Das Finale war noch einmal ein schöner Abschluss. Etwas entspannter als in den Jahren zuvor, mit einem Maß an Vertrautheit, das an die Anfänge erinnerte. Das aber auch aufzeigte, woran es konzeptionell hapert. So oder ähnlich sprachen etliche Aussteller und Besucher über die 29. Auflage der Eurobike 2021 in Friedrichshafen. Mit dem zu diesem Jahr beschlossenen Umzug nach Frankfurt am Main sollte sich nicht nur der Austragungsort, sondern auch der Ansatz der Weltleitmesse für Fahrräder ändern. Nun haben die Veranstalter erstmals konkreter aufgezeigt, in welche Richtung sie den Event weiterentwickeln wollen.
Neue Themen, neue Partner
Future Mobility und Urban Mobility lauten zwei der Kernbegriffe, um die herum sich die Messe thematisch neu aufstellen möchte. Das beinhaltet natürlich weiterhin herkömmliche Fahrräder, Pedelecs und E-Bikes an sich. Ganz bewusst wird aber eine Brücke geschlagen hin zur Welt der Light Electric Vehicles (LEV), zu den Visionen zeitgemäßer Sharing-Systeme sowie zu den sich in diesem Umfeld ansiedelnden elektronischen Services.
Halle 8 wird das Zuhause für die beiden Leitthemen Future Mobility und Urban Mobility.
All das spielte – mehr oder weniger umfangreich – auf der Eurobike bereits bisher eine Rolle. Allein die Kernkompetenz dafür hatte die Messe nicht. Deshalb kommen nun unter anderem Akteure ins Spiel, die man in den zurückliegenden Jahren zumindest nicht direkt mit ihr in Verbindung brachte. Dazu zählt beispielsweise das in Berlin ansässige Motionlab. Aus diesem Schmelztiegel an Ideen und modernen Maschinen sind Unternehmen wie Carla Cargo, Onomotion, Citkar oder Sblocs entstiegen und haben sich erfolgreich auf eigene Beine gestellt. Motionlab-Gründer Christoph Neye ist einer derjenigen, die ihre Vorstellungen in die Planungen der kommenden Eurobike einbringen. „Insbesondere im Fahrradsegment, das im urbanen Bereich mehr und mehr durch Light Electric Vehicles ergänzt wird, bilden sich neue Technologien und Services heraus, die unsere Mobilität nachhaltig zum Besseren verändern können. Es ist mir daher auch ein persönliches Anliegen, die Eurobike auf diesem Weg zu begleiten und zu beraten.“
Planen und gestalten
Für eine neue Ernsthaftigkeit bei der Integration neuer Themen spricht der ganzheitlichere Ansatz, den die Messe verfolgt. So soll das Umfeld von Fahrrädern und anderen Fahrzeugen mehr Beachtung finden. Was genau gehört eigentlich zu einer modernen Verkehrsinfrastruktur? Wie werden sich Fahrrad, Fußgänger und Auto zukünftig die Straße teilen? Wie kann mehr Lebensqualität in unsere Innenstädte gelangen? Für die Diskussion solcher Fragen soll es Raum und kompetente GesprächsparterInnen geben.
Das E-Lastenfahrrad soll auf der Eurobike 2022 mehr Aufmerksamkeit erhalten. Zudem wird man voraussichtlich öfter eines testen können.
Zudem soll die Eurobike 2022 lockerer werden und mit mehr als nur gut ausgeleuchteten Ausstellungsstücken möglichst viele Gäste zum Kommen animieren. So kündigten die Verantwortlichen etwa abendliche Lastenrad-Ausfahrten mit und in die Cargobike-Szene vor Ort als auch Lastenradrennen an.
Mal sehen, was auf diese erste Mitteilung in den verbleibenden Monaten noch folgt. Geplant ist, dass die Eurobike am 13. Juli 2022 pünktlich um 9 Uhr ihre Pforten öffnet. Am 16. Und 17. Juli ist dann auch die Öffentlichkeit eingeladen.
Bilder: Fairnamic GmbH
