmal die kleine Janne. Zu diesem Zweck wurde Juna der Kinderfahrradanhänger Thule Chariot CX 1 an die Hinterradachse angehängt. Etwas schwerer als sonst beladen ging es den Elberadweg zwischen Elbe und Weinbergen entlang zum Schloss Wackerbarth. Das Mehrgewicht von ca. 15 kg (ohne Kind), dass sich beim Treten normalerweise deutlich bemerkbar machen würde, war dank elektrischer Unterstützung kaum merklich. So macht eine Familientour doppelt Spaß und lässt sich mit einem E-Bike beliebig weit ausdehnen.
Fazit
Ein Elektrofahrrad ist kein Sportgerät, aber gerade dieses mühelose Dahingleiten macht einfach Spaß und vermittelt ein Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit. Für den täglichen Weg zur Arbeit und für die Stadt ist das Diamant Juna die perfekte Begleitung. Sobald man sich auf den braunen Ledersattel schwingt, bekommt man gute Laune. Dennoch bleibt das Training auch mit motorisiertem Zweirad nicht auf der Strecke. Man bewegt sich mit einem Elektrofahrrad an der frischen Luft im aeroben Bereich, was allemal gesünder ist, als keine Bewegung. Hält man den Unterstützungsmodus auf niedriger Stufe, trainiert man ebenfalls die Wadenmuskulatur und schont außerdem die Akkuleistung des Rads. Neben Sport-, Zeit und Funfaktor spricht auch der ökologische Faktor für ein Elektrofahrrad. Der Name „Juna“ steht schließlich in Kolumbien für emotionale Bindung zur Natur! Ein wenig werde ich meine Juna vermissen.