Etwas Spritziges für den Sommer? Das Eeyo 1 von Gogoro.

Wirkt ein wenig … unvollendet. Fehlt da was? Na klar. Irgendwie hat das Eeyo 1 von Gogoro das Sitzrohr verloren. Wer jetzt denkt, damit ist kaum noch etwas am Bike dran, der irrt. Tatsächlich steckt es voller Ideen. Und manche davon zeugen von einer Menge Einfallsreichtum.

Zuerst fällt natürlich die außergewöhnliche Geometrie des Rades ins Auge. Marken wie Urwahn aus Magdeburg und jetzt das Eeeyo 1 aus Taiwan zeigen, dass kreative Designs längst auch unter E-Bikes Einzug gehalten haben. Ein Hingucker ist es natürlich allemal noch.

Alles dreht sich um die Nabe

Bleiben an sich also nur Ober- und Unterrohr übrig, um den Akku unterzubringen. Im Rahmen steckt er jedoch nicht. Zusammen mit dem Motor und alle nötigen Sensoren, findet sich der Akku in der Nabe des Hinterrades wieder. Die kommt deshalb auch recht voluminös daher. Beim Blick auf das Eeyo 1 als Ganzes guckt sich das dann überraschenderweise doch weg.

Motor, Batterie, Sensoren und Elektronik für Motorsteuerung in einer in sich geschlossenen Nabe – das ist ein Wort. Gogoro, der Hersteller des Eeyo 1, nennt seine Eigenentwicklung Eeyo Smartwheel. Ein Drehmomentsensor regelt den Energiefluss für den Fahrassistenten. Je mehr Kraft ihr investiert, um so mehr unterstützt euch der Motor. Allerdings schaltet sich irgendwann auch das Akkumanagement ein. Das behält nämlich im Blick, wie viel Restenergie noch vorhanden ist. Je weniger, desto sparsamer wird dann auch Strom freigegeben. Eeyo möchte euch unbedingt nach Hause bringen.

Kernstück des Eeyo Smartwheel ist eine in sich geschlossene Nabe. Diese bietet Platz für Motor, Akku, Sensoren und Elektronik.

Im Grunde ist das Smartwheel gleichzeitig das Fahrradschloss. Denn entfernt ihr euch von dem Bike, verriegelt sich der Motor automatisch. Die Nabe wird dann blockiert. Auf diese Weise können sich Diebe immerhin nicht fahrend mit dem guten Stück aus dem Staub machen.

Spartanisches Konzept

Vor dem Wegtragen schützt das natürlich nicht. Und im Gegensatz zu vielen anderen E-Bikes ist Wegtragen beim Eeyo 1 eine echte Option. Schließlich handelt es sich bei ihm um einen echten Sprinter. Ganze 11,9 Kilogramm bringt das Eeyo 1s auf die Waage. Die Liste der Komponenten, die aus Carbon gefertigt sind, ist fast länger, als die der anderen Teile: Rahmen, Gabel, Sattelstütze, Lenker, Felgen. Zusätzlich ist im Rahmen extra ein Schoner eingearbeitet. Der ist an der Unterkante der Linie platziert, an der Oberrohr, Sattelrohr und Hinterbaustrebe ineinander übergehen. Das soll im Normalfall euch das Schultern des Leichtgewichts noch bequemer machen.

Beim Tragen werdet ihr an keinen Teilen wie Schutzblechen, Lichtanlage, Display, Flaschenhalter, Kettenschutz oder ähnlichem hängen bleiben. Das sucht ihr nämlich alles vergeblich am Eeyo 1. Aber ein Sprinter hat ja auch keinen Müsliriegel für zwischendurch dabei. Stattdessen gibt es innenverlegte Brems- und Schaltzüge. Als „agility over utility“ bezeichnet Gogoro diesen Ansatz. Will heißen: Das Eeeyo 1 möchte explizit kein extrem wandlungsfähiges Lastentier sein, sondern euch in der Stadt möglichst schnell von A nach B bringen.

Passend für Pendler

Genau das lässt sich am Paket aus Akku, Motor und Antrieb ablesen. Mit 123 Wattstunden folgt die Ladekapazität des Akkus dem spartanischen Konzept des Bikes. Anzapfen könnt ihr die Power über zwei Unterstützungsstufen: „Sport“ und „Eco“. Im Ergebnis bringt das euch rund 65 sportlich gefahrene Kilometer weit oder bis zu 90 Kilometer auf ökonomische Weise. Sobald der Akku ein Minimum erreicht, schaltet er automatisch in den Eco-Modus um. Dafür sollen circa 2,5 Stunden für das vollständige Aufladen genügen.

Die Unterstützung lässt sich am Eeyo 1 nur per App einstellen.

Apropos Aufladen. Als Zubehör bietet Gogoro einen Ständer an, der als Ladestation fungiert. Klingt praktisch, zumal der Akku fest im Bike verbaut ist. So könnt ihr das Eeyo 1 ohne großen Aufwand und eure Zimmerwände schonend in eurer Wohnung stehen lassen.

Ab Sommer in Europa erhältlich

Wann ihr das Fahrrad kaufen könnt, ist anscheinend noch nicht genau terminiert. Auf seiner Webseite nennt Gogoro den Juli als Starttermin für die USA und Taiwan. Für Europa wird „late summer“, also der Spätsommer genannt. Ein wenig Geduld ist also noch gefragt. Kosten soll der ganze Spaß 4.599 US-Dollar für das Eeyo 1S. Das Eyo 1, 500 Gramm schwerer und mit etwas mehr Aluminium statt Carbon versehen, ist mit 3.899 Dollar veranschlagt.

Bilder: Gogoro