Schon das Äußere des EAV verrät, dass hier etwas Neues anrollt. Den Bezug zur Schöpfungsgeschichte hätte es da nicht mehr gebraucht. Richtig ausgesprochen klingt EAV, die Abkürzung von Electric Assisted Vehicles, aber nun einmal wie Eve, also der englischsprachigen Variante von Eva. In diesem Falle handelt es sich bei dem Sprössling jedoch um ein E-Cargobike. Und zwar um eines, in dem so viele Automobil-Gene stecken, wie in kaum einem anderen Gefährt dieser Kategorie.
Dessen genauer Name lautet EAV 2 cubed. Mit ihm hat jetzt die zweite Generation dieser vierrädrigen Lastenfahrräder das Licht der Welt erblickt, die mit einer kompletten Fahrerkabine daherkommen. An solchen Details erkennt ihr, was EAV-Firmengründer Adam Barmby meint, wenn er davon spricht, dass er und sein Team für dieses E-Bike einen ganz eigenen Ansatz gewählt haben.
Ein Van zum Strampeln
Das EAV 2 cubed ist, wie alle anderen Modelle des EAV auch, nämlich von einem Van her gedacht. Vier Räder, auf denen schwere Lasten stabil ruhen. Der Fahrer vor Wind und Wetter geschützt hinter Scheiben, wenn nicht sogar Türen. Kleiner als ein typischer Transporter. Front-, Rück- und Bremsleuchten wie auch Blinker in der Karosserie integriert. In den vorderen Säulen der Fahrerkabine sind sogar Rückspiegel eingelassen. Gefertigt ist die Kabine übrigens aus Bio-Faserverbundwerkstoffen, recycelten Kunststoffen und Metallen. Sämtliche Materialien sind also recyclebar oder recycled.
Trotzdem ist das EAV 2 cubed zweifelsfrei ein E-Bike. Voran geht’s nämlich nur, wenn pedaliert wird. Ok, abgesehen von dem kleinen Daumen-Gashebel, mit dem man wie mit einer Art Schiebehilfe selbstständig auf bis zu 5 km/h beschleunigt. EAV nennt dies den E-nertia switch. In Sachen Antrieb setzt EAV auf das ONE Drive System des finnischen Herstellers Revonte. Das bedeutet: automatisches, stufenloses Getriebe, Mittelmotor mit maximal 1.500 Watt, Drehmoment bis zu 90 Newtonmeter sowie konfigurierbare Unterstützungsmodi. Klingt absolut passend. Der Motor unterstützt bis 25 km/h und die einfache Ausstattung bietet maximal 48 Kilometer an Reichweite. Optional könnt ihr das bis auf 96 Kilometer steigern.
Jede Menge Platz
Ähnlich komfortabel wie der Fahrer hat es auch das Transportgut. Hinter der Fahrerkabine thront ein Aufbau, dem die Bezeichnung Box beinahe nicht gerecht wird. Container trifft es besser. Hinein passen zwei Kubikmeter. Maximal 150 Kilogramm an Nutzlast sind derzeit erlaubt. EAV hat aber bereits angekündigt, durch technische Updates dort künftig etwas draufpacken zu können. Den Zugang zur Ware versperrt wahlweise eine einzelne Tür, eine Doppeltür oder ein Rollladen.
Mit seiner Spur- und Gesamtbreite von rund einem Meter verknüpft das EAV 2 cubed tatsächlich die Vorteile eines kleinen Vans mit denen des E-Bikes. Es kann Wege nutzen kann, die Autos verwehrt sind. Und gerade in Innenstädten lassen sich durch das Befahren von Radwegen und Fußgängerzonen etliche Abkürzungen einbauen. Herkömmliche Transporter und Vans erhalten mit dem EAV ernsthafte Konkurrenz, vor allem natürlich auf der ersten und letzten Meile.
E-Lastenrad mit Für und Wider
Gegenüber kleineren, leichteren E-Cargobikes, vor allem einspurigen, hat es natürlich auch einige Nachteile. Deren Manövrierfähigkeit im Verkehr erreicht das EAV nicht. Ganz davon angesehen, das zum Beispiel in Deutschland etliche Fahrradwege nicht einmal einen Meter an Breite messen.
Großes Plus ist dagegen der hervorragende Wetterschutz. In der Kabine sind die Fahrer nicht nur vor dem berühmtberüchtigten englischen Wetter in Sicherheit. Dieser Faktor überzeugt vermutlich vor allem Unternehmen, die unter ihren Angestellten wenige mit einer ausgeprägten Fahrradkurier-Mentalität haben. Das Fahren mit dem EAV 2 cubed soll keinesfalls Überwindung kosten.
Mit Abnehmern für das E-Cargobike rechnet EAV nämlich vor allem im Wirtschaftssektor. Deshalb basiert das cubed auf einer einheitlichen Plattform. Je nach Wunsch der Unternehmen lassen sich auf dieser Grundlage ganz verschiedene Modelle fertigen. Pickups, Modelle mit verlängertem Hinterbau, Modelle für den Transport von Menschen und viele mehr.
Logistikunternehmen bereits auf den Geschmack gekommen
Und das Interesse scheint definitiv gegeben. Die erste Generation wurde von potentiellen Kunden wie dem Logistikunternehmen DPD in Großbritannien ausführlich getestet. Deren Feedback ist maßgeblich für die Entwicklung der zweiten Generation gewesen. DPD stellt gerade große Teile seiner Fahrzeugflotte auf Gefährte mit elektrischem Antrieb um. Nach eigenen Angaben sind sie bereits zehn Prozent mit E-Antrieb angelangt. Und die nächste Bestellung für das EAV 2 cubed ist bereits getätigt. „Derzeit verbinden die Briten Fahrradfahren noch vorrangig mit dem Sport und Freizeit“, sagt Olly Craughan, Head of Systainability DPD. „Projekte wie EAV sorgen dafür, dass sich dieses Bewusstsein ändert. Fahrräder und E-Bikes werden allmählich als Optionen für den Güter- und Personentransport erkannt.“
Zu den weiteren Nutzern verschiedener EAV-Modelle zählen der norwegische Brief- und Paketversender Posten Norge, seine Logistik-Tochter Bring.com, zedify aus Großbritannien sowie weitere Firmen Irland, Spanien, Deutschland, Portugal und Frankreich.
Hintergrund: Von Autos und Raketen zu E-Lastenrädern
Seit 2018 produziert EAV in Upper Heyford, nahe Oxford, E-Lastenräder. Die Firma vereint ein Team aus Ingenieuren, die in der Formel1 sowie in der Luft- und Raumfahrt gearbeitet haben. Bereits 2019 präsentierten die Briten mit dem EAVan ihr erstes überdachtes, vierrädriges Lieferfahrzeug mit Pedelec-Antrieb. Das Bike hatte jedoch von vornherein Prototypenstatus und war nicht für die Massenproduktion gedacht. Perspektivisch verfolgt EAV eine internationale Strategie. Weitere Fertigungsstandorte sind für Regionen angedacht, auf deren Märkten EAV seine Bikes absetzen möchte. Das soll die gesamte Logistik möglichst einfach halten und ökologisch nachhaltig funktionieren.
Bilder: EAV
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