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E-Cargobike Ahooga Modular: Mit leuchtendem Beispiel voran

Sonderedition "Reflective" des E-Bike Ahooga Modular

Mit den immer kürzer werdenden Tagen rückt das Thema Licht gerade wieder stärker in den Fokus. Sind eure Scheinwerfer einsatzbereit und die Reflektoren poliert? Und leuchten eure Gepäckträger? Nicht? Dann fahrt ihr anscheinend nicht die Sonderausgabe „Reflective“ des Lastenrades „Modular“. Passend zum Herbst hatte der Hersteller Ahooga im September 2019 etwas besonders einfallsreiches vorgestellt: Mit reflektierendem Lack hatte er die vorderen und hinteren Gepäckträger, die Starrgabel sowie den Namenszug auf dem Oberrohr überziehen lassen. Durch diesen Effekt zog dieses Modell der Belgier die Aufmerksamkeit auf sich. Entsprechend schnell war die auf 300 Stück limitierte Miniserie der Belgier vergriffen. Aber auch so hebt sich das Rad spürbar von anderen E-Cargobikes ab.

Dank geringerem Gewicht genügt weniger Power

In der Version mit dem in diesem Jahr frisch veröffentlichten Tiefeinsteigerrahmen wirkt das Modular fast ein wenig nüchtern. Aber lasst euch davon nicht täuschen. Ja, falls gewünscht, könnt ihr damit gemütlich unterwegs sein. Die Rahmenform und der geschwungene Lenker vermitteln jede Menge Fahrkomfort. Darunter schlummern jedoch ein paar sportlichere Gene. Der Rahmen selbst wie auch die Gepäckträger sind aus 6061er T6 Aluminium. Ohne Gepäckträger bringt es dieses Bike in der Singlespeed-Version auf lediglich 16 Kilogramm.

Dieser Wert hängt direkt mit dem elektrischen Antrieb zusammen. Den hat Ahooga absichtlich auf Gewicht getrimmt. Der Hinterradnabenmotor von Ansmann mit seinen 250 Watt und der im Unterrohr integrierte Akku mit 300 Wattstunden ergeben zusammen ein recht leichtes Gesamtpaket. Denn obwohl wir hier über ein Lastenrad sprechen, sieht Ahooga in der elektrischen Unterstützung nur ein Nice-to-have. Auch ohne Unterstützung soll dieses Lastenrad jederzeit mit einem zügigen Grundtempo fahrbar sein.

Wer die Wahl hat …

Diese Option zur etwas temporeicheren Gangart transportiert der Mixte-Rahmen noch stärker. Und neben dem Singlespeed stehen mit einem 3-Gang-Tretlagergetriebe von Efneo sowie einer 8-Gang-Kettenschaltung von Sram noch zwei weitere Antriebe zur Auswahl. Trotz des geringen Gewichtes ist das Lastenrad auch wirklich als solches zu gebrauchen. Der hintere Gepäckträger verträgt eine Zuladung von 50 Kilogramm. Beim vorderen sind es immerhin 20 Kilogramm. Die zugelassene maximale Zuladung für das Modular liegt bei 155 Kilogramm. Ihr dürft selbst also noch bis zu 85 Kilogramm auf den Sattel bringen.

Zusätzlich zur Spritzigkeit gesellt sich beim Modular ein hohes Maß an Wandlungsfähigkeit. Wie der es der Name nahe legt, lässt sich dieses Bike modular zusammenstellen. Ausgangspunkt ist stets erst einmal eine der beiden Rahmenvarianten Mixte oder Low Step. Danach folgt die Entscheidung für den Antrieb. Im Falle des Singlespeeds und des Efneo-Getriebes habt ihr zudem die Wahl zwischen einer Ausstattung mit klassischer Fahrradkette und einem Riemen von Gates. Lichtanlage und Schutzbleche sind ebenfalls optional. Falls ihr euch dafür entscheidet, gibt es beides zusammen als Paket für einen Aufpreis von 59 Euro.

 

Auswahl an Gepäckträgern für das E-Bike Ahooga Modular

Vorderer und hinterer Gepäckträger kosten im Set zusammen mit einem Sitzpolster, Fußrasten und Zweibeinständer insgesamt 255 Euro.

Lastentier mit geringem Platzanspruch

Unter den Wahlmöglichkeiten verdient aus unserer Sicht vor allem die „Space Saver“-Funktion besondere Beachtung. Ein Klappmechanismus am Lenker erlaubt euch, den Lenker um 90 Grad zu drehen, sodass er parallel zum Oberrohr steht. Auf diese Weise nimmt das Fahrrad mit einem Schlag beträchtlich weniger Platz ein. Einigen von euch wird etwas Derartiges von Falträdern bekannt vorkommen. Und welch Wunder: Ahooga hat auch Faltrad im Sortiment. Tatsächlich stellen das Modular und das „Folding“ das gesamte Sortiment dar. Aber das muss ja nicht schlecht sein. Hier führt es zu sinnvollen Synergien. Die Option „Space Saver“ kostet 205 Euro. Für 277 Euro kommt ein im Winkel verstellbarer Vorbau namens „Heads Up“ hinzu.

Als platzsparend erweisen sich zudem die mit einem Handgriff abnehmbaren Pedalen – eine weitere Anleihe vom Faltrad. Auf seiner Webseite verbucht der Hersteller dieses Feature unter dem Aspekt des Diebstahlschutzes. Gut, kaum ein Dieb wird das entsprechende Gegenstück für seine Flucht dabeihaben. Allerdings stellt sich auch die Frage, wer Pedalen, ein Bauteil, das nur beim Kauf sauber ist, regelmäßig abnimmt und bei sich verstaut, wenn sie oder er das Bike abstellt? Zumal das Problem des Wegschiebens oder -tragens keineswegs gelöst ist.

Irgendwas ist immer

Der Heads-Up-Vorbau bleibt jedoch eine gute Idee. Darüber nachdenken sollten in erster Linie Leute, die 1,85 Meter oder mehr in der Höhe messen. Denn bei einem Kaufpreis von rund 2.000 Euro bleiben Kompromisse nicht aus. Bei dem Modular fällt der Einheitsrahmen für Körpergrößen ab 1,60 Meter aufwärts in diese Kategorie. Der Vorbau verleiht hier den Größeren unter euch einen gewissen Spielraum. Andererseits ist immer klar, dass keine Rahmengeometrie einen Bereich von fast 40 Zentimetern an Körpergröße abdeckt und sich gleichzeitig alle gleichermaßen wohl auf dem Bike fühlen. Ahooga empfiehlt das Modular übrigens bis zu einem Maß von 1,95 Meter.

Cargo-Versionen des E-Bikes Ahooga Modular

Kisten, Körbe, Kindersitze – das Modular bietet zahlreiche Optionen als E-Cargobike.

Nachhaltig und ressourcenschonend

An anderer Stelle zeigt sich dennoch das tiefreichende Bewusstsein, das Ahooga beim Thema E-Bike ganz allgemein an den Tag legt. Da ist zum einen der bereits erwähnte Ansatz, das Lastenrad so zu gestalten, dass es sich mit und ohne elektrische Unterstützung vollwertig nutzen lässt. Der Hersteller bezeichnet das selbst als sein Hybridkonzept. Flankiert wird es von einem Service zur Wiederaufbereitung ausgedienter Akkus. Ahooga hat sich zum Ziel gesetzt, alle Komponenten eines gebrauchten Akkus zurückzugewinnen. Die alten Zellen werden entnommen und für den Betrieb kleinerer Geräte wiederverwendet. Die neuen Zellen sollen sogar leistungsstärker als die Originalzellen sein. Ein so überholter Akku soll dann mitunter nur noch die Hälfte eines neuen Akkus kosten.

Zur Nachhaltigkeit gesellt sich zudem der Versuch, bei der Produktion des gesamten Lastenfahrrades auf relativ kurze Wege zu setzen. Im Speziellen bedeutet dies: Keine Rahmen in Asien fertigen. Kein aufwändiger Transport nach Europa. Entworfen hat Ahooga den Rahmen des Modular selbst. Zusammengeschweißt wird er in Osteuropa. Das Aluminium dafür stammt nach Angaben des Herstellers direkt aus Belgien. Dort erfolgen letztendlich auch zwischen 30 und 100 Prozent der Montage.

Technische Ausstattung

  • Motor: Ansmann, 36 V, 250 Watt
  • Drehmoment: 60 Newtonmeter
  • Geschwindigkeitsbegrenzung des E-Antriebs: 25 km/h
  • Assistenzstufen: 5
  • Akkukapazität: 300 Wattstunden
  • Reichweite: maximal 70 Kilometer
  • Akkuladezeit: 3 Stunden
  • Rahmen: Ahooga 6061 T6 aluminum frame, Onesize
  • Bremsen: hydraulische Scheibenbremse Shimano BL-M396L, 160 Millimeter
  • Antriebsoptionen: Singlespeed, Efneo GTRO Gearbox Dreifach-Planetengetriebe, Sram X4 8-Gang-Nabenschaltung
  • Reifen: Schwalbe Big Apple 26×2.15
  • Display: OLED-Display, Bluetooth
  • Anzeige: Leistungsstufe, Batteriestatus, aktuelle Geschwindigkeit, Durchschnittsgeschwindigkeit, Höchstgeschwindigkeit, Teilstrecke, Gesamtstrecke, Fahrzeit

 

Bilder: Ahooga SPRL

3 Gedanken zu „E-Cargobike Ahooga Modular: Mit leuchtendem Beispiel voran“

    1. Hallo Rainald,
      wir haben uns nach Ihrem Kommentar ebenfalls mal auf die Suche gemacht. Wir konnten keine App finden; Ahooga schreibt auf der Website nur etwas von einem Display zur Messung von Geschwindigkeit, Kilometern etc. Womöglich hat der Hersteller die Entwicklung der App verschoben. Sportliche Grüße, Bianca/E24

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